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Ausprobiert: Pedaled Adventure Jacket

Natürlich regendicht: Pedaled Adventure Jacket. Foto: Partzsch.
Natürlich regendicht: Pedaled Adventure Jacket. Fotos: Partzsch.

Pedaled ist eine jener neuen Marken, die sich auf tragbare, aber funktionale Radkleidung spezialisiert hat. Für Alltags- und Reiseradler interessant ist im Programm der Japaner – neben den Mido Schuhen – vor allem die Pedaled Adventure Jacke. Mit ihrem legeren, aber radgerechten Schnitt und dezentem Design passt sie zu vielen Anlässen und sitzt im Sattel sehr gut. Richtig nützlich machen sich ihre zahlreichen riesigen Taschen. In denen verstaut man locker Digitalkamera, Handy, eine Tagesration Tourproviant sowie den Inhalt einer Satteltasche (Rückentasche). Rucksack – nicht nötig. Weitere Besonderheit: Das Funktionsmaterial ist ein Naturmaterial, nämlich ein 100-prozentiger Baumwollstoff, der besonders dicht gewebt ist und damit robust wird, aber auch wasserfest werden soll. Eine Imprägnierung, die bei uns bisher drei Wäschen gut überdauerte, erledigt den Rest. So perlte Wasser am Ende der Nutzungsdauer noch ab. Für längere und stärkere Schauer reichte die Schutzfunktion. Allerdings drang bei anhaltendem Starkregen an den Nähten langsam Feuchtigkeit ein.

Tester waren angetan von Jackenklima

Angetan waren die Tester von dem angenehmen Klima auf dem Rad und daneben. Wind hält das Gewebe fast vollständig ab, dennoch gelangt viel feuchte Luft nach draußen. Alles in allem fühlt man sich weniger „konserviert“ als in einer Jacke mit Funktionsmembran und hoher Wassersäule. Wer sich mit grellen Neonfarben nicht anfreunden kann, wird sich über die dezent gehaltenen Reflexelemente freuen. Das Packmaß fällt recht groß aus.

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Pedaled Adventure Jacket, 400 Euro: Wasserdichte Rad- und Reisejacke. Material: 100 % Baumwolle; Gewicht: 639 g (L); Größen: XS bis XL; Farben: Marine; Unisex, Taschen: 1x Rücken, 3x Front-Cargo, 1x Front-Napoleon; Besonderheiten: helmkompatible Kapuze, Kordelzüge in Kragen und Bund. pedaled.com

Ausprobiert: Ahrberg Baselayer TE

Text und Fotos: Patrick Kunkel

Umweltfreundliches Bikeshirt

Baselayer TE von Ahrberg Cycling Apparel, 75 Euro
Auch als normales Shirt tragbar: Baselayer TE von Ahrberg Cycling Apparel, 75 Euro.

Ein Funktionsshirt soll: Funktionieren! Schnell trocknen soll es, wärmen oder kühlen, je nach dem, und natürlich gut sitzen. Es soll nicht stinken, auch nach längerer Nutzung nicht ausleiern und sich auf der Haut gut anfühlen. Wir haben das langärmlige Ahrberg “Baselayer TE” auf langen Straßentouren, auf dem Mountainbike und auf der Langlaufloipe etliche Male ordentlich durchgeschwitzt und danach gewaschen.
Doch was lässt das Ahrberg-Hemd wirklich herausstechen aus dem ziemlich überladenen Angebot an aktueller Funktions(-unter)wäsche? Da wäre zunächst das Design: Der Schnitt ist eng und der Rückenbereich tief heruntergezogen. Die Ärmel sind am Abschluss angeschrägt. Das ist auf dem Rad von Vorteil. Vor allem aber sieht das schwarze Shirt derart scharf aus, dass man sich damit nicht nur auf dem Rad, sondern auch sonst ganz wohl fühlt, wo es etwas lockerer zugehen darf: Zu Hause auf dem Sofa, wie der Hersteller betont, aber problemlos auch in allen möglichen Situationen außer Haus, in denen es etwas locker zugehen darf. Denn man will das Teil eigentlich gar nicht mehr ausziehen, so angenehm fühlt sich das Baselayer auf der Haut an.
Womit wir bei der größten Besonderheit gelandet wären: Den verwendeten Stoffen. Das Innenmaterial besteht aus der Hohlkammerfaser Meryl Nexten, einer Funktionsfaser aus Nylon, die bluesign-zertifiziert ist – was eine umweltfreundliche, nachhaltige Produktion sichert. Das rote Gewebe schimmert dezent durch das dunkelgraue Außenmaterial. Dieses wiederum heißt Tencel und Ahrberg Cycling Apparel-Chef und Gründer Mathias Arberg ist besonders stolz auf diesen Mix: “Tencel ist eine natürliche Funktionsfaser und sorgt für ein gutes Hautklima Es wird aus Holz gewonnen, die Stoffe werden in Österreich produziert, unsere Näherei ist in Lodz in Polen.“ Synthetische Fasern seien nicht automatisch schlecht. “Allerdings muss man darauf achten unter welchen Bedingungen das Material produziert wird. Anschliessend rückt die Ausrüstung des Materials und die Bedingungen in der Näherei in den Fokus.”
„Als passionierter Radfahrer war ich schon länger unzufrieden mit der Auswahl an Radkleidung”, meint Ahrberg: „Der Look einerseits, aber eben auch die Produktionsbedingungen.” Seine junge Firma vertreibt seit dem vorigen Jahr eine kleine Kollektion an Radkleidung – neben dem Baselayer auch ein Shirt aus Ökobaumwolle aus Tansania, das nahe Nairobi “nach westlichen Standards” genäht werde. Das Label achte sehr genau auf die Produktionsbedingungen und nutzt ausschliesslich umweltfreundliche, vegane Materialien, so Ahrberg. Weitere Produkte seien in Planung. Man darf gespannt sein.
Fazit: Ein sehr gutes Funktionsshirt, das hält, und zwar nicht nur die Form, sondern auch die sonstigen Versprechen aus dem Katalog, so dass man hinter all diese Punkte getrost einen Haken setzen.
Das rote Gewebe schimmert dezent durch das dunkelgraue Außenmaterial.
Das rote Gewebe schimmert dezent durch das dunkelgraue Außenmaterial.

Ahrberg “Baselayer TE”
Farbe: Anthrazit/Weinrot
Material: 60% Microtencel Airjet / 37% PA Meryl Nexten / 3% Elastan
Größe: S M L XL
Preis: 75€
Bezug: www.ahrberg.cc/

Ausprobiert: Ortlieb Office-Bag

Leuchtstoff: High Visibility-Effekt der Ortlieb Office-Bag. Foto: Redaktion.
Leuchtstoff: High Visibility-Effekt der Ortlieb Office-Bag. Foto: Redaktion.

Die Ortlieb Office-Bag ist zurecht ein Klassiker: als eine der wenigen richtig robusten, vollkommen wasserdichten Taschen am Markt, außen schön schlicht, innen perfekt organisiert – in der Größe „L“ mit Platz für ein 15“-Notebook, Bücher und einen großen Ordner oder zwei große Ordner. Neu ist eine Variante aus High Visibilty-Material und mit dem Befestigungssystem QL3. Hier ist der Rücken glatt, kommt ganz ohne Haken aus, die beim Tragen als Schultertasche gegen das Bein schlagen. Dafür muss man einen Adapter am Gepäckträger befestigen, was in einer halben Stunde Schraubarbeit auf Ikea-Niveau erledigt ist. Der Adapter wird bei Bedarf schräg angebracht, um Fußfreiheit nach vorne zu schaffen. Das klappt nicht immer: An einem Tubus Fly-Gepäckträger an einem Rad mit kurzem Hinterbau fand sich keine Montage-Position ohne Fersenkontakt beim Pedalieren. Andere Träger harmonierten gut. Einmal angebracht ist die Handhabung so komfortabel wie beim QL2-System. Vorteil bei QL3: Die Tasche sitzt noch fester. Sehr gut gefiel das High-Vis-Material. Bei Tageslicht sieht es büromäßig dezent aus. Ab der Dämmerung reflektiert es einfallendes Licht so, dass es für Vorbeifahrende aussieht, als hinge ein Leuchtkasten am Rad.

Ortlieb Office-Bag L QL3 High Visibility, 179,95 Euro: wasser- und staubdichte (IP64) Fahrrad-Bürotasche mit vollflächig reflektierendem Material. 21 Liter, 1.740 Gramm, 30(H) x 40(B) x 17(T) cm, verstärkter Rücken, Kantenschutz, Organizer mit Kartenfach und diversen Taschen, gepolsterter Schulter-Tragegurt. ortlieb.com

Ausprobiert: Gonso Bike-Bluse

Sichtbar im Sommer: Gonso Bike-Bluse. Foto: Partzsch.
Sichtbar im Sommer: Gonso Bike-Bluse. Foto: Partzsch.

Auf den ersten Blick ist es nur ein schickes Bike-Hemd in urbanem Look mit legerem Schnitt. Die versteckte Funktion offenbart sich in der Dunkelheit: eingewebte Reflektorfäden reflektieren das Licht in der Dunkelheit und garantieren 360° Sichtbarkeit. So kann der Weg vom Biergarten, Weinfest oder der Gartenparty nach Hause in den lauen Sommernächten sicher zurückgelegt werden. Das Hemd ist aus leichtem Stoff (97% Polyester, 3% Elasthan) gefertigt und trägt sich sehr angenehm. Auch wenn man als Frau breitere Schultern hat, spannt die Bluse nicht und die volle Beweglichkeit ist gegeben. In einer unauffälligen Fronttasche mit Reißverschluss können Kleinigkeiten verstaut werden. Mit dem eingenähten Brillenputztuch im Saum bleibt die Sonnenbrille fleckenfrei.

Gonso Bike-Bluse /Bike-Hemd Silke oder Sten, 59,95 Euro: Farben: Fire/Mermaid oder Majolica/Fluorite (Herren), Fire/Mermaid oder Bachelor/Brilliant (Damen), Größen: S-6XL (Herren), 34-52 (Damen)

Bauhaus-Tour: GPS-Track und Informationen zur Reise aus RADtouren

Das Bauhaus gilt heute weltweit als Wegbereiter der Klassischen Moderne. Auf allen Gebieten der freien und angewandten Kunst, besonders aber im Bereich der modernen Architektur haben die neuen Ideen des Bauhauses den Stil entscheidend geprägt. Unser Autor hat eine Tour zusammengestellt, die den sichtbaren Zeugnissen des Bauhauses folgt. In Berlin, Dessau, Jena und Weimar streift die Route, die mehrere gut ausgebaute Fernradwege nutzt, 23 interessante Objekte. Hier finden Sie alle Informationen und den GPS-Track zur Bauhaus-Tour, den ausführlichen Bericht können Sie in RADtouren 5/15 lesen. 

Das Kornhaus in Dessau ist eines von 23 Objekten, die auf der Tour von Berlin nach Weimar liegen. Foto: Hans Kothe.
Das Kornhaus in Dessau ist eines von 23 Objekten, die auf der Tour von Berlin nach Weimar liegen. Foto: Hans Kothe.

An-/Abreise
Bahn: Berlin und Weimar sind problemlos aus allen Richtungen zu erreichen. Parallel zur Radstrecke gibt es fast immer Bahnverbindungen.
Auto: Entfernung Berlin vom Ruhrgebiet ca. 530 km, von Köln ca. 570 km, von Hamburg ca. 280 km und von München ca. 400 km.
Abreise: von Weimar über A4 in Richtung Westen und über A4 und A9 in Richtung Norden und Süden. Das Ruhrgebiet, Hamburg und München sind ca. 395 km entfernt. Berlin ca. 285 km.
Gefahrene Route
1. + 2. Etappe: Innerhalb Berlins 73 km
3. Etappe: Berlin (Süd) – Jüterbog 78 km
4. Etappe: Jüterbog – Dessau 84 km
5. Etappe: Innerhalb Dessaus 25 km
6. Etappe: Dessau – Leipzig 90 km
7. Etappe: Leipzig – Hartmannsdorf 58 km
8. Etappe: Hartmannsdorf – Jena 47 km
9. Etappe: Jena – Weimar u. innerhalb 25 km
Gesamt: 480 km
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GPS
Download des GPS-Tracks der Bauhaus-Tour
Sehenswertes
Berlin: Mies-van-der-Rohe-Haus (Oberseestraße 60, Weißensee), Bauhaus-Archivmuseum (Klingelhöferstraße 14, Kreuzberg), Kant-Garagenpalast (Kantstraße 126/127), AEG-Turbinenhalle (Huttenstraße 12-19), Siedlung Siemensstadt (Goebelplatz, Siemensstadt), Haus Lewin (Fischerhüttenstraße 126), Museum für asiatische Kunst (Lansstraße 8, Dahlem), Gropiusstadt (Neukölln); Dessau: Bauhaus-Gebäude (Gropiusallee 38), Meisterhäuser (Ebertallee 59), Kornhaus (Kornhausstraße 146, Roßlau), Arbeitsamt (August-Bebel-Platz), Siedlung Dessau-Törten mit Konsum-Anstalt (Am Dreieck), Reihenhaussiedlung Törten, Haus Fieger (Südstraße 6), Stahlhaus (Südstraße 5), Laubenganghäuser (Mittelbreite); Jena: Mensa der Universität (Philosophenweg 20), Haus Auerbach (Schaefferstraße 9), Haus Zuckerkandl (Weinbergstraße 4a), Zeiss-Planetarium (Planetarium-Straße); Weimar: Bauhaus-Museum (Theaterplatz), Bauhaus-U niversität (Geschwister-Scholl-Straße 7/8), Van-de-Velde-Haus (Belvedere-Allee 58), Haus Am Horn (Am Horn 61)
Streckencharakter & Ausrüstung
Die Route ist gut ausgebaut und überwiegend flach. Zwei nennenswerte Steigungen gibt es auf der Thüringer Städtekette im Mühltal hinter Hartmannsdorf und zwischen Jena und Weimar, die aber gut zu meistern sind.
Karten
Rund um Berlin, bikeline, Esterbauer-Verlag, ISBN 978-3-85000-450-3, 13,90 Euro
esterbauer.com
Radweg Berlin-Leipzig, BVA – Bielefelder Verlag, ISBN: 978-3-87073-493-0, 7,95 Euro Muldenradweg, Publicpress, ISBN: 978-3-89920-346-2, 8,95 Euro
publicpress.de
Radwanderweg Weiße Elster, Verlag grünes herz,ISBN: 978-3-86636-122-5, 8,95 Euro
Radwanderweg Thüringer Städtekette, Verlag grünes herz, ISBN: 978-3-86636-136-2, 8,95 Euro
gruenes-herz.de
Weitere Infos
Hans M. Wingler, Das Bauhaus, Weimar, Dessau, Berlin 1919-1933, ISBN: 978-3-8321-7153-7, 39,95 Euro
dumont-buchverlag.de
Kirsten Baumann, Bauhaus Dessau, Architektur, Gestaltung, Idee, ISBN: 978-3-939633-11-2, 25,00 Euro
jovis.de

Berlin-Usedom: GPS-Track und Informationen zur Reise

Kurt Tucholsky wusste schon vor fast 100 Jahren, was Berliner wollen: „Vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße“. Wie recht er damit hatte, zeigt sich im Sommer, wenn die Einheimischen fliehen: Stau auf der Autobahn nach Norden, überfüllte Züge Richtung Küste. Das Meer ist das Ziel, und Usedom liegt am nächsten. Wohl dem, der mehr Zeit hat und dorthin radeln kann – so wie wir. Hier finden Sie alle Informationen und den GPS-Track zum Download zum ausführlichen Bericht der Reise auf dem Fernradweg Berlin-Usedom.

Weit ist es nicht mehr: der Geruch nach Meer liegt schon in der Luft. Foto: Stefan Jacobs.
Weit ist es nicht mehr: der Geruch nach Meer liegt schon in der Luft. Foto: Stefan Jacobs.

An-/Abreise
Start in Berlin ab Hauptbahnhof oder Alexanderplatz, ruhigerer Verkehr ab S-Bahnhof Berlin-Buch (S2). Rückreise von Usedom (alle Seebäder) oder von Wolgast mit der Usedomer Bäderbahn bis Züssow, von dort alle 2 Stunden mit dem RE3 nach Berlin (Achtung: sonntags abends sehr voll!). Zwischendurch direkter Bahnanschluss von/nach Berlin z.B. in Bernau, Prenzlau, Pasewalk, Anklam.
Gefahrene Route
Berlin-Mitte – Bernau – Werbellinsee 60 km
Werbellinsee – Prenzlau – Nechlin 97 km
Nechlin – Ueckermünde – Anklam 88 km
Anklam – Swinemünde – Heringsdorf 72 km
Heringsdorf – Peenemünde – Wolgast 60 km
Gesamt: 377 km
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GPS
Download des GPS-Tracks Berlin-Usedom
Sehenswertes
Berlin: Schlossbaustelle, Dom, Museumsinsel, Mauerpark, Schloss Schönhausen; Bernau: Stadtmauer mit Toren; Lobetal: Hoffnungstaler Anstalten, Bio-Molkerei; Biesenthal: Stadtkern, Aussichtsturm; Eichhorst: Jagdschloss Hubertusstock, Werbellinsee; Joachimsthal: Biorama-Turm, Kaiserbahnhof; Glambeck: Taubenturm, Fahrradkirche; Prenzlau: Seepromenade, Kloster, Kirche (Aussicht); Pasewalk: Kirchen, Tore; Torgelow: Freilichtmuseum, Ukranenland; Ueckermünde: Hafen, Haffmuseum, Stadtkern; Anklam: Backsteingotik, Lilienthal-Museum; Karnin: Eisenbahnbrücke mit Ausstellung; Usedom-Stadt: Stadtkern; Stolpe: Schloss; Dargen: DDR-Technikmuseum; Kamminke: Hafen, Gedenkstätte Golm; Swinemünde (PL): Stadtkern, Forte Aniola und Zachodni; Ahlbeck: Seebrücke, Bädervillen; Heringsdorf: Seebrücke, Muschelmuseum; Peenemünde: U-Boot, Phänomenta (Physik), Museum im Kraftwerk
Streckencharakter
Der beschilderte Radweg beginnt in der Berliner City mit entsprechend starkem Verkehr. Die ersten 18 km bis Berlin-Buch sind nur für routinierte, erwachsene Radler geeignet. In Brandenburg verläuft die Route erst ca. 80 km auf hervorragenden Radwegen, dann auf wenig-mäßig befahrenen Landstraßen. In Vorpommern ist der Weg schlechter ausgebaut: auf 5 km Feldweg folgt straßenbegleitender Radweg (ok), am Oderhaff insgesamt ca. 18 km Pfade und Plattenwege. Auf Usedom ruhige, teils holprige Landstraßen und teilweise Radweg, an der Küste Naturbelag. Kurze, aber steile Hügel gibt es am Werbellinsee und vor allem auf Usedom.
Übernachten
1. Hotel Café Wildau am Werbellinsee (direkt am Wasser, gute Küche)
cafe-wildau.de
2. Alte Brennerei Nechlin (neu in altem Gemäuer, gute Küche)
nechlin.de/alte-brennerei
3. Hotel am Stadtwall, Anklam (kein Abendessen, üppiges Frühstück)
hotel-am-stadtwall.de
4. Weißes Schloss, Heringsdorf (einfach, gutes Frühstück)
weissesschloss.de
In Berlin und auf Usedom ist die Auswahl an Quartieren riesig; aktuelle Angebote z.B. unter visitberlin.de und usedom.de. Auf Usedom ist im Sommer eine Reservierung ratsam.
Reiseführer & Karten
„Radfernweg Berlin-Usedom“, Verlag Esterbauer, ISBN 978-3-85000-441-1, 12,90 Euro
Weitere Infos
Nördliches Brandenburg: tourismus-uckermark.de
Vorpommern/Oderhaff: vorpommern.de
radtouren.vorpommern.de
Tourismusverbände zum Radweg: berlin-usedom-radweg.net
Private, sehr informative Seite: berlin-usedom-radweginfo.de

Dreiländer-Tour

Fahrt durch Swieradów Zdrój. Foto: Alexa Christ.

Gänsefamilie vor dem Schloss Moritzburg. Foto: Alexa Christ.

Autorin Alexa Christ vor dem Schloss Moritzburg. Foto: Alexa Christ.

Die Elbe in der sächsischen Schweiz. Foto: Alexa Christ.

Europabrücke in Görlitz. Foto: Alexa Christ.

Die Frauenkirche in Dresden. Foto: Alexa Christ.

Auf zu steilen Weinhängen, barocken Schlössern, wuchtigen Sandsteinfelsen, entzückenden böhmischen Dörfern und wildromantischen Flussauen! Im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien schöpft der Radfahrer aus dem Vollen. Und folgt ganz nebenbei den Spuren der Internationalen Friedensfahrt, dem einstmals bedeutendsten Amateurrennen der Welt.
An-/Abreise
Bahn: Mit dem Zug zum Hbf Dresden. Danach weiter mit der S-Bahn nach Radebeul (Fahrzeit: 15 Min/fährt alle Viertelstunde).
Auto: Über die A4 bis zur Abfahrt Radebeul-Coswig, danach der Verkehrsbeschilderung folgen.

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Gefahrene Route
1. Radebeul – Meißen – Radebeul 40 km
2. Radebeul – Kamenz – Bautzen 83 km
3. Bautzen – Weißwasser – Bad Muskau – Rietschen 109 km
4. Rietschen – Görlitz 46 km
5. Görlitz – Swieradów Zdrój – Ostritz 94 km
6. Ostritz – Jetrichovice – Hrensko – Bad Schandau 93 km
7. Bad Schandau – Dresden 50 km
Gesamt: 515 km

Höhenprofil der Dreiländer-Tour. Quelle: Thomas Vogelmann.

Sehenswertes
Radebeul: Sächsisches Weinbaumuseum, Altkötzschenbroda, Karl-May-Museum, Schloss Wackerbarth; Meißen: Altstadt, Albrechtsburg, Porzellan-Manufaktur; Moritzburg: barockes Lustschloss, Fasanenschlösschen, Leuchtturm; Radeburg: Lößnitzgrundbahn (historische Schmalspurbahn), Wasserschloss (Ortsteil Berbisdorf); Königsbrück: Armenhaus (Ortsteil Stenz); Kamenz: Lessing-Museum, Rathaus, Klosterkirche und Sakralmuseum St. Annen; Bautzen: Altstadt mit 17 Türmen und Ortenburg, Gedenkstätte Bautzen; Bad Muskau: Fürst Pückler Park & Schloss; Rietschen: Erlichthof (traditionelle Schrotholzhaussiedlung, Museumsgehöft & Wolfsscheune); Kulturinsel Einsiedel: verrücktes Baumhaushotel und märchenhafter Abenteuerpark; Görlitz: Altstadt, Jugendstil-Kaufhaus, Gründerzeitviertel; Zgorzelec: städtisches Kulturhaus, Lausitzer Museum, Jakob-Böhme-Haus, Dreiradenmühle; Swieradów Zdrój (Bad Flinsberg): Kurhaus mit Wandelhalle, Kurpark; Nove Mesto: Altstadt; Ostritz: St. Marienthal (älteste Zisterzienserinnen-Abtei Deutschlands); Jetrichovice: Umgebindehäuser, Barockkirche; Hrensko: Prebischtor, Sandsteinschlucht; Bad Schandau: historischer Personenaufzug, Nationalparkhaus; Königstein: 800 Jahre alte Festungsanlage; Rathen: Felsformation Bastei, Felsenbühne; Pirna: mittelalterliche Altstadt; Pillnitz: barockes Wasserpalais; Dresden: Altstadt, Zwinger, Semperoper, Frauenkirche, Taschenberg-Palais, Neustadt, Villenviertel Loschwitz.
Übernachten
Radebeul: Barockes Weingut Villa Sorgenfrei, Augustusweg 48, 01445 Radebeul, Tel.: (0351)-795 6660, www.hotel-villa-sorgenfrei.de, DZ ab 109,- Euro.
Bautzen: Schloss-Schänke, Burgplatz 5, 02625 Bautzen; Tel.: (03591)-304990, www.schloss-schänke.com, DZ ab 98,- Euro.
Rietschen: Schrothaussiedlung Erlichthof, Am Erlichthof 1, 02956 Rietschen, Tel.: (035772)-40562, www.erlichthofsiedlung.de, DZ ab 72,- Euro.
Görlitz: Hier wohnte bereits die Filmcrew von „Grand Budapest Hotel“: Hotel Börse, Untermarkt 16, 02826 Görlitz, Tel.: (03581)-76420, www.boerse-goerlitz.de, DZ ab 85,- Euro.
Ostritz: Klosterstift St. Marienthal, St. Marienthal 1, 02899 Ostritz, Tel.: (035823)-77300, www.kloster-marienthal.de, DZ ab 66,- Euro.
Bad Schandau: Hotel Erbgericht, Bächelweg 4, 01814 Bad Schandau, Tel.: (035028)-86290, DZ ab 105,- Euro.
Dresden: The Westin Bellevue, Große Meissner Str. 15, 01097 Dresden, Tel.: (0351)-8050, www.westinbellevuedresden.com, DZ ab 99,- Euro.
Essen und Trinken
Von gehobener Spitzenküche bis deftiger Hausmannskost ist alles zu haben. Gerade in Polen und Tschechien speist man rustikal und günstig. Zu empfehlen: Restaurant „Atelier Sanssouci“ in Radebeul (Etappe 1), zünftiges Ritter-essen im „Mönchshof“ in Bautzen (Etappe 2), sächsische Spezialitäten im „Erlichthof“ in Rietschen (Etappe 3) und im „Gambrinus“ in Görlitz (Etappe 4). Polnische Küche im „Restauracje Magnolia“ in Swieradów Zdrój und Gutbürgerliches in der „Klosterschänke“ in Ostritz (Etappe 5). Böhmische Spezialitäten im „Na Sto Dolci“ in Jetrichovice und sächsische Kost im Gasthof „Zur Eiche“ in Bad Schandau (Etappe 6). Zum Abschluss: ein feines Diner im „Cosel-Palais“ in Dresden (Etappe 7).
Streckencharakter und Ausrüstung
Die Tour bietet viel Auf und Ab. Vor allem in Polen, Tschechien und dem Zittauer Gebirge sind steile Anstiege und rasante Abfahrten mit von der Partie. Es werden beachtliche Höhenmeter gemacht. Eine bergtaugliche Übersetzung und ordentliche Bremsen sind ein Muss. In Deutschland führt die Route über ausgewiesene Radwege und gute, relativ verkehrsarme Landstraßen, hin und wieder Forst- und Waldwege. In Polen und Tschechien ist Schluss mit dem Champagner-Asphalt und den schönen Radwegen. Schlaglöcher und Schotterwege gehören dazu. Viel Landstraße. Die Orientierung erfolgt über Ortsbeschilderungen.
Touranbieter
Wer die Tour gern wie die Autorin organisiert in geführter Gruppe abfahren möchte, kann dies bei: Valhalla Tours, Ratingen (www.valhallatours.de)
Reiseführer und Karten
Karten: ADFC-Radtourenkarten „Dresden und Umgebung“ und „Oberlausitz“ im Maßstab 1:75.000, 7,95 Euro, Bielefelder Verlag. MTB-Fahrradkarte „Tschechisch-polnische Grenze, Isergebirge, Riesengebirge“ im Maßstab 1:50.000, 8,90 Euro
Reiseführer: Krell, Detlef: „Oberlausitz, Zittauer Gebirge“, Reise-Know-How-Verlag, 14,90 Euro. K.&A. Micklitza: „Unterwegs in Böhmen und Mähren“, Trescher-Verlag, 16,95 Euro.

Vorarlberg GPS-Track und Infos

Serpentinen führen auf die Gipfen hinauf… (Foto: Thorsten Brönner)

… und hinunter. Foto: Thorsten Brönner.

Gletschernahes Radeln. Foto: Thorsten Brönner.

Berge und Almhütten. Foto: Thorsten Brönner.

Pause am Bregenzer Ufer. Foto: Thorsten Brönner.

Doppelte Schönheit: Die Berge des Vorarlbergs spiegeln sich in den Seen. Foto Thorsten Brönner.

Grüne Hügel so weit das Auge reicht. Fotos: Thorsten Brönner.

Berge, Passstraßen, tosende Flüsse: Im Westen Österreichs liegt ein Sehnsuchtsziel für Radler, die hoch hinaus wollen: Vorarlberg. Aber gibt es dort auch Radwege? Sogar sehr gute! Sie führen durch wildromantische Täler, zu Seen und in urige Dörfer, in denen man Traditionen lebhaft pflegt.
DOWNLOAD des GPS-Tracks
Anreise
Auto: Von Hamburg nach Feldkirch ca. 840 km, von Berlin ca. 760 km, von Köln ca. 640 km, von München ca. 220 km. Im Rheintal, dem Walgau und dem Klostertal haben mehrere Orte einen Bahnhof.
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Strecke

  1. Tag: Feldkirch – Furkajoch (1.761 m) – Damüls – Thüringen – Bludenz ca. 65 km
  2. Tag: Bludenz – Feldkirch – Lustenau – Bregenz ca. 64 km
  3. Tag: Bregenz – Egg – Mellau – Au ca. 54 km
  4. Tag: Au – Warth – Hochtannbergpass (1.675 m) – Lech – Flexenpass (1.773 m) – Stuben ca. 40 km
  5. Tag: Stuben – Arlbergpass (1.793 m) – St. Anton am Arlberg – Ischgl – Bielerhöhe (2.071 m) ca. 77 km
  6. Tag: Bielerhöhe – Schruns – Braz – Stuben 73 km

Gesamtstrecke: ca. 373 km

Vorarlberg Profil
Höhenprofil der Tour in Vorarlberg. Quelle: Thomas Vogelmann.

Sehenswertes
Feldkirch: Schattenburg, Marktgasse, Dom St. Nikolaus, Montforthaus, Kapuzinerkloster; Großes Walsertal: UNESCO-Biosphärenreservat; Bludenz: Laurentiuskirche, Schloss Gayenhofen, Stadtmuseum, Muttersberg-Bahn; Hard: Dampfschiff Hohentwiel, Textildruckmuseum Mittelweiherburg, Rheinmündung; Bregenz: Festspiele, Kunsthaus, Künstlerhaus, vorarlberg museum, Pfänderbahn, Herz-Jesu-Kirche, Kloster Riedenburg; Andelsbuch: Werkraum Bregenzerwald, Bregenzerwald; Schoppernau: Villa Maund; Lech am Arlberg: Pfarrkirche, Kästle-Mountain Museum, Museum Huber-Hus; St. Anton am Arlberg: Ski- und Heimatmuseum, Kirche; Tobadill: Schloss Wiesberg, Magnuskirche; Ischgl: St.-Nikolaus-Kirche; Galtür: Alpinarium; Bielerhöhe: Silvretta-Hochalpenstraße, Stausee; Gaschurn: Tourismusmuseum, Pfarrkirche; Schruns: Pfarrkirche zum Heiligen Jodok, Montafoner Heimatmuseum, Kapuzinerkloster; Klösterle: Pfarrkirche
Streckencharakter und Ausrüstung
Die Gebirgsstraßen sind asphaltiert und teils steil. Am Arlbergpass muss man stärkeren Verkehr in Kauf nehmen, in den Tälern genießt man meist ruhige Radwege. Beschildert sind die Strecken: Bodensee-Radweg, Bregenzerwald-Route, Radweg Walgau–Rheintal, Radweg Montafon und Radweg Klostertal.
Unterkunft
Hotel Gutwinksi, Rosengasse 4-6, 6800 Feldkirch, Tel. +43 552 27 21 75, www.gutwinski.cc
Hotel Gasthof Löwen, Mutterstraße 7, 6700 Bludenz, Tel. +43 555 23 22 70, www.loewen-bludenz.at
Hotel Germania, Am Steinenbach 9, 6900 Bregenz, Tel. +43 55 74 42 76 60, www.hotel-germania.at
Hotel Adler, Lisse 90, 6883 Au, Tel. +43 55 15 22 64, www.adler-au.at
Hotel Arlberg, Arlbergstraße 50, 6762 Stuben am Arlberg, Tel. +43 558 25 21, www.arlberg-stuben.at
Silvretta-Haus, Silvretta-Bielerhöhe, 6794 Partenen, Tel. +43 55 58 42 46, www.silvretta-haus.at
Reiseführer
Vorarlberg, Trescher Verlag, ISBN 978-3-8979-4280-6, 13,95 Euro, trescher-verlag.de
Freizeit im Ländle, Tyrolia Verlag, ISBN 978-3-7022-3068-5, 17,95 Euro, tyroliaverlag.at
Fahrradkarte 1:70000, Bregenzerwald – Vorarlberg – Oberstdorf, Kompass Verlag, ISBN 978-3-8502-6336-8, 7,99 Euro, kompass.de
Bodensee, Dumont Reiseverlag, ISBN 978-3770174263, 17,99 Euro, shop.dumontreise.de
Simplon
Der Radhersteller Simplon produziert Trekking-räder, Mountainbikes, E-Bikes und Rennräder im Bodenseeort Hard. Kenner wissen, dass es in der Schweiz einen Simplonpass gibt. Nach ihm benannte der Gründer Josef Hämmerle seine Firma. Noch heute schrauben die Monteure jedes Fahrrad in Vorarlberg zusammen. Radfans können den Schauraum besuchen oder sich einer geführten Gruppentour anschließen. Simplon Fahrrad GmbH, Oberer Achdamm 22, 6971 Hard, Österreich, Öffnungszeiten: Mo-Fr – 8-12 und 13-17 Uhr, Tel.: +43 5574 72 56 40, www.simplon.com
Weitere Informationen
Vorarlberg Tourismus, Poststraße 11, Dornbirn, Tel. +43 557 23 77 03 30, www.vorarlberg.travel
Bregenzerwald Tourismus, Gerbe 1135, 6863 Egg, Tel. +43 55 12 23 65, www.bregenzerwald.at
Montafon Tourismus, Montafonerstraße 21, 6780 Schruns, Tel. +43 050 66 86, www.montafon.at
Alpenregion Bludenz Tourismus, Rathausgasse 12, 6700 Bludenz, Tel. +43 555 23 02 27, www.vorarlberg-alpenregion.com
Bodensee-Vorarlberg Tourismus, Römerstraße 2, 6901 Bregenz, Tel. +43 55 74 43 44 30, www.bodensee-vorarlberg.com
Vorarlberg
Bewertung der Tour in RADtouren 5/16.

Ausprobiert: Bleed Atlantic Jacket

Die junge Marke Bleed hat sich der nachhaltigen Produktion von Kleidung verschrieben – der Name steht für das Blut, das bei der Herstellung eben nicht geflossen sein soll. Die winddichte und wetterfeste Atlantic Jacket ist laut Bleed zu 100 Prozent aus recyceltem Polyester geschneidert und kommt ohne Giftstoffe aus. Weil das auch den Einsatz von Kleber ausschließt, sind die Nähte nicht abgeklebt. Die Jacke kann also nicht wasserdicht sein. Dennoch hat sie eine Sympatex-Membran, die für den Wetterschutz sorgen soll.

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Foto: Oliver Rautenberg.

Die Bleed Atlantic erinnert stark an die Ölmäntel der Nordseeurlauber in den 80ern, was sich zu Jeans gut macht. Auch die Taschen und Abdeckleisten mit Druckknöpfen passsen zu dem Erscheinungsbild – und halten Wasser draußen. Die Verarbeitung an den Nähten und der legere Schnitt gefielen uns sehr gut. Taschen sind mehr als ausreichend vorhanden. Die Kordelzüge dichten am hohen Kragen und am Bund gut ab. Nur die Kapuze ist leider nicht helmtauglich und bewegt sich beim Seitenblick auch nicht mit.
Beim Tragen schafft das baumwollartige Innenfutter ein sehr angenehmes Gefühl auf der Haut. Zum Glück erweist sich die Atlantic Jacket als deutlich atmungsaktiver als gummierte Ölmäntel. Auch wasserdichte Funktionsjacken mit Membran hängt sie in Sachen Körpergefühl ab. Wind sperrt sie zuverlässig aus. Nur Regen perlt an der Atlantic Jacket nicht so deutlich ab wie bei vollimprägnierten Funktionsjacken. Nach einer Stunde Dauerregen ist der Stoff vollgesogen, etwas später sickerte das Wasser auch an den Ärmeln und Schultern durch.
 
Fazit:
Schöner Schnitt, gutes Aussehen und angenehmes Körperklima – und ein gutes Umweltgewissen beim Kauf – zeichnen die Bleed Atlantic Jacket aus. Eine Jacke zum Wohlfühlen an lauwarmen biskühlen Herbsttagen mit ungewisser Wetterprognose. Im Alltag reicht die Wetterschutzfunktion für die meisten Situatonen aus. Für den harten Outdoor-Einsatz eher nicht. Für die gebotene Nachhaltigkeit ist der Preis fair.
Bleed Atlantic Jacket, 229 Euro. Größen: S,M,L,XL; Material: 100% recycelter Polyester, Sympatex-Membran. www.bleed-clothing.com

Ausprobiert: Selle Royal Respiro Athletic Leather

Leder und Luft: Selle Royal Respiro Athletic Leather. Foto: Partzsch.
Leder und Luft: Selle Royal Respiro Athletic Leather. Foto: Partzsch.

Der Selle Royal Respiro Athletic Leather ist ein Sattel für anspruchsvolle Radfahrer. Der Name „Respiro“ bedeutet auf Italienisch „atmen“ und betont eine der wichtigsten Funktionen des Sattels: Ein Belüftungskanal leitet einen Luftstrom durch den Sattel und soll so für eine angenehme Kühlung und mehr Ausdauer auf Touren sorgen. Die Oberfläche aus handgefertigtem Leder hat eine angenehme Haptik. Das Naturmaterial bürgt für ein spürbar angenehmeres Sitzklima. Bei einer moderat sportlichen Haltung auf dem Rad, sitzt man auf dem mittelharten Respiro bequem. Dank des Belüftungsungskanals drückte der Sattel  auch bei weiblichen Testpersonen nirgendwo unangenehm. Der Verstellbereich des CrMo-Sattelgestells ist ausreichend weit. Den Respiro-Sattel gibt es auch noch in den Kategorien Moderate Leather und Relaxed Leather.

Selle Royal Respiro Athletic Leather, 89,99 Euro: Länge: 277 mm, Breite: 163 mm; Gewicht: 380 g. selleroyal.com

Ausprobiert: Uebler X21 nano

Leichter Träger auch für schwere Räder: Uebler X21 nano. Foto: Volkhausen.
Leichter Träger auch für schwere Räder: Uebler X21 nano. Fotos: Volkhausen.

Der Uebler X21 nano kommt in einer praktischen Tragetasche und gehört mit 14,5 Kilo zu den ganz leichten Anhängerkupplungs-Fahrradträgern. Das hat einige Vorteile: So geht das Tragen zur Garage leicht, auch wenn sie etwas weiter weg ist. Zudem lässt das niedrige Gewicht mehr Spielraum für die Beladung. Denn die richtet sich nicht nur nach der Nutzlast des Trägers, die beim Uebler Nano X21 mit 60 Kilo hohe Reserven bietet, etwa für zwei E-Bikes. Die Stützlast der Kupplung kann engere Grenzen setzen – beispielsweise 75 Kilo. Dann bleiben bei einem leichten Träger wie dem Uebler noch 60 Kilo für die Räder, was locker für die E-Bikes reicht. Bei schwereren Trägern kann es dagegen es je nach E-Bike knapp werden. Das gilt erst recht, wenn eine dritte Schiene genutzt werden soll, was beim Uebler X21 nano übrigens optional geht.

Am Auto ist der komplett montierte Uebler schnell ausgepackt und sehr einfach zu montieren. Die Montage auf der Kupplung erleichtert ein Klemmhebel, der ähnlich funktioniert wie der Achs-Schnellspanner am Fahrrad. Der Träger wird einfach von hinten aufgeschoben, ausgerichtet, der Hebel umgelegt, fertig. Im Unterschied zu manchem anderen Modell kann man diesen Vorgang auch alleine erledigen.

Einer der wenigen Nachteile: die Standschienen des Uebler X21 nano sind für Räder mit langem Radstand nicht optimal. Foto: Volkhausen.
Einer der wenigen Nachteile: die Standschienen des Uebler X21 nano sind für Räder mit langem Radstand nicht optimal.

Auch das Aufladen und Fixieren der Räder geht leicht, allerdings haben die Schienen für Räder mit langem Radstand, wie zum Beispiel Mittelmotor-E-Bikes, nicht die optimale Länge – der X21-Nachfolger soll laut Übler in dieser Hinsicht optimiert sein. Solide, einfach zu schließende Ratschen umfassen die Laufräder, die im Test auch ganz dicke Mountainbike-Pneus sein durften. Auch die Klemmbacken passten in der Praxis an jedes Rahmenrohr. Eine etwas großzügigere Gummierung der Klauen würde empfindliche Lackierungen aber noch besser schützen.

Die Klemmbacken passen an jede Rahmenrohrdicke, haben jedoch wenig Gummierung. Foto: Volkhausen.
Die Klemmbacken passen an jede Rahmenrohrdicke, haben jedoch wenig Gummierung.

Sehr einfach ist auch die Handhabung des Abklapp-Mechanismus, der den Kofferraum zugänglich macht, ohne dass die Räder vom Träger entfernt werden müssen. Während des einmonatigen Testzeitraums verhielt sich der Uebler X21 völlig unauffällig. Fahrsicherheitstests führten wir nicht durch. In dieser Disziplin gehörte der Übler aber bei Tests von Autozeitschriften zu den Besten. Unseren Tipp gibt es deshalb vor allem für die Handhabung und die Verarbeitung bis hin zur sehr guten Bedienungsanleitung.
Fazit: Sehr guter AHK-Träger auch für E-Bikes, der vor allem mit einer problemlosen Handhabung punktet.

Vorteile:

  • Sehr leicht, kleines Packmaß, praktische Trage- und Verstautasche
  • Sehr schnelle, einfache Montage des Trägers
  • Unkompliziertes Beladen mit Rädern, Standschiene für alle Reifendimensionen geeignet, guter Radhalt, Bügel als Schutz zum Fahrzeug hin

Nachteile:

  • Klemmbacken mit wenig Gummierung
  • Standschienen für Räder mit langem Radstand nicht optimal, bei Nachfolge-modell X21 S verbessert
Ausgezeichnet: Uebler X21 nano. Foto: Hersteller.
Ausgezeichnet: Uebler X21 nano. Foto: Hersteller.

Uebler X21 nano, 539 Euro: E-Bike-tauglicher Anhängerkupplungs-Fahrradträger. TÜV-geprüft. Platz für 2 Räder; Nutzlast: 60 Kilo; Gewicht: 14,4 Kilo; Besonderheiten: Befestigung mit Klemmhebel, Träger und Klauen abschließbar, Schiene für drittes Rad erhältlich, Nachfolgemodell: X21 S ab Juni 2014 uebler.com

Ausprobiert: SKS Twentyniner

König der Luft: SKS Twentyniner. Foto: Hersteller.
König der Luft: SKS Twentyniner. Foto: Hersteller.

Seit zwei Jahren pumpt im Testraum eine SKS Aircon 6.0 alles auf, was reinkommt. Dank des großvolumigen Zylinders sind selbst 29-Zoll-Balloonreifen schön schnell befüllt und mit etwas Krafteinsatz drückt man auch 6 bar in den 28-mm-Sportslick.  Sehr gut ablesbar zeigt das große Manometer den Druck an: Bei Kontrollmessungen mit dem Digitalmessgerät lag die Abweichung meist um die 0,2 bar. Verschleißspuren: bisher keine. Praktisch: Auch für Luftmatratzen und Bälle sind Adapter dabei. Jetzt gibt es die Standpumpe unter dem Namen SKS Twentyniner im Set mit einer ebenfalls für dicke Reifen sehr gut geeigneten Minipumpe des Typs Rookie.
Fazit: Einfachste Handhabung, robust. Kauftipp für jeden Trekkingradler.

SKS Twentyniner, 39,95 Euro: Set aus Stand- und Minipumpe. Kombikopf für alle Ventilarten. sks-germany.com

Rad­ver­gnügen im Erz­gebirge – Raus aus dem Alltag, rein in die Natur

Zweirad-Helden sollten das neu beschilderte Streckennetz der Radregion Erzgebirge unter die Räder nehmen. Landschaft und jede Menge Natur im deutsch-böhmischen Erzgebirge wollen entdeckt werden: Die Erzgebirgsmagistrale (170 km auf tschechischer Seite) und der Radfernweg Sächsische Mittelgebirge (250 km auf deutscher Seite) ziehen sich landschaftlich reizvoll über den Kamm.

Wunderschöner Ausblick über die Hügel des Erzgebirges bei Kalek. Fotos: Tourismusverband Erzgebirge/R. Gaens
Wunderschöner Ausblick über die Hügel des Erzgebirges bei Kalek. Fotos: Tourismusverband Erzgebirge/R. Gaens

Gekrönt werden die Radfernwege durch zwölf Verbindungsstrecken. Das ergibt 600 km grenzenloses Radvergnügen. Die Strecken sind für Jedermann geeignet: Für sie, für ihn und für die kleine Radmaus. Für den E-Biker, die Trekkingfahrerin, den Sportfan mit Mountainbike – und jeden anderen, der daran interessiert ist, in ausgewogener Weise Natur, Kultur und Spaß ohne Grenzen zu erleben. Traumhafte Kulissen, Entspannung und zahlreiche Entdeckungen erwartet die Fahrer in der Radregion Erzgebirge.
162 km pure Mountainbike-Emotionen bietet der „Stoneman Miriquidi“. Die deutschlandweit einmalige Mountainbike- Strecke stellt eine sportliche Herausforderung der Extraklasse dar. Auf dem Rundweg von und nach Oberwiesenthal gilt es, die neun höchsten Gipfel des Erzgebirges zu erklimmen, davon drei auf tschechischer Seite (Bärenstein, Pöhlberg, Scheibenberg, Rabenberg, Auersberg, Blatenský vrch, Plešivec, Klínovec und Fichtelberg). Das macht insgesamt circa 4.400 Höhenmeter, die es zu überwinden gilt.
Jene, die sportlich und zugleich entspannt unsere Erzgebirgslandschaft erkunden möchten, finden im Erzgebirge ein dichtes Netz an Verleihstationen für E-Bikes. Mit vereinter Muskel- und Motorkraft verwandeln sich steile Anstiege in sanfte Hügel und längere Strecken werden zu kurzweiligen Spritztouren.
Übersichtskarte und GPS-Download als Orientierungshilfen
Informationen über den Routenverlauf gibt eine Übersichtskarte, die kostenfrei beim Tourismusverband Erzgebirge e.V. erhältlich ist.
In der neuen Broschüre „Radtourenführer Radroute Sächsische Mittelgebirge & Erzgebirgsmagistrale“ werden grenzüberschreitende Rundtouren ebenfalls vorgestellt. Die Tourenvorschläge stehen außerdem für GPS-Geräte unter www.radregion-erzgebirge.de zum Download zur Verfügung.
Tourentipps:

  • Tagestour entlang Radroute „sächsische Mittelgebirge“ zu den Talsperren Rauschenbach und Flaje ( RR ERZ T07 )
  • Tagestour entlang der „Karlsroute“, die über den Erzgebirgskamm hinweg die Städte Aue und Karlovy Vary wie auch den „Mulderadweg“ mit dem „Egerradweg“ verbindet.

Tourismusverband Erzgebirge e.V.
Adam-Ries-Straße 16
09456 Annaberg-Buchholz
Telefon: +49 (0)3733 188 00-0
Fax: +49 (0)3733 188 00-20
E-Mail: info@erzgebirge-tourismus.de
Internet: www.erzgebirge-tourismus.de

Dauertest: Tern Link P24h

Das Link P24h ist das Reisemodell unter den 20-Zoll-Falträdern von Tern – es schnitt aber im Dauertest auch im Alltag gut ab.

Zu(g)verlässig: Das Tern Link P24h bewährte sich im Dauertest. Foto: Dorina Volkhausen.
Zu(g)verlässig: Das Tern Link P24h bewährte sich im Dauertest. Foto: Dorina Volkhausen.

Ich wohne auf einem Berg und pendle mit dem Zug zur Arbeit. Morgens lasse ich es rund 70 Höhenmeter bergab laufen, abends krieche ich wieder hinauf. Dass das Tern Link P24h in beiden Richtungen Spaß machte, ist für ein Faltrad schon ein Kompliment. Auf dem Hinweg fühlte ich mich dank seiner hohen Fahrstabilität auch bei 50 km/h mit einer schweren Office-Bag an einer Seite des Trägers sicher. Und auf dem Rückweg erlaubte mir das Tern Link P24h mit seinem breiten Übersetzungsspektrum, die achtprozentige Steigung so hinaufzukurbeln, dass ich oben noch entspannt ankam. Die Neos Triniti-Schaltung ist das Beste am P24h. Denn die Kombination aus 3-Gang-Nabe und 8-Gang-Ritzelpaket reicht auch für lockeres Pedalieren an langen Anstiegen, wenn man mit zwei schweren Packtaschen auf Tour ist. Weil Tragevermögen und Fußfreiheit fürs Pedalieren beim serienmäßigen Gepäckträger Portage-Rack nicht riesig sind, würde ich für ernsthaftes Radreisen aber das inzwischen erhältliche Modell „Tour“ mit besseren Trägern empfehlen.

Fahren in der Stadt

An der Ampel in der Stadt ist die Möglichkeit, im Stand zu schalten ein großer Vorteil. Toll ist auch der mit einem Handgriff stufenlos verstellbare Vorbau – so habe ich mich häufig in Aero-Position gebracht, wenn ich mal spät dran war. Kritik gibt’s für das Schutzblech hinten. Es ist zu kurz, Straßendreck spritzte an den Rücken des Fahrers.

Der steife Alu-Rahmen wird in der Mitte gefaltet, die Lenksäule klappt neben das Hinterrad. Foto: Dorina Volkhausen.
Der steife Alu-Rahmen wird in der Mitte gefaltet, die Lenksäule klappt neben das Hinterrad. Foto: Dorina Volkhausen.

Schnell hat man die Faltlogik des Tern verinnerlicht. Rekord: 20 Sekunden. Sitzt dieser Ablauf einmal, holt man selbst auf nur 300 Meter Fußweg von der Haltestelle zum Arbeitsort nochmal zwei Minuten raus. Dringendster Verbesserungswunsch hier: eine andere Fixierung des gefalteten Paketes. Der Magnet am Hinterbau hält die zwei „Rad-Hälften“ nicht immer zusammen. Ich verlor zudem nach einem halben Jahr den Magnet, der sich los gerüttelt hatte. Außerdem stellte sich der Wunsch nach einer Mitten-Markierung ein, um die Sattelstütze sofort richtig zu klemmen.

Trotz minimaler Pflege und auch mal längeren Standzeiten im Freien, während derer einige Schrauben Rost ansetzten, macht das Link P24h keine Probleme. Die Leuchten und die gute Verkabelung sind gut geschützt, sodass sie immer intakt blieben. Die Schwalbe Marathon Supreme-Bereifung hielt den Angriffen von Scherben, Dornen und Co. stand. Kein Platten. Das Werkstattbuch: Nach 600 Stadtkilometern waren die Bremsklötze vorne wie hinten verschlissen. Nicht beheben konnten wir zunächst ein Quietschen vorne. Ein Blick in das Tern-Forum brachte die simple Lösung in Form einer Fettpackung – an dieser Stelle übrigens ein Lob für die Tern-Webseite, die sehr detailliert auf jedes Rad eingeht.

Fazit
Super vielseitiges, sehr gut verarbeitetes Faltrad zum sehr fairen Preis.

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Technische Daten:
Tern Link P24 h, 999 Euro: tourentaugliches Faltrad; Rahmen: Alu, Faltgelenk mittig; Gabel: Stahl, starr mit Lowrider-Ösen; Rahmenhöhen: Unisize, für Fahrer 142 bis 190 cm; Faltmaß: 80 x 72 x 43 cm; Gewicht: 14,3 kg (gewogen mit Pedalen); zulässiges Gesamtgewicht: 124 kg (Rad mit Fahrer und Gepäck); Schaltung: Neos Triniti 24-Gang Ketten-Nabenschaltungskombi (3 Gänge in der Nabe, 8 Ritzel); Bremsen: Kinetix V-Brakes; Laufräder: Kintetix Systemlaufräder mit Schwalbe Marathon Supreme 42-406 (20/28 Speichen); Lichtanlage: Valo HiLux Scheinwerfer im Vorbau, Batterie-Rücklicht, Joule II-Nabendynamo; Gepäckträger: Tern Portage Rack (max. 10 kg); Besonderheiten: 1x Flaschenhalter-Ösen, per Schnellspanner höhenverstellbarer Vorbau, Ergo-Griffe, Luftpumpe in Sattelstütze, Mittelständer.

Bikefitting: Millimeter für Kilometer

Da geht noch was …

Was leistet ein Bikefitting, was Faustformeln zur Einstellung nicht können? Macht die professionelle individuelle Radanpassung auch für Trekkingradler Sinn? Wir haben es im Selbstversuch ausprobiert.
Text: Jan Gathmann
Sitze ich überhaupt richtig auf dem Rad? Fast alle Radfahrer haben sich oder Mitradlern diese Frage schon gestellt. Beim Neukauf oder bei Schmerzen drängt sie besonders. Also Dr. Google fragen. Die Suchphrase „Fahrrad Einstellung“ liefert immerhin brauchbare Tipps. Fast alle hat man irgendwo schon mal gehört. Die wichtigsten (und unserer Erfahrung nach nützlichen):

So startet der Laie

1) Mit Sattel beginnen
2) Sattelhöhe so einstellen: Pedale an untersten Punkt. Ferse mit Radschuh aufsetzen. Jetzt muss das Bein gestreckt sein. Ist es eingeknickt: Sattel erhöhen. Kippt die Hüfte schon in Richtung Pedal: Sattel tiefer stellen.
3) Sitzlänge einstellen: Auf den waagerechten Sattel setzen. Pedale in 3-Uhr-Stellung. Schuh so aufsetzen, dass ein Lot entlang der Kniescheibe auch durch die Achsenmitte der Pedale verläuft. Sattel so weit vor oder zurück schieben, dass diese Position sich am Gesäß bequem anfühlt.
4) Lenker einstellen: Wie hoch oder tief er über oder unter dem Sattel stehen kann, ist eine Frage der gewünschten Haltung. Für den Sport und Radreisen eher auf Sattelniveau oder tiefer. Für kurze Strecken eher höher.
5) Gleich welche Haltung: Die Arme sollten immer leicht gebeugt sein, niemals gestreckt. Das kann mit der Vorbaulänge variiert werden.
6) Von dort ausgehend individuelle Veränderungen nach Gefühl vornehmen
So bin ich jahrelang mehr oder weniger gut gefahren. Jetzt will ich es genau wissen und unterziehe mich bei Fitting-Experte Dr. Kim Tofaute einem Profi-Fitting. Als ich dort wie beim Arzt den „Eingangsfragebogen“ ausfülle, habe ich es Schwarz auf Weiß. Auf die Frage, „wo haben Sie schon einmal Schmerzen beim oder nach dem Radfahren gespürt?“ muss ich einige Kreuze machen: Hand und Nacken sowie das Knie sind dabei, zum Glück nur das letztere mit bisweilen stärkerer Ausprägung. Damit bin ich nicht alleine: „Mehr als jeder zweite Radfahrer klagt etwa über Schmerzen and Hand und Gesäß“, nennt Tofaute Zahlen aus einer Studie an der Deutschen Sporthochschule Köln für seine Dissertation.

Das leistet das Bike-Fitting

Vom Bike-Fitting verspreche ich mir Linderung. Der Anspruch eines Fittings ist es schließlich, die optimale individuelle Sitzposition zu finden. Mit diesem Anliegen kommen laut Kim Tofaute immer mehr Trekkingradler in eines der Fitting-Studios nach Koblenz oder Mannheim. Aber Radsportler bis hin zum Profi machen den Großteil der Kunden aus. „Optimale Sitzposition“, das heißt für die Sportler, wenn sie mehr Leistung mit gleicher Kondition erbringen können. „15 bis 50 Watt mehr kann eine optimierte Sitzposition auf dem Rennrad herausholen“, erklärt der Sportwissenschaftler.
Aufnahme-Fragebogen wie beim Arzt
Deshalb enthält der detaillierte Fragebogen auch Felder zum Renneinsatz oder Krankheiten. Nach der kurzen Schreibtischarbeit muss ich auf die Liege. Der Experte untersucht meinen Körper auf Fehlstellungen. Er testet die Mobilität der Gelenke, schaut nach eventuellen Beinlängendifferenzen. Quadrizeps und Hüftbeuger sind etwas verkürzt. Ich erhalte einen Tipp für Dehnübungen. Anschließend werde ich vermessen: Innenbeinlänge, Armlänge, Torsolänge, Schulterbreite sind die wichtigsten Maße, die für die Einstellung eine Rolle spielen. Meine mitgebrachten Radschuhe hat der Fitting-Experte bereits begutachtet und alle Dimensionen meines Fahrrades mit dem Laser und Maßband ausgelotet.
Alle Fahrpositionen werden durchgespielt
Das Rad, das die Quelle meiner Freude und meines Leidens ist, steht schon eingespannt auf einem Rollentrainer im Fokus je einer Videokamera vorne und seitlich. Währenddessen werden meine Gelenke noch mit kleinen Kügelchen beklebt. Sie sollen später im Video sichtbar machen, welche Winkel mein Körper beim Treten einnimmt. „Nur in Bewegung, am besten wenn man die Beobachtungssituation vergisst, findet man realistische Werte“, erklärt Tofaute. So lässt er mich auch länger fahren. Alle Rad-Haltungen wie Wiegetritt und ein Griff an die Bar-Ends am Berg werden durchgespielt. Zwischendurch klingelt das Telefon. Tofaute hebt ab, während ich weiter schwitze. „Es gehört für mich auch dazu, dass man weitergehende Fragen beantwortet“, erklärt später der Berater, der mich sonst die ganze Zeit genau beobachtet hat.
Ich sitze zu hoch
Zwar hat das Video alles festgehalten, doch „am genauesten sieht man mit geschultem Auge live“, so Tofaute. Beim gemeinsamen Betrachten des Mitschnitts erklärt er seine Sicht: Ich sitze schon recht passend, trete aber beim schnellen Pedalieren unrund, weil der Sattel zu hoch steht. Im Video sehe ich, wie ich auf dem Sattel hüpfe. Der Winkel der Bar-Ends ist für den Wiegetritt nicht optimal. Von der Seite erkenne ich sofort, wie die Hände ungünstig abknicken. Weitere unergonomische Einstellungen finden sich bei der Pedalbindung und dem Sattelwinkel. Kim Tofaute vermutet, dass ich die Sattelspitze weit nach unten absenke, um Schmerzen im Dammbereich zu vermeiden, was ich bejahen kann. Er empfiehlt mir deshalb einen Spezialsattel mit Entlastungszone in diesem Bereich – meist als Aussparung oder Stufe ausgeführt.
Millimeter zählen bei der Korrektur
Dann habe ich eine Verschnaufpause. Der Fitting-Experte korrigiert alle Einstellungen, wobei er Winkelmesser, einen Laser für lotrechte Linien und einen Stift zur Markierung der Ausgangsposition der Pedalplatten einsetzt. Hier ein paar Millimeter, dort wenige Grad – ich bin erstaunt, wie gering die Veränderungen sind.
Dann bin ich wieder dran. Ich setze mich auf das Rad – und bin erneut überrascht. Trotz geringer Änderungen fühlt sich die Position spürbar anders an. Schon das Einklicken in die Pedale geht leichter. Beim Pedalieren fällt der unrunde Tritt nun spürbar runder aus. Mehr lässt sich erstmal nicht sagen.
Radfahr-Schulung inkusive
„So jetzt machen wir noch ein bisschen Rad-ABC“, holt mich auf einmal der Fitting-Experte aus meiner Selbstanalyse. Er leitet mich zu Beinübungen auf dem Rad an. Ich pedaliere mal mit den Beinen ganz nah am Oberrohr, mal mit O-Beinen im Cowboy-Stil. Mal drehe ich die Fersen nach innen, mal nach außen. Wie ein Lauf-ABC soll ich mein Rad-ABC regelmäßig als Tritt-Technik- und Aufwärmübung in der ersten Phase des Radfahrens absolvieren. Zum Schluss noch einmal ein Blick auf die Video-Aufzeichnung zur Kontrolle: kein Hüpfen mehr! „Die Umstellung wirkt sich erst mit der Zeit richtig aus“, lenkt Tofaute meine Erwartungen in die Zukunft.
Vorläufiges Fazit
Inzwischen habe ich rund 500 Kilometer mir der neuen Einstellung zurückgelegt. Nicht viel, aber genug für erste Aussagen. Und es geht besser. Auf dem Rad fühle ich mich insgesamt wohler – möglich, dass allein das Bewusstsein, die richtige Position auf dem Rad zu haben, kleine Flügel verleiht. Vor allem das Fahren mit hohen Trittfrequenzen und weniger Widerstand, das mir der Fitting-Experte empfahl, fließt leicht aus den Beinen. Das Knie dankt es mit weniger Schmerzen, weil ich weniger Druck ausübe. Bis jetzt bringe ich regelmäßig die Disziplin auf, mein Rad-ABC zu üben. Ich habe den Eindruck, dass die Übungen viel zu dem insgesamt besseren Gefühl auf dem Rad beitragen. Ich trete viel bewusster. Die Sattelempfehlung habe ich bisher nicht umgesetzt. Unterm Strich: die beste Investition in komfortableres Radfahren, die ich bisher getätigt habe. Wer ein hochwertiges Neurad kaufen will, sollte mit einem Bikefitting starten!
Rad selber einstellen: Fitting-Box
Nicht jeder hat einen Fitting-Experten in der Nähe – oder will soviel Zeit und Geld investieren. Mit der Fitting-Box hat Dr. Tofaute ein Paket für Do-it-Yourself-Fittings zusammengestellt. Sie enthält eine leicht verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Findung der richtigen Einstellungswerte und die nötigen Hilfsmittel zu ihrer Ermittlung sowie der Übertragung aufs Rad. Letzteres klappte in unserem Selbstversuch sehr gut. Vor allem das Lot und die Lineale erleichtern die Einstellungsarbeit im Millimeterbereich. Der Preis ist mit 49 Euro zwar nicht ohne. Gerade für Einsteiger, die mit der Fülle und Widersprüchlichkeit der Infos im Web überfordert sind, oder für den Kauf beim Versender lohnt sich die Investition aber. fitting-box.de
 

Bikefitter im Überblick

Ergonomie-Experten fürs Fahrrad findet man inzwischen im gesamten Bundesgebiet. Hier haben wir eine Liste von Anbietern nach räumliche Kriterien zusammengestellt.
NORDEN
Junik Ergonomiecenter, www.junik-hpv.de, Hamburg
OSTEN
Berlin
Bike Academy Berlin, www.bike-academy-berlin.de, Berlin
Synergy Pro Training, www.synergy-protraining.de, Berlin
WESTEN
Aachen
XP Sport, www.xp-sport.de
Münster
Gebiomized, www.wefityourbike.de
Raum Köln
Komsport, www.komsport.de, Köln
GL8 Sport, www.gl8-sport.de, Burscheid
MITTE
Gießen
Zentrum Gesundheitssport UG, www.villa-aktiv.de/, Gießen
Bensheim
CycleFit, www.cyclefit.de, Bensheim
Jens Machacek, machacek-fitting.com, Bad Soden, Gelnhausen
SÜDEN
München
Speed Company, www.speed-company.com
Europeansports, www.europeansports.de, Ruhpolding
Freiburg
Radlabor, www.radlabor.de, Freiburg, München, Frankfurt
Raum Nürnberg
Radschloss, www.bikeimperium.de, Abenberg
Radsport Buchstaller, www.radsport-buchstaller.de, Hilpoltstein
Schuh Langmeier, www.schuh-langmeier.de, Raubling
BUNDESWEIT
• Specialized, www.specialized.com mit mehreren BG-fit Standorten