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Radweg Eiserner Vorhang: GPS-Daten und Infos zur Radreise

Der Radweg Eiserner Vorhang verläuft einmal quer durch Europa entlang der ehemaligen Grenze zwischen Ost und West, in Deutschland sind es über 1100 Kilometer. Autor Thorsten Brönner fuhr etwa 650 Kilometer von Heilbad Heiligenstadt in Thüringen bis Travemünde an der Ostsee. Entlang des Weges besichtigte er ehemalige Grenzstationen und bestaunte, wie sich die Natur den Grenzstreifen wieder zurückholte („Deutschlands Grünes Band“). Die Infos und die GPS-Daten zum Radweg Eiserner Vorhang wurden hier noch einmal gesammelt.

Viele Relikte der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze lassen sich entlang des Radwegs „Eiserner Vorhang“ besichtigen. Foto: Thorsten Brönner

Anreise
Bahn: Heilbad Heiligenstadt verfügt über eine Bahnhaltestelle. Travemünde ist ebenfalls mit der Bahn gut zu erreichen.
Auto: Von Hamburg nach Heilbad Heiligenstadt ca. 300 km, von Berlin ca. 360 km, von Köln ca. 310 km, von München ca. 560 km.
Route
1. Tag: Heilbad Heiligenstadt – Weißenborn – Teistungen – Duderstadt ca. 40 km
2. Tag: Duderstadt – Bockelnhagen – Ellrich – Hohegeiß – Braunlage ca. 70 km
3. Tag: Braunlage – Drei Annen Hohne – Ilsenburg – Abbenrode – Hornburg ca. 59 km
4. Tag: Hornburg – Jerxheim – Hötensleben – Weferlingen – Grafhorst ca. 97 km
5. Tag: Grafhorst – Brome – Diesdorf – Dahrendorf – Wustrow ca. 86 km
6. Tag: Wustrow – Schrampe – Gollensdorf – Schnackenburg – Gorleben ca. 77 km
7. Tag: Gorleben – Wehningen – Neu Darchau – Bleckede – Lauenburg 88 km
8. Tag: Lauenburg – Büchen – Zarrentin – Kneese Dorf – Ratzeburg 80 km
9. Tag: Ratzeburg – Schlutup – Schönberg – Dassow – Travemünde 60 km

Gesamtstrecke: ca. 657 km

[osm_map lat=“51.394″ lon=“10.112″ zoom=“13″ width=“600″ height=“450″ marker=“51.40123,10.10095″ marker_name=“bicycling.png“ gpx_file=“https://radtouren-magazin.com/wp-content/uploads/2014/08/Radweg-Eiserner-Vorhang.gpx“ gpx_colour=“black“ control=“scaleline,mouseposition“ theme=“ol“ type=“CycleMap“]     Die Strecke ist schwarz markiert.
GPS-Daten
Radweg Eiserner Vorhang.gpx Strecke von Heilbad Heiligenstadt bis Travemünde von Thorsten Brönner
Streckencharakter & Ausrüstung
Die sehr ruhige Naturroute orientiert sich oft an bestehenden Radwegen und beinhaltet Asphalt,- Kies,- sowie Patrouillenwege. Während der Reiseweg im Norden einfach ist, so verlangt die Route weiter südlich eine solide Kondition. Die offizielle Ausschilderung »ICT – Iron Curtain Trail« ist aktuell selten anzutreffen. An manchen Stellen helfen die Schilder »Grünes Band Deutschland«. Dort, wo die Strecke anderen Radfernwegen folgt, ist die Beschilderung der parallel verlaufenen Routen gut. Wegen der derzeit mangelhaften Streckenkennzeichnung in abgelegeneren Gebieten ist es unbedingt notwendig, ein GPS-Gerät mit auf die Reise zu nehmen.
Aufgrund der zahlreichen Steigungen im südlichen Teil der beschriebenen Strecke empfiehlt es sich, mit einem bergtauglichen Reisefahrrad auf Tour zu gehen. Für die hin und wieder vorkommenden unbefestigten Wege sowie die mit großen Löchern durchsetzten Patrouillenwege ist eine breite Bereifung ratsam.

Mit dem Mountainbike durch Nordamerika

10.000 Kilometer liegen vor Mathias Zollbrecht und Carolin Dungs. Mit dem Mountainbike fahren sie von Alaska bis Arizona.

„Ich würde nie wo hingehen, wo die Tiere größer sind als ich und mich verspeisen können“ meinte unser guter Freund aus Oregon. Trotzdem nehmen wir nächste Woche, am 30. Juli 2013, den Flieger rüber nach Alaska, um von Deadhorse am Arktischen Meer nach Phönix, Arizona zu fahren.
Wer sind wir? Als wir uns vor drei Jahren in München kennengelernt haben, war sofort klar: Wir haben ein gemeinsames Hobby, und zwar Sport. Da wir nun beide am Ende unseres Studiums stehen (Mathias: Maschinenbauingenieur, Caro: Sport Bachelor) musste mehr als nur der Kurzurlaub in den Alpen her. Und so war die Idee dieser außergewöhnlichen Fahrradtour geboren.
Aber um ehrlich zu sein, so kurz vor unserer Abreise haben wir jetzt doch ein klein bisschen Angst: Was, wenn wir doch bald einen großen Grizzlybären vor uns auf der Straße sehen? Was machen wir, wenn wir unterwegs eine Panne haben oder uns das Essen ausgeht? Das sind nur ein paar der Gedanken, die uns jetzt gerade so durch den Kopf schwirren. Natürlich gehen wir nicht blauäugig an die Sache heran, wir haben bereits unseren Bärencontainer komplett mit Essen gefüllt (alles was da drin ist, ist vor den großen Grizzlies sicher) und uns auch die Strecken in Alaska schon ganz genau angeschaut, aber die Aufregung und ein paar Sorgen bleiben trotzdem.
Einer großen Herausforderung stellen wir uns gleich zu Beginn der Tour, nämlich der Strecke von Deadhorse nach Coldfoot (knapp 400km) und weiter nach Fairbanks (nochmal 400km). Und zwischendrin ist einfach nur nichts, nicht mal eine Tankstelle! Da ist es natürlich sehr wichtig, alle Reserven aufzufüllen und vor allem gewichtseffiziente Nahrung, also alles, was mehr als 350kcal pro 100g hat, mitzunehmen.
Getreu unserem Motto „Minimum Weight, Maximum Adventure“ reisen wir mit sehr wenig Gepäck, ohne Packtaschen neben unseren Rädern und nur einem Gepäckträger am Sitzrohr befestigt sowie einem Rucksack.
Die gute Nachricht für die Leser: Wir haben eine sehr hochwertige Foto- und Videoausrüstung mit im Gepäck. Zusammen mit unserem Laptop werden wir auch während Tour hier im Blog Einträge über den Verlauf und unsere Höhen und Tiefen berichten! Seid gespannt!
Hier gibt es noch mehr von uns und unserer Tour: www.biketour.tandemfliegen24.de

Radreise Jakobsweg Nord in Spanien: GPS-Daten und Infos kompakt

Steile Abfahrt bei Saltacaballo auf dem Camino del Norte. Foto: Börje Müller

Schroffe Berge, grüne Küste, wildes Meer: Zwischen Bilbao und Cabo Fisterra in Nordspanien erstreckt sich ein rauer, ursprünglicher Landstrich. Dort, wo der Jakobsweg die Atlantikküste säumt, wähnt man sich manchmal eher in Irland als auf der iberischen Halbinsel. Unser Autor hat die Distanz mit dem Rennrad durchmessen, der Reiz der Wege und der Küche legen aber auch eine gemütlichere Fahrweise mit dem Reiserad nahe. Hier finden Sie die GPS-Daten des Autors zur Tour und die Infos kompakt.
Gefahrene Route
1. Tag: Bilbao – Castro-Urdiales – Laredo – Santoña – Noja – Somo – Pedreña – Santander – Bóo de Pielagos – Mogro, 123 km, 1.600 hm
2. Tag: Mogro – Bárcena de Cudon – Santillana de Mar – Cóbreces – Comillas – San Vicente de la Barquera – Unquera – Pie de la Sierra – Llanes, 96,7 km, 1.800 hm
3. Tag: Llanes – Poo – Niembro – Ribadesella – Colunga – Villaviciosa – Pión – Cabueñes, 101 km, 1.800 hm
4. Tag: Cabueñes – Gijon – Aviles – Salinas – Soto del Barco – Cudillero – Soto de Luiña – Ballota – Cadavedo – Barcia, 119 km, 1.900 hm
5. Tag: Barcia – Luarca – Piñera – Valdepares – Ribadeo – Vilamar – Vilanova de Lourenzá – Mondoñedo, 98 km, 1.500
6. Tag: Mondoñedo – Abadin – Vilalba – Alba – Pedrouzos – Baamonde – Begonte, 59,4 km, 1.100 hm
7. Tag: Begonte – Baamonde – Pobra de Parga – Vilariño – Sobrado dos Monxes – Ponte Pedra Seixo – Vilamaior – Santiago de Compostela, 115 km, 1.600 hm
8. Tag: Santiago de Compostela – Negreira – Busto – Hospital – Cee – Corcubión –San Roque – Finisterre, 86,7 km, 1.600 hm
Gesamt: 800 km
Streckencharakter und Ausrüstung:
Die Strecke verläuft ausschließlich auf asphaltierten, verkehrsarmen Nebenstraßen, nur in Ausnahmefällen in und um Ballungsräumen auf verkehrsreichen Abschnitten. Die Strecke wurde im Sommer 2013 komplett gefahren und ist bis auf wenige hundert Meter (!) mit dem Rennrad problemlos befahrbar – und daher auch mit einem normal bereiften Reiserad (ab 28 mm) zu bewältigen. Selten war der Streckenzustand bedenklich (Schlaglöcher!), mit Widrigkeiten wie kilometerlang Rollsplit wegen Fahrbahnausbesserungen muss natürlich auch in Spanien gerechnet werden.
Die Küstentour ist reich an Höhenmetern, über 11.000 kommen am Ende zusammen, wegen der viele Anstiege im gebirgigen Terrain sollte auf eine bergtaugliche Übersetzung und gute Bremsen geachtet werden. Die Gesamtstrecke von rund 800 km können trainierte Fahrer gut in acht Etappen absolvieren, auch mit dem Reiserad. Wer es gemächlicher angehen lassen will, kann z.B. die vier längsten Etappen (98, 105, 115 und 121 km) teilen und kommt so auf eine 12-tägige Radreise.
Das Klima an der nordspanischen Küste ist ganzjährig mild, selbst im Hochsommer steigen die Temperaturen selten über 30 Grad. Aber nicht umsonst heißt das Gebiet auch „Costa Verde“, grüne Küste: Die Niederschlagsmengen sind höher als im Rest des Landes, man kann zwar im Sommer auch hier lange Wochen ohne Niederschläge erleben, dennoch gehört eine vernünftige Regenausrüstung ins Gepäck, am Rad sind Schutzbleche empfehlenswert.
GPS-Daten
Radreise Camino del Norte: GPS-Daten DOWNLOAD .gpx-Track des Autors

Räder mit Riemenantrieb: Details zum Test

 
Ein Riemen-Antrieb lässt das fast wartungsfreie Rad machbar erscheinen. Inzwischen haben einige Hersteller und Kunden Erfahrung mit dem Gates-Carbon-Drive und neue Riementypen sind angekündigt. Hier haben wir zusätzliche Details und Meinungen der Anwender für Sie zusammengestellt.

Randonneur mit Riemen: Simpel Optimist Alfine 11. Foto: Gleitsmann

Vorteile und Nachteile des Riemens
PLUS
− Der größte Vorteil: benötigt keine bzw. nur „saubere“ Schmierung unter extremen Bedingungen
− geräuschlos bei richtiger Einstellung
− lange Laufzeiten zwischen 10.000 und 30.000 Kilometer. Aber: Auch mit einer – ständig zu pflegenden – Kette sind laut Erfahrung einiger Nutzer im Radreiseforum Laufleistungen bis zu 20.000 Kilometer möglich, wenn man anschließend die Kette sowie das vordere und hintere Ritzel tauscht.
MINUS
– Der größte Nachteil: carbonverstärkte Riemen sind empfindlich gegenüber Fremdeinwirkung. Das erfordert besondere Aufmerksamkeit beim Transport und schränkt die Einsatzmöglichkeiten im Winter ein, weil etwa scharfkantiges Streugut die Struktur schädigen kann. Auch beim längeren Abstellen des Rades im Fahrradständer muss eigentlich klar sein, dass Niemand sein
– Ein Riemen als Ersatzteil ist wesentlich anspruchsvoller in Transport und Montage
– Geräusche bei falscher Einstellung können nur durch Werkstatt behoben werden
Gero Kästner, Freiburg. „Über das Fraunhofer Institut haben wir 13 Fahrräder von Tout Terrain mit Riemen-Antrieb als Mitarbeiter-Räder angeschafft. Damit gab es bis dato keinerlei Probleme. Lediglich an einem Rad knackte es anfangs an der Nabe. Nachdem die Spannung des Riemens beim Händler neu eingestellte wurde, war das Geräusch beseitigt. Ich selbst habe rund 2.000 Kilometer auf meinem Metropolitan mit Carbon Drive CDC zurückgelegt. Im Alltag schätze ich ungemein, dass der Antrieb keinen Dreck macht und gar keine Pflege braucht. Das ist mir den Aufpreis wert. Ich bezweifle, dass der Betrieb dauerhaft günstiger ist als an meinem Rohloff-Rad mit Kettenschaltung. Denn es soll ja am Ende der Laufleistung der gesamte Antriebsstrang ausgetauscht werden, was rund 250 Euro kostet.“
Eric Schuijt, Amsterdam. Er ist der berühmteste Radreisende der Niederlande, hat 200.000 Kilometer in 80 Ländern rund um den Globus auf dem Velo zurückgelegt, davon 20.000 mit Riemenantrieb. In seinem Fahrradladen „de Vakanitefietser“ in Amsterdam hat er sich auf Reiseräder mit Riemen und Rohloff-Nabe spezialsisiert: „Wir verkaufen nichts, was wir nicht selbst getestet haben. Beim Gates Riemen versprechen wir unseren Kunden guten Gewissens 10.000 Kilometer und mehr Laufleistung. Unserer Erfahrung nach hat dabei der neue Center-Track-Riemen tendenziell eine kürzere Laufleistung als der alte. Ein Riesen-Vorteil in hiesigen Wintern und auf Radreisen ist die Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen, besonders Salz. Ich habe den Riemen bei Temperaturen zwischen zehn Grad minus und 45 Grad plus ohne Probleme genutzt. Für die Kunden ist glaube ich der Exzenter die bessere Lösung zur Herstellung der Riemenspannung. Man kann weniger falsch machen. Unserer Erfahrung nach muss der Riemen nach dem ersten Nachspannen bei 500 Kilometern circa alle 3.000 Kilometer wieder nachgespannt werden. Unsere Kunden sind Radreisende und wir wollen sie zu eigenständigen Reparaturen befähigen. Wir geben deshalb als Faustregel für das Nachspannen: Ein Riemen, der sich 5 mm nach oben und 5 nach unten bewegen lässt, ist grob richtig gespannt. Damit fahren bislang alle gut.“
Peter Goldbeck, Simpel: „Laufzeiten von 20.000km sind bei unseren Kunden keine Seltenheit, ein Kunde hat bereits die 30.000km geknackt!“
Johannes Speer fährt mit einem Velotraum, Modelljahr 2012 mit Rohloff-Nabe und Gates Center Track-Riemen, jeden Tag zur Arbeit und kleinere Wochenendtouren, hat bis dato 3.300 km zurückgelegt: „Allein dass der Aufwand der Reinigung komplett wegfällt, ist super. Weil keine Schmiere ans Rad kommt, sieht es heute noch aus wie neu. Lästig war an meinem Rad eine unangenehme Geräuschentwicklung, ein Quietschen, lauter als eine ungeölte Kette. Im Winter und bei großen Temperaturunterschieden war das Geräusch quasi ein Dauerzustand. Aber auch im Stehen-Fahren und am Berg mit erhöhter Trittkraft war es besonders zu hören. Gates empfiehlt dagegen in den FAQ auf der Webseite ein Silikon-Gleitspray – und es hilft wirklich. Im Winter habe ich den Riemen damit zweimal eingesprüht, im Sommer sind die Geräusch nicht da. Meine Freundin hat inzwischen auch ein Riemenfahrrad.“
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So testet RADtouren
Alle Räder wurden bei den Herstellern zum Test angefordert, Maßgabe war allein ein Antrieb mit Riemen, eine komplette Ausstattung mit Licht, Schutzblechen und Gepäckträger war nicht gefordert, wird aber von allen Rädern im Test geboten. Die Räder werden von uns vermessen (.z.B. die Hinterbaulänge für die Packtaschenfreiheit, Griffweite und Sitzlänge), gewogen und über eine definierte Teststrecke gefahren. Für diesen Test erfolgte je eine Testfahrt mit Gepäck von 15 Kilo auf dem hinteren Träger. Der Bewertung liegt ein Punkteschema zugrunde, wobei die Räder in den praxisrelevanten Kategorien Fahrverhalten, Radreisequalitäten, Alltagsqualitäten, Komfort, Ausstattung (Wertigkeit der Komponenten) und Service (Garantie, Handelsnetz, Individualisierung) beurteilt werden. Der Fahreindruck spiegelt sich dabei in der Kategorie Fahrverhalten und einer Teilnote der Radreisequalitäten wieder. In den Testfahrten wird rund ein Drittel der insgesamt möglichen Punktzahl vergeben. Die übrigen Punkte werden nach Ausstattungsmerkmalen und Messergebnissen verteilt. Punktzahlen aus einem Reiseradtest sind nicht vergleichbar mit denen aus dem Test leichter Trekkingräder, da die Kategorien anders gewichtet werden.
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Touren Eder-Radweg: GPS-Daten und Infos kompakt


Mitten in Deutschland liegt eine Radregion, die vielen bekannt ist, und die doch nur die wenigsten wirklich kennen: das Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen und dem Hessischen Bergland. Hier schlängelt sich der Eder-Radweg durch unberührte Natur mit weiten Wäldern, Bächlein, kleinen Flüssen und Stauseen. Wir stellen ihn und einige Abstecher in die sehenswerte Landschaft vor.
Route
1) Hilchenbach-Lützel – Bad Berleburg (inkl. Abstecher): Hilchenbach-Lützel – Abstecher Lahn- und Siegquelle – Ederquelle – Erndtebrück – Berghausen – Bad Berleburg ca. 52 km
2) Bad Berleburg – Frankenberg: Bad Berleburg – Raumland – Arfeld – Schwarzenau – Hatzfeld – Battenberg – Rennertehausen – Frankenberg ca. 52 km
3) Frankenberg – Waldeck (inkl. Abstecher ER 2): Frankenberg – Viermünden – Kirchlotheim – Herzhausen/Nationalparkzentrum Kellerwald (Abstecher Rundtour Nationalpark Kellerwald-Edersee ER 2/ 28 km mit Start vom Nationalparkzentrum über Schmittlotheim – Altenlotheim – Frankenau) – Asel Süd – Bringhausen – Waldeck ca. 78 km
4) Rundtour Edersee ER: Waldeck – Nieder-Werbe – Basdorf – Herzhausen – Harbshausen – Asel Süd – Bringhausen – Rehbach – Waldeck ca. 50 km
5) Rundtour Nationalpark Kellerwald-Edersee ER3: Waldeck – Hemfurth – Affoldern – Giflitz – Kleinern – Gellershausen – Bringhausen – Nieder-Werbe ca. 51 km
6) Nieder-Werbe – Fritzlar: Nieder-Werbe – Hemfurth – Abstecher Bad Wildungen – Wega – Fritzlar ca. 49 km
7) Fritzlar – Kassel: Fritzlar – Wabern – Altenburg – Felsberg – Haldorf – Guxhagen (Edermündung in die Fulda) – Kassel ca. 50 km
Gesamt: ca. 382 km
Streckencharakter & Ausrüstung
Der Eder-Radweg ist lückenlos beschildert, wobei zu Anfang Wegweiser mit der Aufschrift „Ederauen-Radweg“ die Richtung zeigen. Hinter Bad Berleburg – auf dem Hessischen Teilstück – geht die Wegweisung zu Schildern mit einem „E“ und dem Hessischen Landeswappen über. Zu Beginn der Touren von Hilchenbach-Lützel aus werden Sie mit einigen Steigungen konfrontiert, die meist auf ruhigen, geschotterten Waldwegen verlaufen. Auf dem Hessischen Teil verbessert sich die Wegequalität merklich – geht größtenteils in asphaltierte Radwege über. Im Gebiet von Nationalpark Kellerwald, ebenso bei den Abstechern am Edersee, treffen wir wieder auf Natur belassene Teilstücke mit einigen Steigungen, bevor es auf Flachetappen der Mündung in die Fulda entgegengeht.
GPS-Daten
Touren Eder-Radweg: GPS-Daten DOWNLOAD .gpx-Track des Autors
Weitere Infos
Touristikverband Siegerland-Wittgenstein e. V.
Koblenzer Str. 73
57072 Siegen
Tel.: + 49 (0)271 – 3331020
www.siegerland-wittgenstein-tourismus.de
Waldeck-Ederbergland GmbH
Südring 2
34497 Korbach
Tel.: + 49 {0}5631 – 954359
www.waldecker-land.de
Touristik Kurhessisches Bergland e.V.
Parkstr.6
34576 Homberg
Tel.: +49 (0)5681 – 775480
www.kurhessisches-bergland.de
Nationalpark Zentrum Kellerwald
Weg zur Wildnis 1
34516 Vöhl-Herzhausen
Tel.: +49 (0)5625 – 992781
www.nationalparkzentrum-kellerwald.de
www.nationalpark-kellerwald-edersee.de

Ostschweiz GPS-Daten und Infos zur Touren

Vom Rad aus ähnelt die Ostschweiz bisweilen einer jener Miniatur Bergkulissen von Modellbahnen. Die perfekt ausgeschilderte Mehrtagesreise durch die Region ist geprägt von stolzen Historienstädten, die Radler mit zahlreichen Museen und einer vorzüglichen Küche verwöhnen. Unterwegs spürt man die Magie der Stiftsbibliothek St. Gallen, berauscht sich am Donnern des Rheinfalls und erliegt gegen Reiseende den sanften Wellen des Bodensees.
DOWNLOAD .gpx-Track Ostschweiz des Autors

Bilderbuch- oder Modellbahnlandschaft? Foto: Thorsten Brönner

Infos Ostschweiz
Anreise
Bahn: Alle größeren Orte entlang der Fahrradroute verfügen über einen eigenen Bahnhof. Die Fahrradmitnahme ist in den Zügen der SBB gut möglich, allerdings empfiehlt sich wegen der hohen Auslastung zwischen dem 21. März und dem 31. Oktober eine Reservierung, auf den ICN-Linien ist sie in dieser Zeit Pflicht. Die SBB informiert auf der webseite sbb.ch/bahnhof-services vorbildlich über das Angebot und die Auslastung der Züge. Verpackt in einer Tranzbag (tranzbag.com) reist das Velo umsonst als Handgepäck mit.
Auto: Von Hamburg nach Romanshorn ca. 850 km, von Berlin ca. 780 km, von Köln ca. 550 km, von München ca. 230 km.
Gefahrene Route
1. Tag: Romanshorn – Arbon – Roggwil – Wittenbach – St. Gallen ca. 25 km
2. Tag: St. Gallen – Rehetobel – Walzenhausen – Oberegg – Appenzell ca. 53 km
3. Tag: Appenzell – Gossau – Bischofszell – Weinfelden ca. 48 km
4. Tag: Weinfelden – Müllheim – Frauenfeld – Altikon – Winterthur ca. 46 km
5. Tag: Winterthur – Pfungen – Flaach – Rheinau – Schaffhausen ca. 53 km
6. Tag: Schaffhausen – Stein am Rhein – Salenstein – Romanshorn ca. 75 km
Gesamt: ca. 300 km
Streckencharakter & Ausrüstung
Der beschriebene Rundkurs beinhaltet die „NaTour pur“ Radrouten Most-Tour Thurgau, Appenzeller Route, Ostschweizer Wein-Route, Nordostschweizer Kulturroute und Rhein-Radweg. Auf den Webseiten ostschweiz.ch sowie veloland.ch kann man sich genauer über Streckenverlauf und Steigungen informieren. Die Beschilderung auf den Schweizer Velorouten ist einheitlich und lückenlos. In der Ostschweiz und im Fürstentum Liechtenstein sind aktuell rund 3.500 Routen-Kilometer markiert. An jeder Abzweigung stehen Veloschilder, auf denen die weiterführenden Wege oft mit Kilometerangaben beschrieben sind.
Veranstalter
Die Reise kann über Ostschweiz Tourismus ostschweiz.ch gebucht werden, der Ihre Wunschreise auf den verschiedenen NaTour pur Reiserouten in Zusammenarbeit mit dem Tourenveranstalter Swisstrails durchführt. Das Reiseunternehmen organisiert neben den Übernachtungsbetrieben auch einen Gepäcktransport von Unterkunft zu Unterkunft. Bei Swisstrails kann man Tourenvelos, Tandems und E-Bikes ausleihen. SwissTrails, Trockenloostr. 101, 8105 Regensdorf, Tel. +41/(0)43/422 60 22, swisstrails.ch
Unterkunft
Hotel Vadian, Gallusstr. 36, St. Gallen, Tel. +41/712 28 18 78, hotel-vadian.com
Hotel Löwen, Hauptgasse 25, Appenzell, Tel. +41/717 88 87 87, loewen-appenzell.ch
Hotel Eisenbahn, Bahnhofstr. 2, Weinfelden, Tel. +41/716 22 10 60, gasthof-eisenbahn.ch
Hotel Wartmann, Rudolfstr. 15, Winterthur, Tel. +41/522 60 07 07, wartmann.ch
Sorell Hotel Rüden, Oberstadt 20, Schaffhausen, Tel. +41/526 32 36 36, rueden.ch
Brasserie Bahnhof, Im Bahnhof, Romanshorn, Tel. +41/714 60 08 60, brasserie-romanshorn.ch
Karten & Reiseführer
Schweiz Baedeker Reiseführer, Mairdumont, ISBN: 978-3-8297-1455-6, 27,99 Euro, baedeker.com
Lonely Planet Reiseführer Schweiz, Lonely Planet, ISBN 978-3-8297-2281-0, 22,99 www.lonelyplanet.de
Veloland Ostschweiz, Werd Verlag, ISBN 978-3-85932-688-0, 28,90 Euro, werdverlag.ch
Thorsten Brönner: Radtouren für Genießer, Bruckmann Verlag, ISBN 978-3-7654-5446-2, 32,99 Euro, bruckmann.de
Freizeitkarte SchweizMobil Ostschweiz, Werd Verlag, ISBN 978-3-8593-2620-0, 16,50 Euro

Drei-Flüsse-Tour GPS-Daten und Infos zur Rundreise

Flussradwandern ist im Allgemeinen ein Erlebnis der gemütlichen Art: Unsere Tour verquickt die Flüsse Rhein, Erft und Ahr zu einer entspannten Runde, die zwischendrin auch mal etwas mehr Körpereinsatz verlangt. Die Route berührt dabei pulsierende Metropolen genauso wie alte Schlösser.
Die GPS-Daten zur Radreise finden Sie hier.
DOWNNLOAD .gpx-Track des Autors

Am Flussufer ist das Radreisen bequem und gesellig. Foto: Herzmann

Infos Drei-Flüsse-Tour
Anreise
Auto: Da es sich bei der 3-Flüsse-Tour um einen Rundkurs handelt, ist die Anreise mit dem eigenen PKW eine gute Option. Bonn liegt direkt an der A 59, A 555, A 562, A 565 und B9 und ist bestens erreichbar. Info Parken: www.bonn-city.de. Z. B. Stiftsgarage für 38,50 € die Woche, Tel.: 0228 – 634814, www.stiftsgarage.de
Bahn: Bonn ist ein Eisenbahnknotenpunkt im Süden Nordrhein-Westfalens, Züge fahren mehrmals täglich von/nach Hamburg, München, Aachen und Leipzig.
Gefahrene Route
1. Bonn – Rolandeck – Remagen – Sinzig – Bad Neuenahr-Ahrweiler ca. 40 km
2. Bad Neuenahr-Ahrweiler – Altenahr – Ahrbrück – Schuld – Blankenheim ca. 66 km
3. Blankenheim – Nettersheim – Holzmülheim – Schönau – Bad Münstereifel – Euskirchen – Weilerswist – Erftstadt – Kerpen ca. 80 km
4. Kerpen – Bergheim – Bedburg – Grevenbroich – Gnadental – Neuss mit Abstecher (Rundkurs Düsseldorf) ca. 80 km
5. Neuss – Dormagen – Leverkusen – Köln – Wesseling – Bonn ca. 80 km
Gesamt: ca. 346 km
Streckencharakter & Ausrüstung
Die 3-Flüsse-Tour an Rhein, Ahr und Erft ist „nicht“ einheitlich beschildert. Vom Start- und Zielpunkt Bonn bis nach Sinzig orientiert man sich anfangs an den Radwegeschildern „Rheinradweg“. Von Sinzig nach Blankenheim folgt man der Beschilderung „Ahrtal-Radweg“. Von Blankenheim nach Neuss weisen die Schilder „Erft-Radweg“ die Richtung, bevor es von Neuss den Rhein aufwärts zurück nach Bonn geht. Überwiegend verläuft die Route auf asphaltierten Radwegen, an Ahr und Erft sind einige kurze Passagen auf Wald- und Wiesenwegen zu beradeln. Wobei an der Erft mehrfach verkehrsreiche Straßen zu überqueren sind. Von Bad Neuenahr-Ahrweiler bis nach Blankenheim, ebenso an der Erft ist mit einigen Steigungen zu rechnen.
Unterkunft
Hotel Deutsches Haus, 53111 Bonn, Tel.: 0228 – 633777,
deutscheshaus-bonn.de
Hotel Ahrbella, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Tel.: 02641 – 7500-0,
www.ahrbella.de
Hotel Kölner Hof, 53945 Blankenheim, Tel.: 02449 – 9196,
www.hotel-koelner-hof.de
Park Hotel, 50170 Kerpen, Tel.: 02273 – 98580,
www.parkhotel-kerpen.de
Hotel Mercure, 41469 Neuss, Tel.: 02131 – 1380,
www.mercure.com
Hotel Aigner, 53111 Bonn, Tel.: 0228 – 604060
www.hotel-aigner.de
Reiseführer & Karten
BVA 3-Flüsse-Tour, Bielefelder Verlag, ISBN: 978-3-87073-478-7, 7,95 Euro; fahrrad-buecher-karten.de
Radwanderkarte Ahr-Radweg, ISBN: 978-3-89920-324-0, 4,95 €,
Rhein-Radweg 4, ISBN: 978-3-89920-333-2, 8,95 €, Rhein-Radweg 5, ISBN: 978-3-89920-569-5, 6,95 €, www.publicpress.de
Weitere Infos
Tourismus & Congress GmbH Bonn
Platz der Vereinten Nationen 2
53113 Bonn
Tel.+ 49 (0) 228 – 91 04 1 – 0
www.bonn-region.de
Ahrtal-Tourismus e.V.
Hauptstr. 80
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tel. +49 (0) 26 41 / 91 71 -0
www.ahrtal.de
Nordeifel Tourismus GmbH
Bahnhofstr. 13
53925 Kall
Tel. +49 (0) 24 41-99 45 7-0
www.nordeifel-tourismus.de

Radrunde Hamburg: GPS-Daten und Infos

Von wegen grauer Städte Mauern: Eine Fahrradtour durch eine Metropole und ihr grünes Umland gehört zum abwechslungsreichsten, was man auf zwei Rädern machen kann. Innen lebendig, außen erholsam – besonders wenn man sich das Erkunden mit dem E-Bike leicht macht, wie unser Autor in Hamburg. Die GPS-Daten zur Tour finden Sie hier.
DOWNLOAD .gpx-Track Hamburger Radrunde des Autors

Infos Hamburger Radrunde
→ Anreise- / Rückreise
Bahn: Wedel bei Hamburg kann man mit der S-Bahn vom Hamburger Hauptbahnhof erreichen. Ein Vorteil ist die gute Verknüpfung der Route mit dem Schnell- und Regionalbahnnetz des Hamburger Verkehrsverbundes. Übrigens werden im HVV auf allen S-, U- und A-Bahnen Fahrräder kostenlos befördert. Es sind allerdings Sperrzeiten zu beachten.
Auto: Über A1, A7 ist Hamburg gut erreichbar. Nach Wedel geht es hinterm Elbtunnel über die B 431. Hamburg ist von Köln ca. 430 km, von Berlin ca. 300 km, vom Ruhrgebiet ca. 370 km, von Stuttgart ca. 670 km, von München ca. 790 km und von Dresden ca. 495 km entfernt.
→ Gefahrene Route:
1. Wedel – Henstedt-Ulzburg: 63 km
2. Henstedt-Ulzburg – Bergedorf: 74 km
3. Bergedorf – Buxtehude: 63 km
4. Buxtehude – Fähre Lühe: 20 km
Gesamt: 220 km
→ Sehenswertes:
Wedel: Willkomm-Höfft, Ernst-Barlach-Museum; Uetersen: Klosteranlage, Rosarium; Ellerhoop: Arboretum; Hemdingen: Himmelsmoor; Ulzburg: Alsterquelle; Sülfeld: Historischer Alster-Trave-Kanal; Jersbek: Gut Jersbek mit Barockpark; Ahrensburg: Schloss; Trittau: Wassermühle, Billetal; Sachsenwald: Bismarckmuseum, Bismarckturm; Wentorf: Jagdschloss; Bergedorf: Wasserschloss, Sternwarte, historischer Bahnhof; Curslack: Freilichtmuseum Rieckhaus; Maschen: Größter Rangierbahnhof Europas; Seevetal: Horster Mühle; Ehestorf: Freilichtmuseum Kiekeberg; Schwarze Berge: Wildpark; Buxtehude: Fachwerkhäuser in der Altstadt; Alter Hafen, Marschtorzwinger; Altes Land: Drehbrücke bei Groß-Hove; Jork: Altes Land Museum, Gräfenhof, Mühle in Borstel; Steinkirchen: Fachwerkhäuser auf dem Lühedeich, Hogendiek-Klappbrücke; Grünendeich: Elbansicht, Lühe-Schulau-Fähre;
→ Streckencharakter & Ausrüstung
Obwohl wir uns in Norddeutschland befinden, ist die Hamburger Radrunde nicht ausnahmslos flach. Es gibt einige Steigungen, die aber nur kurz sind. Die erste Etappe ist durchweg asphaltiert und sogar rennradtauglich. Hauptsächlich führt die Route über Radwege oder Nebenstraßen. Hin und wieder gibt es auch Abschnitte, die über ehemalige Bahntrassen führen, die nicht immer geteert sind. Mit einem Trekking- oder Tourenrad kann man die Radrunde gut bewältigen. Man sollte allerdings auf heftigen Wind gefasst sein. Die Beschilderung der Hamburger Radrunde ist stark verbesserungswürdig. An vielen Wegegabelungen muss man rätseln. Deshalb sind gutes Kartenmaterial oder ein Navi unerlässlich.
→ Karte
Hamburger Radrunde, BVA-Verlag, ISBN 978-3-87073-482-4, Maßstab 1:75 000, 6,80 Euro, bva-bielefeld.de

Thüringer Städtekette GPS-Daten und Infos zur Tour

Thüringer Städtekette Erfurt Krämerbrücke. Foto: Kothe

Dass ein angeregter Kreislauf auch den Geist auf Trab hält, ist bekannt. Wer dem deutschen Denken aktiv auf die Spuren kommen will, findet dazu auf dem Radweg der Thüringer Städtekette ein schönes Terrain. Fein restaurierte Städte, deren einstige Bewohner sich wie das Who-is-Who der nationalen Kulturgeschichte lesen, reihen sich hier aneinander.
Die GPS-Daten zum Download finden Sie hier.
DOWNLOAD .gpx-Track Thüringer Städtekette
Infos Thüringer Städtekette
Anreise- / Rückreise
Bahn: Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar, Jena, Gera und Altenburg haben einen IC-, RE-, oder RB-Anschluss der Deutschen Bahn. Nahverkehrszüge verkehren zwischen allen Orten der Städtekette, überwiegend im Stundentakt. Die Fahrradmitnahme in Zügen is in Thüringen kostenlos!
Auto: Eisenach über A 4, Altenburg über A 4 und B 7
Gefahrene Route
1. Eisenach – Erfurt: 78 km
2. Erfurt – Jena: 46 km
3. Jena – Gera: 63 km
Gera – Altenburg: 44 km
Gesamt: 231 km
Sehenswertes
Eisenach: UNESCO-Welterbe Wartburg, Bachhaus, Lutherhaus, Georgenkirche, Stadtschloss, Automobile Welt Eisenach, Südstadt; Wutha: Geologische Verwerfungen; Gotha: Schloss Friedenstein, Orangerie, Gothaer Haus der Versicherungsgeschichte, Cranach-Haus, Museum der Natur, Kasematten; Wechmar: Stammhaus der Familie Bach; Erfurt: Domberg mit Mariendom und Severikirche, Krämerbrücke, Augustinerkloster, Citadelle Petersberg, Rathaus am Fischmarkt; Weimar: UNESCO-Welterbestadt mit Goethes- und Schillers Wohnhaus, Stadtkirche Peter und Paul, Wittumspalais, Stadtschloss mit Stadtmuseum, Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Park an der Ilm mit Goethes Gartenhaus, Schloss Belvedere und Orangerie, Cranach-Haus, Liszt-Museum, Bauhaus-Museum, Gedenkstätte Buchenwald; Jena: Botanischer Garten, Goethe Gedenkstätte, Schillers Gartenhaus, Zeiss-Planetarium, Optisches Museum, Schott Glasmuseum/Villa, Phyletisches Museum; Gera: Otto-Dix-Haus, Orangerie, Museum im Höhler, Museum für Naturkunde, Botanischer Garten, Stadtmuseum; Ronneburg: Neue Landschaft Ronneburg; Schmölln: Knopf- und Regionalmuseum; Altenburg: Romantisches Altstadtensemble mit 5 Märkten, Skatbrunnen, Altenburger Brauerei mit Museum, Altenburger Schloss mit Schlosspark, Naturkundliches Museum Mauritianum, Kunstmuseum Lindenau, Sieben Stadttürme, davon vier begehbar.
Streckencharakter & Ausrüstung
Die Radroute führt über ebene oder leicht wellige Nebenstraßen, Rad- oder Wirtschaftsweg. Manchmal sind Anstiege zu überwinden, die aber zumeist kurz und nicht so steil sind, insgesamt kommen aber dennoch rund 1.900 Höhenmeter Aufstieg zusammen. Mit einem guten Tourenrad, auch mit Nabenschaltung, kann man die überwiegend asphaltierten Oberflächen gut bewältigen.
Unterkunft
Unterkünfte in allen Preisklassen findet man überall. Auch die Fahrradunterbringung ist in der Regel kein Problem. In Eisenach, Erfurt, Weimar und Eisenberg kann man auch in Jugendherbergen übernachten. Campingplätze gibt es in Wanderleben bei Gotha, in Weimar, in Jena und in Altenburg.
Weitere Infos
Thüringer Städte, Pocket Guide, 0,50 € + Versand, erfurt-tourismus.de

Radreise Deutsche Fußballroute NRW: GPS-Daten und Infos kompakt

Startort der Deutschen Fussballroute. das Aachener Rathaus. Foto: Kothe

Gegen Ende der Deutschen Fußballroute NRW: Warendorf ist einen Abstecher wert. Foto: Kothe

Mönchengladbach: Wo das Runde durch Stadion am Bökelberg rollte, reihen sich jetzt eckige Häuser. Foto: Kothe

Der Ball weist den Weg. Zusatzschilder an den touristischen Routen. Foto: Kothe

Lienen am Teutoburger Wald. Foto: Kothe

Nirgendwo in Deutschland liegen Fußballkultstätten so dicht beisammen wie in Nordrhein-Westfalen. Die Fußballroute NRW verbindet sie über bestehende Radreiserouten – das gewährt Ballfaulen Einblicke in die Welt des Sports, erlaubt aber auch unterhaltsame Halbzeitpausen an touristischen Attraktionen. Die 805 Kilometer lange Deutsche Fußball Route startet in Aachen und führt den Fußballfan und Fahrradbegeisterten bis nach Bielefeld. Unser fußballbegeisterter Autor hat den Schwerpunkt auf „das Runde“ gelegt. Den Bericht zur Radreise auf der Deutschen Fußballroute NRW lesen Sie in RADtouren 1/14. Hier finden sie die GPS-Daten der Tour zum Download und die Infos kompakt.
Gefahrene Route
1. Aachen – Düren 56 km
2. Düren – Leverkusen 73 km
3. Leverkusen – Mönchengladbach 73 km
4. Mönchengladbach – Düsseldorf 66 km
5. Düsseldorf – Hattingen 75 km
6. Hattingen – Bottrop 107 km
7. Bottrop – Dortmund 75 km
8. Dortmund – Münster 105 km
9. Münster – Lienen 89 km
10. Lienen – Bielefeld 86 km
Gesamt: 805 km
Streckencharakter & Ausrüstung
Die Deutsche Fußball Route (DFR) führt überwiegend über flaches Land. Anstiege gibt es im Aachener Raum, vor und nach Wuppertal und kurz vor Bielefeld. Manchmal führt die Route kurze Stücke über stärker befahrene Straßen. Die Oberflächenbeschaffenheit der DFR ist im Allgemeinen gut. Fast alle Wege sind asphaltiert. Die gesamte Strecke ist nicht immer gut ausgeschildert. Vor allem in den Städten fehlen oft Wegweiser, deshalb sind gutes Kartenmaterial oder ein Navigationsgerät unerlässlich. Im Ruhrgebiet verläuft die Route abschnittsweise über ehemalige Bahntrassen. An einigen Orten gibt es zusätzliche Hinweistafeln, die besondere Infos zu fußballerischen Sehenswürdigkeiten geben. Aufgrund der nicht so häufig vorkommenden Anstiege reicht ein Tourenrad mit einer Ketten- oder Nabenschaltung aus.
Sehenswertes
Aachen: Rathaus, Dom, Tivoli, Soers; Köln: Dom, Museum Ludwig, Sporthochschule, Geißbockheim, Deutsches Sport- und Olympiamuseum, Altstadt; Leverkusen: BAYarena, Sportpark; Niederrhein: Schloss Dyck, Schloss Rheydt, Kloster Knechtsteden; Mönchengladbach: Bökelberg, Borussia-Park, Museum Abteiberg; Krefeld: Grotenburg, Zoo, Burg Linn; Düsseldorf: Kaiserswerth mit Kaiserpfalz, Esprit-Arena, Altstadt, Landtag, Kunsthalle, Medienhafen; Mettmann: Neanderthal-Museum; Wuppertal: Stadion am Zoo und Tierpark, Schwebebahn, Von-der-Heydt-Museum; Hattingen: historische Fachwerk Altstadt; Mülheim/Ruhr: Aquarius; Duisburg: Zoo, MSV-Arena, Sportpark, Innenhafen, Landschaftspark-Nord; Oberhausen: Schloss Oberhausen, Gasometer, Rheinisches Industriemuseum, Neue Mitte, Stadion Niederrhein; Bottrop: Tetraeder, Alpincenter; Essen: Neues Stadion, Weltkulturerbezeche Zollverein, Folkwang-Museum, Grugapark, Villa Hügel; Gelsenkirchen: Glückaufkampfbahn, Veltins-Arena mit Schalkemuseum; Bochum: Bergbaumuseum, Jahrhunderthalle, Rewirpowerstadion, Eisenbahnmuseum Dahlhausen; Dortmund: Zeche Zollern, Signal-Iduna-Stadion, Borsigplatz, Westfalenpark, Deutsches Fußballmuseum (ab 2014); Bergkamen: Sportcentrum Kaiserau; Ascheberg: Schloss Westerwinkel; Nordkirchen: Schloss Nordkirchen; Lüdinghausen: Schloss Lüdinghausen, Burg Vischering; Münster: Prinzipalmarkt, Friedenssaal, Dom, Preussenstadion, Allwetterzoo; Telgte: Wallfahrtskirche, Krippenmuseum; Ladbergen: Schuhmachermuseum; Versmold: Pele´s Schuh; Bielefeld: Sparrenburg, Schüco-Arena
GPS-Daten
Radreise Deutsche Fußballroute NRW: GPS-Daten DOWNLOAD .gpx-Track des Autors
Fotos: Kothe

 

E-Bikes – die aktuelle Rechtslage

(Foto: www.pd-f.de/abus)

Das Pedelec
Das Pedelec (Pedal Electric Cycle) ist nach EU-Recht ein Fahrrad mit Trethilfe. Das heißt: Der Motor darf maximal 250 Watt Nennleistung haben und maximal bis 25 km/h unterstützen. Sobald der Fahrer das Pedalieren stoppt oder 25 km/h erreicht werden, muss der Motor automatisch abschalten. „Im Straßenverkehr gelten für das Pedelec-Fahren europaweit die gleichen Rechte, Pflichten und Vorschriften wie für das Radfahren“, erläutert Anke Namendorf vom niederländischen Fahrrad- und E-Bike-Hersteller Koga.
Das Pedelec mit Anfahr-/Schiebehilfe
Auch das Pedelec mit Anfahr- oder Schiebehilfe gilt nach EU-Recht als Fahrrad. In Deutschland gibt es aber rechtlich derzeit noch einen kleinen Unterschied zum normalen Pedelec. Weil das Pedelec mit Anfahr- oder Schiebehilfe bis 6 km/h per Schalter allein mit Motorkraft gefahren werden kann, ist in Deutschland für diese Fahrzeuge von jüngeren Fahrern (nach dem 1.4.1965 geboren) eine Mofa-Prüfbescheinigung oder ein höherwertiger Führerschein erforderlich. „Hier ist jedoch eine Änderung im Straßenverkehrsgesetz (StVG) geplant, nach der diese Bedingung wegfallen soll“, weiß Peter Horsch, Produktmanager beim Pedelec-Hersteller Riese und Müller, der sich als leidenschaftlicher Pedelec-Fahrer eben nicht nur aus Berufsgründen intensiv mit den rechtlichen Bestimmungen und deren Entwicklung befasst.
Das E-Mofa
Das E-Mofa, das per „Gasgriff“ alleine mit Motorantrieb maximal 20 km/h erreicht, ist nach EU-Recht ein Kraftfahrzeug des Typs Leichtkraftrad mit geringer Leistung (L1E). In Deutschland fällt es zusätzlich unter die Leichtmofa-Ausnahmeverordnung, die bis zu einer Motorleistung von maximal 500 Watt und bei einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h gilt. Für das E-Mofa braucht man eine Betriebserlaubnis (Fahrzeugpapiere), Haftpflichtversicherung (kleines Nummernschild) und eine Mofa-Prüfbescheinigung (geb. nach dem 1.4.1965). Darüber hinaus gibt es ein paar Sonderregeln bei der Ausstattung des Fahrzeugs. Das Fahren auf Radwegen ist erlaubt: außerorts oder innerorts beim Zusatzschild „Mofa frei“.
Das S-Pedelec
Wie beim normalen Pedelec unterstützt der Motor nur, so lange der Fahrer in die Pedale tritt. Unterschiedlich ist, dass der unterstützende Motor beim schnellen S-Pedelec erst bei 45 km/h automatisch abgeschaltet werden muss, und der Motor darf mit maximal 500 Watt eine doppelt so hohe Nennleistung haben. Das S-Pedelec ist nach EU-Recht ein Kraftfahrzeug des Typs Leichtkraftrad mit geringer Leistung (L1E). Es braucht deshalb eine Betriebserlaubnis (Fahrzeugpapiere), Haftpflichtversicherung (kleines Nummernschild) und der Fahrer mindestens eine Mofa-Prüfbescheinigung (geb. nach dem 1.4.1965). „Darüber hinaus gibt es besondere Ausstattungsvorschriften, wie etwa die Ausstattung mit einem Rückspiegel. Das gilt für konventionelle Radformen als auch für dreirädrige S-Pedelecs der Klasse L2E mit schnellem Antrieb“, ergänzt Paul Hollants vom Liegeradhersteller HP Velotechnik (www.hpvelotechnik.com), zu deren Modellpalette auch ein schnelles E-Trike gehört.
In Deutschland werden S-Pedelecs derzeit nach den Regeln der Leichtmofa-Ausnahmeverordnung zugelassen, die bis zu einer Motorleistung von maximal 500 Watt und bei einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h gilt. Danach dürfen S-Pedelecs wie E-Mofas nur außerorts auf Radwegen fahren und innerorts beim Zusatzschild „Mofa frei“. Seit dem Frühjahr 2012 vertritt das Bundesministerium für Verkehr, Bauen und Städtebau (BMVBS) jedoch die Auffassung, dass bei S-Pedelecs die mit Muskelkraft und Motorkraft zu erzielende Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h als bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit anzusehen ist. Nach dieser Auffassung ist das S-Pedelec ein Kraftfahrzeug und kein Leichtmofa (bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit max. 20 km/h) und von der Benutzung sämtlicher Radwege ausgeschlossen. Bislang blieb aber die Zulassungspraxis unverändert. Entscheidend für den Verbraucher ist das, was in den Fahrzeugpapieren steht, nämlich noch immer Leichtmofa.
Beleuchtung
(Foto: www.pd-f.de/Kay Tkatzik)
Für Pedelecs mit und ohne Schiebehilfe gilt das gleiche wie für Fahrräder: „Sie müssen im Verkehr mit einer funktionierenden Dynamobeleuchtung nach StVZO ausgestattet sein“, gibt Sebastian Göttling vom Beleuchtungshersteller Busch und Müller zu Protokoll. Das E-Mofa und das S-Pedelec müssen eine Beleuchtung haben, die auch im Stand funktioniert. Deshalb wird die Beleuchtungsanlage durch den Fahrzeugakku gespeist. „Darüber hinaus dürfen nur Scheinwerfer verwendet werden, die ein e- bzw. E-Prüfzeichen besitzen, das auch in den Fahrzeugpapieren aufgeführt wird. Umrüstungen des Scheinwerfers erfordern dann auch eine Anpassung der Papiere durch den TÜV“, ergänzt Göttling.
Helmpflicht?
(Foto: www.pd-f.de/koga.com)
Das Pedelec mit und ohne Schiebehilfe gilt als Fahrrad. Eine Helmpflicht besteht nicht. Ein Fahrradhelm ist aber wegen der höheren Geschwindigkeit sehr zu empfehlen. Leichtmofas sind nach der Leichtmofa-Ausnahmeverordnung von der Helmpflicht befreit, also auch das E-Mofa.
Nach der bisherigen Zulassungspraxis galt dies für S-Pedelecs auch, doch im November 2012 hat das Bundesministerium für Verkehr, Bauen und Städtebau (BMVBS) durch Verlautbarung im Verkehrsblatt das S-Pedelec bezüglich der Helmpflicht als Kleinkraftrad mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h eingestuft. Demnach sei ein geeigneter Helm zu tragen. Was jedoch ein geeigneter Helm ist, habe die Industrie zu entscheiden.
Da auch beim S-Pedelec der Motor nur mit Muskelkraft zusammenarbeitet, ist ein Motorradhelm zu schwer und zu warm. Bis die Industrie einen geeigneten Helm entwickelt hat, akzeptiert die Polizei stillschweigend einen Fahrradhelm. Ohne diesen sollte man schon freiwillig nicht mit einem S-Pedelec fahren. Für die im Handel vereinzelt angebotenen E-Bike-Helme gibt es weder eine technische noch eine rechtliche Vorschrift oder Norm als Grundlage. So muss zunächst das Sicherheits-Know-how der Hersteller genügen. Mit dem „Urbanaut“ zeigt etwa Hersteller Abus einen speziell auf die Ansprüche von E-Bike- und Pedelec-Fahrern konzipierten Helm. Form und Bauweise bieten laut Hersteller einen optimalen Kopfschutz auch bei Stürzen mit höheren Geschwindigkeiten.
Radwegebenutzung
(Foto: www.pd-f.de/Kay Tkatzik)
Für Pedelecs mit und ohne Schiebehilfe besteht die Radwegebenutzungspflicht innerorts und außerorts beim blauen Radweg-Schild bzw. beim Rad-/Gehweg-Schild.
Das E-Mofa darf Radwege außerorts immer benutzen, innerorts nur bei dem Zusatzschild „Mofa frei“. Für das S-Pedelec gelten nach der derzeitigen Zulassungpraxis die gleichen Regeln. Hier besteht wegen der neuen Interpretation des Bundesverkehrsministeriums als Kleinkraftrad aber Rechtsunsicherheit. Folgt man dieser Interpretation, darf man mit dem S-Pedelec keinen Radweg benutzen und muss auf der Straße fahren.
Anhänger
(Foto: www.pd-f.de/zweipluszwei)
„Kinderanhänger dürfen an Pedelecs mit oder ohne Schiebehilfe angehängt werden, da auch hier die Ausnahmereglungen für Fahrräder gilt“, weiß Natascha Grieffenhagen vom Anhängerspezialisten Croozer. Dies gilt nicht fürs E-Mofa und S-Pedelec. Transportanhänger können hingegen angehängt werden, solang die verwendete Anhängerkupplung die bei Kraftfahrzeugen notwendige ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) besitzt. Faktisch gibt es jedoch zurzeit keinen Fahrradanhänger mit solcher Zulassung.
Versicherung
Pedelecs mit und ohne Schiebehilfe gelten wie Fahrräder. Inwieweit für sie Diebstahlschutz besteht, muss mit der jeweiligen Hausrat- oder Fahrradversicherung im Einzelfall geklärt werden.
Das E-Mofa und auch das S-Pedelec erfordern eine Haftpflichtversicherung (kleines Nummernschild), die um einen Diebstahlschutz erweitert werden kann: „Wer für rund 100 Euro ein Versicherungskennzeichen mit Kaskoschutz erwirbt, kann gegen einen kleinen Aufpreis das Pedelec auch gegen Diebstahl versichern. Dies ist eine sehr kostengünstige Diebstahlversicherung“, verrät Kurt Schär vom schweizerischen E-Bike-Hersteller Flyer.
Gesetze und Verordnungen
Für die rechtliche Einordnung der E-Bikes ist die EU-Richtlinie 2002/24/EG entscheidend. „In Deutschland kommen die Bestimmungen des Straßenverkehrsgesetzes (StVG), der Straßenverkehrsordnung (StVO) und der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) hinzu. Außerdem kommt die Leichtmofa-Ausnahmeregelung zur Anwendung“, erklärt Peter Horsch gegenüber dem pressedienst-fahrrad.
Quelle: pressedienst-fahrrad

E-Bike ersetzt im Alltag häufig das Auto

Foto: shutterstock

Das E-Bike als Teil der Mobilität der Zukunft hält weiter Kurs. Neueste Untersuchungen zeigen, dass das E-Bike auf zahlreichen Alltagswegen das Auto ersetzt. Damit können E-Bikes einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsfähige Mobilität leisten. Das zeige sich auch in der Marktentwicklung, wie aus einer Pressemitteilung des Zweirad-Industrie-Verbands e.V. (ZIV) hervorgeht.
Demnach sind im Jahr 2012 knapp 380.000 E-Bikes verkauft worden. Hauptgründe für diese Steigerung von rund 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2011 seien vor allem die sich stetig weiterentwickelnde Batterie- und Antriebstechnologie, neue Modelle und ein sich veränderndes Mobilitätsverhalten der Bundesbürger. Mit einem Marktanteil von aktuell 10 Prozent am Gesamtmarkt (plus 2 Prozent gegenüber dem Jahr 2011) unterstreiche das E-Bike erneut seine Chance in der Alltagsmobilität.
Nach Einschätzung des ZIV kann sich der Markt für E-Bikes in Deutschland mittelfristig auf einen jährlichen Anteil am Gesamtmarkt von bis zu 15 Prozent einpendeln. Zwar seien aktuell vorwiegend die sogenannten „Silver Ager“ die größte Gruppe bei den E-Bike Käufern, doch ändere sich dies gerade. Vor allem im urbanen Umfeld entdeckten immer mehr „jüngere“ Menschen die vielfältigen Chancen und Einsatzmöglichkeiten eines E-Bikes in der Alltagsmobilität.
Nach Schätzung des ZIV sind circa 95 Prozent aller verkauften E-Bikes sogenannte Pedelecs. Bei diesen Fahrzeugen wird das Pedalieren bis zu einer Geschwindigkeit von maximal 25 km/h und mit einer Leistung des Elektromotors von maximal 250 Watt unterstützt.
Die größten Märkte für E-Bikes in Europa sind laut ZIV die Niederlande und Deutschland, die zusammen über 50 Prozent des europäischen Gesamtmarktes abdeckten. Nach 900.000 Stück verkaufter E-Bikes im Jahr 2011 hätte der Absatz in Europa nochmals gesteigert werden können, um rund 22 Prozent auf 1,1 Millionen verkaufter Stück im Jahr 2012.
„Dass sich weiter verändernde Mobilitätsverhalten der Bundesbürger sowie die vielen positiven Möglichkeiten die das Fahrrad und das E-Bike für die Alltagsmobilität bieten, lassen die deutsche Fahrrad-, Fahrradteile- und Zubehörindustrie positiv in die Zukunft blicken“, so Siegfried Neuberger, Geschäftsführer des ZIV.

TwoNav Sportiva 2+: neues Outdoor GPS-Gerät mit Routing

TwoNav sportiva 2+ von vorne. Foto: TwoNav

CompeGPS bringt jetzt das neue TwoNav Sportiva2+ auf dem Markt. Es bietet unter anderem die Option, sich über Straßen führen zu lassen. Durch seine Ausstattung mit ANT+ Technologie, wird außerdem die drahtlose Übermittlung von Daten (Herzfrequenzmesser, Trittfrequenzsensor und Geschwindigkeits-sensor) während des Trainings ermöglicht. Dazu passt eine Firmware, die sich zur Trainingssteuerung eignet. Am Sportiva2+ sind Alarme für die maximale Leistung, Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Distanz oder auch die Abweichung von einer geplanten Strecke erstellbar. Eine „Trackattack“ genannte Funktion erlaubt es, bereits aufgezeichnete Strecken im Kampf gegen sich selbst noch einmal nach zu fahren.
Große Auswahl an Kartenmaterial
Das neue Outdoor-GPS-Gerät verarbeitet eine Vielzahl von Kartenformaten. Vorinstalliertes Material kann auch in einer 3D-Ansicht dargestellt werden, so dass man Anstiege auf den ersten Blick erkennt. Karten aus aller Welt können bei Bedarf aufgespielt werden. Das neue TwoNav Sportiva2+ hat angeblich einen verbesserten GPS-Chip, der eine schnellere und präzisere Positionsbestimmung ermöglicht. Die neue austauschbare Batterie wurde soll bis zu 14 Stunden Leistung zu geben.Der interne Speicher wurde verdoppelt und zur Optimierung der Benutzeroberfläche, hat CompeGPS den RAM Speicher auf 128MB RAM erweitert.

Technische Daten
Design
• Maße: 58 x 105 x 23 mm
• Gewicht: 124 Gramm (inkl. Batterie)
• Resistenz-Zertifikat: IPX6
• Touchscreen: Transflektive 3-Zoll,
• Auflösung 240 x 400 Pixel
• 3D-Kompass und Barometer
• MT 3339 GPS Chipset
• Interner Flashspeicher 4GB und micro SD Lesegerät (bis 32GB)
• Mini USB 2.0 Anschluss
• 1150mA/h Li-ion Batterie mit bis zu 14h Laufzeit (gemäss Nutzung)
• ANT+TM-Technologie kompatibel mit:
– Herzfrequenzmesser
– Trittfrequenzsensor
– Geschwindigkeitssensor
Multifunktionale Möglichkeiten
• Unlimitierte Tracks, Routen und Waypoints
• Papierloses Geocaching (GPX Format)
• On-Road Navigation (optional)
• Zielgerichtetes Training mit Warnmeldungen
• Einfache Orientierung auf der Karte
• Rückkehr zum Ausgangspunkt (direkt oder per Trackback)
• Einfache Erweiterung mit anderen Karten (IGN, Ordnance Survey, Navionics, Alpina, Piolet, SUA…)
Inhalt
• Topographische Karte
(gemäss gewählten Bündels)
• Herzfrequenzmesser
(gemäss gewählten Bündels)
• Trittsensor (gemäss gewählten Bündels)
• Vorbauhalterung
• Wandladegerät
• USB-Kabel zur Verbindung mit dem PC
• Kurzanleitung
• – 50% Nachlass auf den Kauf von Land/Air
Marktstart
18. März 2013
Empfohlener Preis:
349 €
Quelle: TwoNav / Redakteur: jg

Tour de France mit dem Postrad

4.000 Kilometer, 15 Regionen und mehr als 50 verzehrte Crêpes – Reisebuchautor
Thomas Bauer hat Frankreich auf einem Postrad umrundet.

Thomas Bauers Tour de France

Eine Handvoll Touristen steht unschlüssig am Ufer der legendären Hafeneinfahrt von La Rochelle. Mal richten sie ihre Fotoapparate auf ein heimkehrendes Fischerboot, mal auf die Altstadtfront. Erst als ich an ihnen vorbeifahre, geht ein Ruck durch die Gruppe: Alle Kameras folgen mir. Zwei junge Männer stupsen ihre Partnerinnen an und zeigen mit dem Finger auf mich. Ich kann es ihnen nicht verdenken. Das Fahrzeug, auf dem ich unterwegs bin, ist ein dreieinhalb Meter langes, quietschgelbes Postfahrrad, an das sich ein einrädriger Anhänger anschließt. Dieser trägt, in einem ebenfalls leuchtend gelben Seesack verstaut, meinen Rucksack, fünfundvierzig Radwanderkarten, vier Liter Wasser und eine unvernünftige Menge Schokoladenkekse. So ausgerüstet beginnt meine Tour de France.
45 Radkarten hatte Thomas Bauer auf seiner Tour durch Frankreich im Gepäck.

Treffen mit einer alten Liebe
Die ersten anderthalb Wochen meiner Reise waren eine Aufwärmübung für das, was mich am Nordrand der Pyrenäen erwartet. Dort legt mir die Strecke täglich neue Anstiege in den Weg. Mein Wasserverbrauch steigt auf sieben Liter pro Tag. Das T-Shirt haftet wie eine zweite Haut am Körper. An meinem ersten Tag im Baskenland presst mich die Sonne aus wie eine reife Orange, als ich mich an einer Anhöhe abmühe und direkt dahinter zu meiner Überraschung auf einen Haufen auf- und abspringender Menschen treffe. Weit ausholend schlagen sie auf Trommeln ein, die sie um die Hüfte gebunden haben. Männer, Frauen, Kinder laufen ungeordnet durcheinander, dazwischen huschen Hunde in entstehende Lücken. Gerade frage ich mich, ob ich an einem Sommerfest teilnehme oder ohne mein Wissen für die Loslösung des Baskenlands von Frankreich demonstriere, als ein weißhaariges, spindeldürres Männchen wie ein Wurfgeschoss von einem Tross tanzender Männer zur Seite geschleudert wird und mit voller Wucht in meine linke Flanke prallt.
„Aïe, faut faire gaffe, putain!“, schreit er den feierwütigen Jugendlichen hinterher, was an dieser Stelle unübersetzt bleiben soll, mir jedoch augenblicklich klar macht, dass ich mit meinem Französisch bei ihm weiterkomme.
„Versuchen Sie erst mal, ein Postrad hier hindurch zu schieben“, merke ich an, als wir unsere Seiten massieren, er seine rechte, ich meine linke.
„Mein Gott, wohin wollen Sie denn mit diesem Ding?“
„Einmal um Frankreich herum. Ich bin schon so oft hier gewesen – in La Rochelle, Le Puy und Lorient, in Metz, Narbonne und Orléans, in Paris, Pau und Perpignan – dass ich Frankreich inzwischen besser kenne als Deutschland. Doch je öfter ich herkomme, desto weniger weiß ich von eurem Land! Darum will ich es dieses Mal anders kennenlernen, von seinen Rändern her. Was feiert ihr da eigentlich?“
„Keine Ahnung“, sagt er reflexartig, um sofort darauf loszuprusten. „Mann, ich weiß es wirklich nicht! Es gibt bestimmt einen Anlass für das hier. Aber soweit ich mich erinnere, ist es seit siebenundzwanzig Jahren halt so, dass der Bürgermeister zum Fest einlädt, und alle machen mit.“
Mit seinem Postrad hat Thomas Bauer Frankreich umrundet

Die Franzosen haben sie also nicht verloren, denke ich erleichtert, die Augenblicksbezogenheit und die Gabe, aus den Umständen das Beste zu machen, die mich noch bei jedem meiner bislang vierzig Frankreichaufenthalte beeindruckt hat! Meine stetig wachsende Leidenschaft für alles Französische hat mir manche Diskussion mit kulturgeschockten Frankreichbesuchern eingebracht, die von der vermeintlichen Arroganz der Franzosen abgeschreckt wurden. Ein nicht geringer Teil von mir findet sich nämlich im Spielerischen und im (Lebens-)Künstlerischen wieder, das man gern mit den Franzosen assoziiert. Und, ja: auch in der eigenbrötlerischen Schrulligkeit vieler Franzosen, dem zur Schau gestellten Individualismus und dem abgehobenen Künstlertum. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es Frankreich in Zeiten, in denen der Massentourismus längst exotischere Ziele wie Marokko und Thailand bevorzugt, nicht länger mit spielerischer Lässigkeit schafft, sich als Mekka aller kultivierten Genussmenschen zu präsentieren. Im Land selbst rangieren inzwischen sogar die Ungarn in Sachen Liebeskunst vor den eigenen Einwohnern. Die Ungarn!
Die Lust am Fabulieren und der Hang zur gezielten Übertreibung sind den Franzosen aber geblieben. Frankreichgeschädigte mögen anmerken, dass es gerade darum kein Wunder ist, dass ausgerechnet der Hahn zum Nationalsymbol des Landes avanciert ist, ein Tier also, das sich gern aufplustert und auch dann lauthals kräht, wenn es mit beiden Beinen im Mist steht. Aber im Ernst: Wer verzeiht das den Franzosen nicht, wenn er, wie ich, gerade in einer der schönsten Ecken Südfrankreichs unterwegs ist? Von den Bergspitzen der Pyrenäen, die sich halbkreisförmig im Südosten aufgestellt haben, scheinen Schneefelder Morsezeichen herabzublinken. Darüber sind Andeutungen von Wolken, fein wie Zuckerwatte, in den Himmel gestreut. Kirchturmspitzen lugen neugierig aus Talmulden, in denen sich reizende Dörfchen und ausgedehnte Gehöfte verstecken. Ich kann meinen Blick kaum von der Landschaft lösen.
Thomas Bauer durchfuhr malerische Landschaften – wie hier bei Aurel in der Provence

Kurz vor Oloron-Sainte-Marie stürzt die Straße der Stadt entgegen und katapultiert mich direkt vor eine Herberge. Dort suche ich das hauseigene Restaurant auf – und treffe auf eine alte Bekannte.
Es war Liebe auf den ersten Blick, als wir das erste Mal in einer bretonischen Küstenkneipe aufeinandertrafen. Zuerst fand ich sie – ich war ja so jung – einfach nur süß. Dann aber offenbarte sie mir nach und nach ihr wahres Wesen, vertraute mir mehrere Geheimnisse an und stürzte mich in eine lang anhaltende Sehnsucht, die mich, wenn ich ehrlich bin, bis heute nicht losgelassen hat. Zuweilen ertappe ich mich gar bei dem Gedanken, dass mich all die anderen, auf die ich mich nach jener denkwürdigen Begegnung eingelassen habe, in Wahrheit nur an jenen Abend erinnern sollten. Und doch können sie niemals mehr sein als ein schaler Abklatsch, unfähig, mich auch nur in die Nähe der Intensität jenes ersten Mals zu führen.
„Île flottante“ – treibende Insel –, nennt sich die Köstlichkeit, von der hier die Rede ist. Ich war sechseinhalb, als wir uns begegneten. Der bretonische Kellner wusste nicht, was er auslöste, als er nach geglücktem Hauptgang einen tiefen Teller mit Vanillesoße vor mich stellte, aus dem ein kleiner Berg aus geschlagenem Eiweiß und reichlich Zucker ragte. Sorgsam darauf bedacht, den Löffel jeweils höchstens halb zu füllen, schiebe ich mir wie damals in der Bretagne die perfekte Mischung aus Eiweiß und Vanillesoße in den Mund und schlucke das Ganze schließlich mit dem Ausdruck höchsten Entzückens hinunter. Statt Straßen und Plätze nach Kriegsherren zu benennen, hätten die Franzosen so viele echte Helden zur Auswahl, die der Menschheit wahre Dienste erwiesen haben, denke ich, als wirklich kein Tropfen Soße mehr aus dem Teller herauszuholen ist. Der Kellner scheint meiner Meinung zu sein. Verständnisvoll zwinkert er mir zu, als er unaufgefordert eine zweite Portion „schwimmende Insel“ auf den Tisch stellt.
Castelnaudary in der Region Languedoc-Roussillon im Süden Frankreichs.

Die Katastrophe von Rouen
Leider sind in Frankreich nicht alle Mahlzeiten ein kulinarischer Hochgenuss. Genau wie die Liebesbereitschaft der Damen, der Baguettekonsum und die Anzahl der Baskenmützen wird auch die Qualität des französischen Frühstücks gern überschätzt. Meist reicht man mir morgens nur zwei Scheiben Toastbrot, ein Flugzeugpäckchen Butter und einen Klecks Marmelade zu einem wässrigen Kaffee oder einer dickflüssigen Schokolade. Vielleicht liegt die Lösung, aus diesen knapp bemessenen Zutaten etwas Brauchbares herzustellen, ja wirklich in der Eigenart der Franzosen, den bestrichenen Toast so lange ins Getränk zu tunken, bis er sich in eine klebrige, schwammartige Masse verwandelt hat und eine feine Schicht aus Fett und Marmelade an der Oberfläche des Getränks schwimmt. Ich bringe das schlichtweg nicht fertig.
Dabei hätte ich es dringend nötig: Als ich mein Postrad westlich aus Rouen lenke, fühle ich mich in den späten Abend versetzt, obwohl es noch früh am Mittag ist. Das Sonnenlicht besitzt in Nordfrankreich keinen klaren Fokus; es umhüllt Dinge eher, statt sie zu erhellen. Aber trotzdem: Ist das hier noch Rouen, ist das noch die Normandie, oder bereits Mordor, das dunkle Schreckensreich aus „Der Herr der Ringe“? Parallel zu den rostigen Schienen eines Industriegebiets, auf denen Güterzüge entlang kriechen, folge ich dem Verlauf einer pitschnassen Asphaltstraße. Lastwagen mit stinkender Ladung überholen mich so eng, dass mein linker Ellbogen ihre rechte Wand entlang streift. Überall um mich herum verpesten Fabrikanlagen die Luft. Das Gehupe der Lastwagen bringt das Postrad unter mir zum Beben, die Güterzüge schreien in jeder Kurve auf, als fahre ein Riese mit Kreide über eine gigantische Schreibtafel. Zu allem Überfluss sammeln direkt über mir pechschwarze Wolken Energie für eine Entladung von Kraft und Wut.
Manchmal ging’s für Thomas Bauer auch rasant bergab – natürlich nur im geografischen Sinne. (Illustration Johanna Meyer)

Just in diesem Moment bahnt sich die Katastrophe an. Ein Lastwagen überholt mich noch etwas dichter als seine Vorgänger. Ich spüre, wie mein linker Ellbogen auf hartes Metall stößt und reiße vor Schreck den Lenker meines Postrads nach rechts. Noch während ich über den ungewöhnlich hohen Bordstein rumpele, fällt mein Blick auf die direkt dahinter liegenden Glasscherben. Einen absurden Augenblick lang genieße ich die Sicht auf die scharfkantigen Kunstwerke, die den Boden sprenkeln. Gewaltige Wolken spiegeln sich darin wie die Nacht selbst – als sei Darth Vader allzu nah an einen zerbrochenen Spiegel getreten. Gleichzeitig weiß ich, dass es bereits zu spät zum Ausweichen ist. Mit allen drei Rädern fahre ich direkt in den Scherbenhaufen hinein. Ich höre ein entsetzliches Knirschen unter mir und sofort darauf ein lautes „Pffft“, einer Lokomotive gleich, die in der Ferne Dampf ablässt. Glas stiebt nach allen Seiten davon. Meine Hände krallen sich um die Bremse. Ich lasse ein gutes Zehntel meiner Reifenmäntel als spektakuläre Gummispur auf der Straße zurück und komme vier Meter hinter dem Tatort zum Stehen. Dort stoße ich einen international verständlichen Fluch aus, steige ab und öffne meinen Rucksack, um an das Flickzeug zu gelangen.
Das gibt’s doch nicht! Meine Funktionskleidung, mein treues Minizelt, der speziell für diese Reise erworbene Schlafsack, der heute Vormittag aufgefüllte Proviant: All das schwimmt in einer zähen Suppe aus Wasser, das eine ungute Koalition mit dem Schmutz der vergangenen fünf Wochen eingegangen ist. Halb aufgelöste Brot- und Käsereste, Ölrückstände und Kugelschreiber treiben darin umher. Vermutlich habe ich den Zwischenfall meinem allzu ruckligen Satz über den Bordstein zu verdanken. Erneut fluche ich wie ein Rohrspatz, dieses Mal auf Französisch, was eindeutig besser klingt, mir aber leider auch nicht weiterhilft.
Bei seiner Frankreichumrundung durchfuhr Thomas Bauer auch verschiedene Großstädte, so auch Frankreichs zweitgrößte Metropole Marseille.

Es bleibt mir nichts anderes übrig, als meine Siebensachen zurück in den Rucksack zu stopfen und mein Postrad anschließend durch das Industriegebiet zu schieben – zurück in die Innenstadt von Rouen. Als ich gerade die ersten beiden Schritte getan habe, wirft mich die Wucht eines Donnerhalls beinahe zu Boden. Einen Wimpernschlag später bricht aus den Wolkengebirgen über mir ein Niederschlag heraus, der seinem Namen alle Ehre macht. Wie eine Wand stürzt der Regen auf die Erde herab. Keine Minute später bin ich durch die Jacke, den Pullover und das T-Shirt hindurch nass. Regenfäden seilen sich meinen Rücken hinab, Rinnsale kriechen in meine Achseln. Vier Stunden Fußmarsch liegen vor mir. Reisen „wie Gott in Frankreich“ sieht anders aus.
Genau in diesem Moment aber erwacht ein kindlicher Trotz in mir. Wer bin ich eigentlich, dass ich mich von einer blöden Regenwolke aufhalten lasse? Ich merke erstaunt, dass ich schwungvoller ausschreite. Nach einem Dutzend Querstraßen und drei Abzweigungen gelange ich zu einem Geschäft, über dessen Eingang ein elegantes Mountain Bike gemalt ist. Dort würde ich einen Ersatzschlauch finden. Hallo mein Schutzengel, denke ich noch, ehe ich in den Laden hechte, wie schön, dass du wieder im Dienst bist.
Zurück auf Anfang
Ähnlich wie in Rouen ist es mir auf meiner Tour de France oft ergangen. Kein Wunder: Ich suche ja bewusst den Kontrollverlust und empfinde es als befreiend, dass ich mittags nicht weiß, wo ich abends sein werde. Ich gebe den Dingen die Gelegenheit, mich zu überraschen, und das ist vermutlich eine sehr französische Art zu reisen. Solchen Gedanken nachhängend, fahre ich am letzten Tag meiner Frankreichumrundung südwärts, bis eine Insel im Atlantik auftaucht, die über eine gigantische Brücke mit dem Festland verbunden ist. Am diesseitigen Ufer kann ich die ersten Dächer einer Großstadt erkennen. La Rochelle.
Start und Ziel von Bauers Tour de France: La Rochelle

Von diesem Anblick angespornt, brause ich voran, als hätte ich mich in einen quietschgelben Eisenspan verwandelt und würde von einem überdimensionierten Magneten angezogen. Ich fliege dem Ausgangspunkt und Endziel meiner Tour de France regelrecht entgegen.
Wenig später falle ich La Rochelle in die Arme. Als ich das Ortsschild passiere, nehme ich die Hände vom Lenker, schicke das Postrad unter mir auf einen Schlingerkurs und gebe Ausrufe des Entzückens zum Besten, bis sich eine ältere Dame der Kategorie PPH, passera pas l’hiver („wird den Winter nicht überstehen“), mehrmals an die Stirn tippt.
Ein Radwegsystem führt mich kurz darauf durch die lang gezogenen Grünanlagen der Stadt und setzt mich schließlich auf dem Areal des alten Hafens ab, wo meine abenteuerliche Frankreichumrundung vor sieben Wochen ihren Ausgang genommen hat. Ich habe acht Kilogramm Körpergewicht und einige Vorurteile gegenüber den Franzosen verloren, unzählige Bekanntschaften gemacht und Orte aufgesucht, deren Namen ich bis heute nicht aussprechen kann. Frankreich habe ich als Mosaik unterschiedlichster Traditionen, Mentalitäten und Dialekte kennengelernt.
Was eint diesen Flickenteppich? Vielleicht nur ein Gefühl, eine Lebenseinstellung: Sie besagt, dass man, statt verbissen und effizient einem Ziel hinterherzujagen, auch darauf bedacht sein darf, den eigenen, sich ständig ändernden Weg dorthin zu genießen. Seit jeher gilt meine Sympathie den verschrobenen, in der falschen Zeit umherirrenden Lebenskünstlern, die sich diese Devise zu eigen machen.
Einer dieser Lebenskünstler ist soeben mit einem Postrad um Frankreich herumgefahren. Manchmal, in Ausnahmefällen, behalten die Traumtänzer recht.
Thomas Bauers „Tour de France“
Anreise: mit Air France über Paris nach Bordeaux und dann per Zug nach La Rochelle
Tour: Von La Rochelle die Atlantikküste südwärts bis Bayonne, den Nordrand der Pyrenäen entlang über Lourdes, Toulouse und Carcassonne bis nach Marseille, nördlich über Lyon bis nach Strasbourg, durch die Champagne bis nach Rouen und durch die Normandie und die Bretagne wieder zurück nach La Rochelle
Kosten: bei Übernachtung auf Campingplätzen und in einfachen Pensionen ca. 2.500 Euro
Thomas Bauers Geheimtipps
• „Palais Idéal“: 32 Jahre baute Briefträger Ferdinand Cheval an einem Palast. Täglich nahm er dafür auf seinem Arbeitsweg einen besonderen Stein, einen Kiesel, eine Muschel oder Ähnliches mit. Sein originelles und eigensinniges Bauwerk in Hauterives bei Lyon steht inzwischen unter Denkmalschutz.
• Jugendherberge Cancale: Wer sich nicht scheut, das Zimmer mit anderen zu teilen, bekommt im bretonischen Ort Cancale nicht nur eine neue Jugendherberge geboten, sondern obendrein einen Blick über eine reizende Bucht und einen Teil des Atlantiks bis zum Wahrzeichen Nordfrankreichs, dem Mont-Saint-Michel.
• Sault: Für Nichtfranzosen ist dieses Dörfchen in der Provence ebenso schwer zu erreichen wie auszusprechen. Die etwas mühsame Anreise – Sault liegt fernab der gängigen Reiserouten – lohnt sich aber: Vom Dorfplatz auf 800 Metern Höhe blickt man weit hinab in ein Tal voller Lavendel bis zum Mont Ventoux.
Unbedingt sehenswert: Das Wahrzeichen Nordfrankreichs, der Mont-Saint-Michel

Bloß nicht!
• Mit französischen Brocken um sich werfen: „Schö mapell Thomas“ und „Kokowääh“ kommen bei unseren westlichen Nachbarn nicht gut an. Wer nicht passabel Französisch spricht, wechselt besser zu Englisch oder Spanisch – und wird erstaunt sein, dass viele junge Franzosen eine dieser Sprachen gut beherrschen.
• In Strandnähe essen gehen: Bei touristisch erschlossenen Küstenstädten ist ein Restaurantbesuch umso teurer, je näher am Strand man isst. Oft gibt es eine Querstraße weiter dasselbe Menü für zwei Drittel des Preises.
• Einen „Café au Lait“ bestellen: Die Verwendung von Schulfranzösisch ist für jeden Kellner ein untrügliches Zeichen dafür, dass er es mit einem Touristen zu tun hat, der weder die hiesigen Gepflogenheiten noch das vorherrschende Preisniveau kennt. Stattdessen besser mit an Verachtung grenzender Lässigkeit „un crème“ bestellen. Dann zahlt man den korrekten Preis.

Das Liegerad als Lastenrad: ICE Sprint X Cargo

Extra Long Vehicle: das ICE Cargo X als Satteleschlepper mit 28-Zoll-Hinterrad. Foto: Bleicher

Dass das Lastenrad auch auf drei Rädern Einzug hält, zeigt das Sprint Cargo von deutschen ICE-Importeur Icletta.
Der Aufbau ist eigentlich einfach: Das Modell Sprint Cargo hat statt des Hinterrads quasi einen Gepäckträger auf einem Rad montiert. Das ist ein Modul von Xtracycle, das ansonsten aus Zweirädern ein Transportrad macht. So entsteht aus dem ICE Sprint X Cargo von Icletta, ein langes Dreirad, das Kirk Seifert, Geschäftsführer der Firma Icletta, mit einem Edelkombi aus dem Autobereich vergleicht: Ein Fahrzeug, das nicht auf Maximalladung, sondern einen guten Kompromiss von Transport, Fahrspaß und Image angelegt ist.
Einfacher Aufbau: der Xtracycle-Anbau hinter dem breiten Sitz. Foto: Bleicher

Der Edelkombi unter den Dreirädern überrascht mit flotten Fahreigenschaften: Die Kraftumsetzung ist trotz des langen Radstands von 140 Zentimetern sehr direkt, bei hohen Geschwindigkeiten, die durchaus auch mit „Anhang“ drin sind, läuft das Cargo durch den langen Radstand sogar noch ruhiger. Aber auch der Kurvenspaß bleibt erhalten, selbst bei abrupten Einlenken zieht das Tieflieger-Trike (zwanzig Zentimeter Sitzhöhe) sauber seine Spur und macht Lust auf mehr – auch auf mehr Gepäck: 50 Kilogramm Zuladung dürfen es sein. Dabei ist die Art und Weise des Transports durchaus variabel. Als Standard gibt’s Taschen links und rechts, oben eine plane Kunststoffplatte. Über Used, dem deutschen Vertreiber des Xtracycle-Moduls, kann man weiteres diverses Zubehör bestellen, das den Gepäckträger zum Beispiel für Sperriges – dazu gibt es seitlichen Abstellflächen – ausstattet.
Auch der Transport des Liegerades selbst ist kein Ding der Unmöglichkeit: ICE Sprint Cargo X zusammengefaltet. Foto: Bleicher

Und wenn das Transportrad selbst transportiert werden soll, lässt sich das Sprint X Cargo lässt sich falten wie sein kleiner Bruder: Sitz abnehmen, Faltscharnier öffnen und Hinterbau komplett nach vorne klappen. Mit 3.990 Euro ist man dabei.
Text/Fotos: Georg Bleicher