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Räder mit Riemenantrieb: Details zum Test

 
Ein Riemen-Antrieb lässt das fast wartungsfreie Rad machbar erscheinen. Inzwischen haben einige Hersteller und Kunden Erfahrung mit dem Gates-Carbon-Drive und neue Riementypen sind angekündigt. Hier haben wir zusätzliche Details und Meinungen der Anwender für Sie zusammengestellt.

Randonneur mit Riemen: Simpel Optimist Alfine 11. Foto: Gleitsmann

Vorteile und Nachteile des Riemens
PLUS
− Der größte Vorteil: benötigt keine bzw. nur „saubere“ Schmierung unter extremen Bedingungen
− geräuschlos bei richtiger Einstellung
− lange Laufzeiten zwischen 10.000 und 30.000 Kilometer. Aber: Auch mit einer – ständig zu pflegenden – Kette sind laut Erfahrung einiger Nutzer im Radreiseforum Laufleistungen bis zu 20.000 Kilometer möglich, wenn man anschließend die Kette sowie das vordere und hintere Ritzel tauscht.
MINUS
– Der größte Nachteil: carbonverstärkte Riemen sind empfindlich gegenüber Fremdeinwirkung. Das erfordert besondere Aufmerksamkeit beim Transport und schränkt die Einsatzmöglichkeiten im Winter ein, weil etwa scharfkantiges Streugut die Struktur schädigen kann. Auch beim längeren Abstellen des Rades im Fahrradständer muss eigentlich klar sein, dass Niemand sein
– Ein Riemen als Ersatzteil ist wesentlich anspruchsvoller in Transport und Montage
– Geräusche bei falscher Einstellung können nur durch Werkstatt behoben werden
Gero Kästner, Freiburg. „Über das Fraunhofer Institut haben wir 13 Fahrräder von Tout Terrain mit Riemen-Antrieb als Mitarbeiter-Räder angeschafft. Damit gab es bis dato keinerlei Probleme. Lediglich an einem Rad knackte es anfangs an der Nabe. Nachdem die Spannung des Riemens beim Händler neu eingestellte wurde, war das Geräusch beseitigt. Ich selbst habe rund 2.000 Kilometer auf meinem Metropolitan mit Carbon Drive CDC zurückgelegt. Im Alltag schätze ich ungemein, dass der Antrieb keinen Dreck macht und gar keine Pflege braucht. Das ist mir den Aufpreis wert. Ich bezweifle, dass der Betrieb dauerhaft günstiger ist als an meinem Rohloff-Rad mit Kettenschaltung. Denn es soll ja am Ende der Laufleistung der gesamte Antriebsstrang ausgetauscht werden, was rund 250 Euro kostet.“
Eric Schuijt, Amsterdam. Er ist der berühmteste Radreisende der Niederlande, hat 200.000 Kilometer in 80 Ländern rund um den Globus auf dem Velo zurückgelegt, davon 20.000 mit Riemenantrieb. In seinem Fahrradladen „de Vakanitefietser“ in Amsterdam hat er sich auf Reiseräder mit Riemen und Rohloff-Nabe spezialsisiert: „Wir verkaufen nichts, was wir nicht selbst getestet haben. Beim Gates Riemen versprechen wir unseren Kunden guten Gewissens 10.000 Kilometer und mehr Laufleistung. Unserer Erfahrung nach hat dabei der neue Center-Track-Riemen tendenziell eine kürzere Laufleistung als der alte. Ein Riesen-Vorteil in hiesigen Wintern und auf Radreisen ist die Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen, besonders Salz. Ich habe den Riemen bei Temperaturen zwischen zehn Grad minus und 45 Grad plus ohne Probleme genutzt. Für die Kunden ist glaube ich der Exzenter die bessere Lösung zur Herstellung der Riemenspannung. Man kann weniger falsch machen. Unserer Erfahrung nach muss der Riemen nach dem ersten Nachspannen bei 500 Kilometern circa alle 3.000 Kilometer wieder nachgespannt werden. Unsere Kunden sind Radreisende und wir wollen sie zu eigenständigen Reparaturen befähigen. Wir geben deshalb als Faustregel für das Nachspannen: Ein Riemen, der sich 5 mm nach oben und 5 nach unten bewegen lässt, ist grob richtig gespannt. Damit fahren bislang alle gut.“
Peter Goldbeck, Simpel: „Laufzeiten von 20.000km sind bei unseren Kunden keine Seltenheit, ein Kunde hat bereits die 30.000km geknackt!“
Johannes Speer fährt mit einem Velotraum, Modelljahr 2012 mit Rohloff-Nabe und Gates Center Track-Riemen, jeden Tag zur Arbeit und kleinere Wochenendtouren, hat bis dato 3.300 km zurückgelegt: „Allein dass der Aufwand der Reinigung komplett wegfällt, ist super. Weil keine Schmiere ans Rad kommt, sieht es heute noch aus wie neu. Lästig war an meinem Rad eine unangenehme Geräuschentwicklung, ein Quietschen, lauter als eine ungeölte Kette. Im Winter und bei großen Temperaturunterschieden war das Geräusch quasi ein Dauerzustand. Aber auch im Stehen-Fahren und am Berg mit erhöhter Trittkraft war es besonders zu hören. Gates empfiehlt dagegen in den FAQ auf der Webseite ein Silikon-Gleitspray – und es hilft wirklich. Im Winter habe ich den Riemen damit zweimal eingesprüht, im Sommer sind die Geräusch nicht da. Meine Freundin hat inzwischen auch ein Riemenfahrrad.“
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So testet RADtouren
Alle Räder wurden bei den Herstellern zum Test angefordert, Maßgabe war allein ein Antrieb mit Riemen, eine komplette Ausstattung mit Licht, Schutzblechen und Gepäckträger war nicht gefordert, wird aber von allen Rädern im Test geboten. Die Räder werden von uns vermessen (.z.B. die Hinterbaulänge für die Packtaschenfreiheit, Griffweite und Sitzlänge), gewogen und über eine definierte Teststrecke gefahren. Für diesen Test erfolgte je eine Testfahrt mit Gepäck von 15 Kilo auf dem hinteren Träger. Der Bewertung liegt ein Punkteschema zugrunde, wobei die Räder in den praxisrelevanten Kategorien Fahrverhalten, Radreisequalitäten, Alltagsqualitäten, Komfort, Ausstattung (Wertigkeit der Komponenten) und Service (Garantie, Handelsnetz, Individualisierung) beurteilt werden. Der Fahreindruck spiegelt sich dabei in der Kategorie Fahrverhalten und einer Teilnote der Radreisequalitäten wieder. In den Testfahrten wird rund ein Drittel der insgesamt möglichen Punktzahl vergeben. Die übrigen Punkte werden nach Ausstattungsmerkmalen und Messergebnissen verteilt. Punktzahlen aus einem Reiseradtest sind nicht vergleichbar mit denen aus dem Test leichter Trekkingräder, da die Kategorien anders gewichtet werden.
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