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Nachhaltige Produktsiegel für bewusste Radler

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Radfahren ist besonders ökologisch. Damit man weiß, ob es die Produkte, wie Bekleidung, auch sind, gibt es Siegel, die dies bezeugen. Foto: Shutterstock/ponsulak.

Im Radhosentest 4/16 haben wir sie zum ersten Mal in die Bewertung integriert: Zertifikate, die ökologische oder faire Produktionsbedingungen auszeichnen.
Erst Anfang des Jahres machte Greenpeace wieder auf das Thema aufmerksam: in Outdoorbekleidung und -ausrüstung finden sich (zu) häufig gefährliche Chemikalien. Dabei geht es vor allem um per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Untersuchungen haben ergeben, dass diese Stoffe sich in der Natur anreichern oder sogar krebserregend sein können.
Für die Outdoor-Branche keine gute Nachricht.
Greenpeace hat deshalb bereits 2011 zu einer Detox-Kampagne aufgerufen. Hersteller und Modemarken verpflichten sich damit bis 2020 Schadstoffe aus ihrer Produktionskette zu verbannen.
Deshalb soll in den Zubehörtest künftig positiv hervorgehoben werden, wenn Outdoor-Marken aktiv etwas für den Umweltschutz oder faire Arbeitsbedingungen tun.
Die Produktsiegel, die die Radhosen aus dem aktuellen Test tragen, werden hier kurz vorgestellt.
Produktsiegel
„Textiles Vertrauen“ auch Oeko-Tex Standard 100
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Logo „Textiles Vertrauen“. Foto: Oeko-Tex.

Wer prüft?
Unabhängige Prüfinstitute in Europa und Japan, die sich in der Oeko-Tex Gemeinschaft zusammengeschlossen haben.
Welche Produkte werden geprüft?
Der Oeko-Tex Standard bezieht sich auf Textilien. Diese werden noch unterschieden in vier Produktklassen. Produktklasse I: textile Artikel für Babys und Kleinkindern bis 3 Jahren; Produktklasse II: hautnah verwendete Textilien (z.B. Unterwäsche); Produktklasse III: hautferne Textilien (z.B. Jacken); Produktklasse IV: Ausstattungsmaterialien (z.B. Vorhänge, Polsterbezüge). Je nach Produktklasse gelten unterschiedliche Schadstoffregulationen.
Was wird geprüft?
Das Zertifizierungssystem gilt für alle verarbeiteten Roh-, Zwischen- und Endprodukte, also z.B. auch das verwendete Garn.
Die Schadstoffprüfung umfasst gesetzlich verbotene Substanzen, reglementierte Substanzen, gesundheitsbedenkliche Substanzen (auch wenn es für diese noch keine gesetzlichen Regelungen oder Verbote gibt) und Parameter zur Gesundheitsvorsorge (z.B. Farbechtheit oder pH-Wert).
Die Grenzwerte für die Substanzen werden jedes Jahr überprüft und aktualisiert.
Fair? Ökologisch? Schadstofffrei?
Das Zertifikat „Textiles Vertrauen“, auch Oeko-Tex Standard 100 bezieht sich auf schadstofffreie, bzw. schadstoffreduzierte Produktion. Faire Produktionsbedingungen werden mit dem STeP-Zertifikat von Oeko-Tex (früher Oeko-Tex Standard 1000) ausgezeichnet.
Informationen zum Zertifikat?
Auf oeko-tex.com gibt es ausführliche Informationen zum Oeko-Tex Standard, auch als PDF. In diesem sind noch einmal alle Prüfkriterien erklärt und sie enthält eine Liste mit allen für die Prüfung relevanten Richt- oder Grenzwerten chemischer Stoffe.
Kritik?
So weit verbreitet das Siegel auch ist, gibt es dennoch Kritik. Greenpeace kritisiert zum Beispiel im neuen Einkaufsratgeber, dass die Grenzwerte der Substanzen zu hoch liegen (im Vergleich mit anderen Siegeln).


Produktsiegel
Green Shape

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Logo „Green Shape“. Foto: Vaude.

Wer prüft?
Green Shape ist ein eigenes Bewertungssystem von Vaude.
Welche Produkte werden geprüft?
Dem Prüfsystem werden alle Vaude-Produkte unterzogen, ob Bekleidung, Zelt oder Tasche.
Was wird geprüft?
Geprüft wird, ob ein Produkt umweltfreundlich ist. Für Vaude gehört dazu z.B. die Nutzung nachhaltiger Materialien und die ressourcenschonende Herstellung. Betrachtet wird außerdem der gesamte Produktlebenszyklus:
Design (wie gut lässt sich ein Produkt reparieren, wie langlebig ist das Produkt)
Materialien (Materialhersteller werden nach ökologischen Kriterien ausgewählt; Einsatz von zertifizierten Materialien und umweltfreundlicher Naturmaterialien; Verzicht aufPTFE-Membrane, Gentechnik, PVC; Verzicht auf fluorcarbonhaltige Oberflächenbehandlung)
Produktion (in Produktionsstätten mit verifizierten Sozial-Standards, umweltfreundliche Druckverfahren)
Gebrauch und Pflege (Waschbarkeit bei niedrigen Temperaturen, ohne chemische Reinigung)
Recycling und Entsorgung (Einsatz recycelbarer Materialien, hochwertige Produktqualität für Secondhand-Nutzung).
Einsatz von zertifizierten Materialien bedeutet: Ein Produkt, das mit Green Shape ausgezeichnet ist, besteht aus Materialen, die das bluesign-Zertifikat oder das Oeko-Tex Standard 100 haben.
Fair? Ökologisch? Schadstofffrei? Oder alles?
Da der gesamte Produktlebenszyklus überprüft wird, wird sowohl auf ökologische, schadstofffreie und faire Produktion geachtet.
Informationen zum Zertifikat?

Neben diesem sehr informativen Film, gibt es auf der Vaude-Homepage und im Nachhaltigkeitsbericht von Vaude  mehr über das Siegel zu lesen.
Anpassungen des Green Shape Bewertungssystems gab es für die Kollektion Winter 2015/2016, zuvor wurde nur das Material bewertet, nun wird der gesamte Produktionsprozess kritisch betrachtet.
Kritik?
Keine.


Siegel
Fair Wear Foundation
Wer prüft?
Die Fear Wear Foundation, eine unabhängige, non-profit Organisation, die sich aus Herstellern/Marken zusammenschließt.
Welche Produkte werden geprüft?
Die Prüfung umfasst Bekleidung im weitesten Sinne, dazu gehören auch Taschen und andere entfernt verwandte Produkte, die aus Textilien bestehen.
Was wird geprüft?
Hersteller/Marken, die der Fair Wear Foundation beitreten, verpflichten sich, die eigenen Produktionsketten zu überwachen. Diese Arbeitsbedingungen müssen erfüllt sein: die Arbeit muss frei, einvernehmlich (geregelt durch einen Arbeitsvertrag) und gleich sein, es gibt keine Kinderarbeit, Arbeiter haben Versammlungsfreiheit, Arbeiter bekommen den Mindestlohn und haben festgelegte Arbeitszeiten, das Arbeitsumfeld ist sicher und gesund. Die Einhaltung wird von der FWF in sogenannten Brand Performance Checks überprüft.
Fair? Ökologisch? Schadstofffrei? Oder beides?
Fair. Allerdings ist das Fair Wear Foundation-Logo kein Zertifikat im engsten Sinne. Es zertifiziert keine fairen Produkte oder 100% faire Arbeitsbedingungen. Es zeigt (nur), dass die teilnehmenden Marken sich einer freiwilligen Selbstkontrolle unterziehen, ihre Produktionsbedingungen so fair wie möglich zu gestalten.
Informationen zum Zertifikat?
Gibt es auf der Homepage in englischer Sprache.
Kritik?
Nur in sofern, als dass das Logo eben kein Zertifikat für 100% fair ist, so aber manchmal von außen wahrgenommen wird.


Produktsiegel
Fair Sports Wear

Druck
Logo „Fair Sports Wear“. Foto: Löffler.

Wer prüft?
Löfflers hauseigenes Logo zur Verbildlichung der Firmen-Philosophie.
Welche Produkte werden geprüft?
Alle Produkte von Löffler (heißt das auch, alle tragen das Siegel?)
Was wird geprüft?
Das Siegel ist eine Bekenntnis zum Produktionsstandort Europa/Österreich. Nach eigenen Angaben liegen 80% der Produktion in Österreich, dies beginnt bei Produktentwicklung und Design und reicht bis Marketing und Vertrieb.
Fair? Ökologisch? Schadstofffrei? Oder alles?
Fair und dazu auch regional, weil in Österreich/Europa.
Informationen?
Gibt es auf der Webseite von Löffler.
Kritik?
Keine.


Siegel
STeP-Zertifikat (Sustainable Textile Production)

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Logo STeP. Foto: Oeko-Tex.

Wer prüft?
Die Oeko-Tex-Gemeinschaft, siehe „Textiles Vertrauen“.
Welche Produkte werden geprüft?
Das Siegel zeichnet Hersteller, Marken und Handelsunternehmen entlang der textilen Kette aus, aber keine Produkte.
Was wird geprüft?
Umweltfreundliche Produktionsprozesse und sozialverträgliche Arbeitsbedingungen. Überprüft werden Chemikalien und ihr Einsatz, Umweltleistungen des Unternehmens, Umweltmanagement, soziale Verantwortung, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit, Qualitätsmanagement.
Informationen?
Auch zum STeP-Zertifikat gibt es auf der Oeko-Tex-Homepage ausführliche Informationen und PDF-Dokumente.
Kritik?
Keine.
Weitere Siegel: 
Produktsiegel
Bluesign
Web
Logo Bluesign. Foto: Bluesign Technologies AG.

Was wird geprüft?
Überprüft wird die gesamte textile Produktionskette von Lieferanten, Hersteller, Marken. Im Fokus steht dabei die nachhaltige Herstellung, eine umweltfreundliche und sichere Produktion. Umweltbelastende Substanzen werden aus dem Fertigungsprozess ausgeschlossen, bzw. stark begrenzt.
5 Prinzipien sind Grundlage von Bluesign:
Ressourcenproduktivität: geringer Ressourcenverbraucht, geringe Umweltbelastung, kleiner ökologischer Fußabdruck
Verbraucherschutz: Prüfung der Produktionskette auf Nachhaltigkeit; Bluesign gibt das Versprechen hochwertige Textilprodukte ohne Gesundheitsrisiken bereitzustellen.
Gewässerschutz: Wasserkreislauf sauber halten, nachhaltige Einsatzstoffe, optimierte Produktionsverfahren
Immissionsschutz: Reduktion der Cos-Emissionen, Reinigung der Abluft, Recyclebare Inhaltsstoffe
Arbeitsschutz: Schutz der Gesundheit von Mitarbeitern, Mitarbeiterschulung im Umgang mit Gefahrenstoffen
Fair? Ökologisch? Schadstofffrei? Oder alles?
Schadstofffrei, mit teilweise sehr starken Grenzwerten und vielen umweltbelastenden und gesundsgefährdenden Stoffen auf der schwarzen Liste.
Information?
Relativ ausführliche Information auf der Homepage (bluesign.com)
Kritik?
Eigentlich ein sehr strenger Standard. Langkettige Fluorverbindungen (C8, perfluorierende Stoffe) sind verboten, die Alternativen, kurzkettige Fluorverbindungen (C6) jedoch noch nicht, obwohl sie nach Greenpeace ebenso gesundheits- und umweltschädlich sind.
 

Christoph Maria Herbst freut sich über neuen „Guter-Rat-Weg“

Zwischen Witten und Duisburg lädt die neue Gesundheitsroute auf 80 Kilometern zu mehr Engagement für die eigene Gesundheit ein. Zehn Stationen mit zahlreichen Tipps für den Alltag warten auf Radfahrer und Wanderer: z.B. Hautschutz, Stärkung der Rückenmuskulatur oder die richtige Sitzposition auf dem Fahrrad. Premiumstationen und Fitnessgeräte motivieren gleich an Ort und Stelle zu mehr Bewegung.
Eröffnet wurde der „Guter-Rat-Weg“ von den Kooperationspartnern Knappschaft Krankenkasse und dem Ruhr Tourismus. Bei der Eröffnung dabei war auch der Schauspieler und leidenschaftliche Radfahrer Christoph Maria Herbst. „Ich fahre total gerne und häufig Fahrrad, daher freue ich mich ganz besonders über den ,Guter-Rat-Weg‘, der ja auch noch in meiner Region liegt. In meinen Augen ist das ein schöner Ansatz, um Familien bei ihrer Gesundheit zu unterstützen“, zeigte sich der Stromberg-Darsteller begeistert von dem Projekt.

Christoph Maria Herbst probierte bei der Eröffnung des "Guter-Rat-Wegs" am 24. Mai 2016 gleich eine der Stationen am Wegrand aus. Foto: Knappschaft.
Christoph Maria Herbst probierte bei der Eröffnung des „Guter-Rat-Wegs“ am 24. Mai 2016 gleich eine der Stationen am Wegrand aus. Foto: Knappschaft.

 
Die Fakten zur Gesundheitsroute

Der Gesundheitsradweg umfasst zehn Stationen auf dem RuhrtalRadweg zwischen Witten und Duisburg – sieben Stationen mit Hinweisschildern und drei Premiumstationen mit zusätzlichen Sportgeräten informieren die interessierte Öffentlichkeit zu verschiedenen Themen. Der „Guter-Rat-Weg“ ist Teil der Präventionsarbeit der Krankenkasse Knappschaft.
Der Verlauf des RuhrtalRadwegs mit markiertem "Guter-Rat-Weg". Foto: Knappschaft.
Der Verlauf des RuhrtalRadwegs mit markiertem „Guter-Rat-Weg“. Foto: Knappschaft.

Die Stationen und Themen im Überblick
Kilometer 0
1) Witten am königlichen Schleusenhaus – Bärenklau: Was tun bei der Berührung mit Bärenklau? Juckreiz, Hautrötungen und sogar Verbrennungen können die Folge sein. Die Krankenasse Knappschaft verrät, welche einfachen Tipps und Tricks helfen, wenn man mit der Pflanze in Berührung kommt. Denn: der Bärenklau enthält einen Giftstoff, der in Verbin- dung mit Sonnenlicht zu Hautentzündungen führt.

ca. Kilometer 10
2) Premiumstation am Kemnader See – Fit durch rudern: Am schönen Kemnader See informiert die Knappschaft nicht nur, warum rudern eine der gesündesten Sportarten überhaupt ist, sondern lädt auch gleich zum Ausprobieren ein – am Rudertrainer der Premiumstation können Rückenmuskulatur und Herz-Kreislaufsystem gestärkt werden.

ca. Kilometer 15
3) Bochum Stiepel „Alte Fähre“ – Mit dem Rad zur Arbeit: Tägliche Bewegung kräftigt den Körper und trägt zum seelischen Ausgleich bei. Daher verrät die Knappschaft, was man tun kann, um auch im Berufsleben aktiv und fit zu bleiben.

ca. Kilometer 20
4) Hattingen Wehr – Heuschnupfen/Pollenallergie: Damit Radfahren im Frühling nicht zur Tortur wird, gibt die Knappschaft in Hattingen Tipps, wann man bevorzugt auf das Fahrrad steigt, damit keine allergische Reaktion zu befürchten ist.
ca. Kilometer 30
5) Premiumstation in Essen Steele – Rumpfmuskulatur stärken: Die Premiumstation mit Hüfttrainer lädt dazu ein, nicht nur über die Wichtigkeit einer starken Rumpfmuskulatur zu lernen, sondern gleich aktiv zu werden und dabei auch den schönen Blick ins Grüne zu genießen.
ca. Kilometer 40
6) Essen Baldeneysee – Haut-/Sonnenschutz: Radfahren macht bei Sonnenschein am meisten Spaß. Doch damit man die Tour am Abend nicht bereut, sollten gewisse Regeln beachtet werden, die die Knappschaft an dieser Station erklärt.
ca. Kilometer 50
7) Essen/Mülheim a.d.R. Streuobstwiese – Gesunde Ernährung: Um die Wichtigkeit gesunder Ernährung hervorzuheben, informiert die Knappschaft an dieser Station über das Zusammenspiel von Vitaminen und Mineralstoffen sowie den wichtigen Aufgaben für den Stoffwechsel bei sportlicher Betätigung.
ca. Kilometer 65
8) Mülheim a. d. R. Wassermuseum – Richtig trinken: Der menschliche Körper besteht zu etwa 65 Prozent aus Wasser. Da der Wasserverlust durch Schwitzen beim Radfahren oft unbemerkt bleibt, weißt die Knappschaft auf die Wichtigkeit des Trinkens hin. Passend hierzu befindet sich die Station in der unmittelbaren Nachbarschaft des Wassermuseum in Mülheim.

ca. Kilometer 70
9) Oberhausen Alstaden – Radfahren, perfekter Gesundheitssport: Fahrradfahren ist der perfekte Gesundheitssport. Allerdings kommt es auf die richtige Technik an. Daher informiert die Knappschaft unter anderem zur richtigen Sitzhaltung. Hier lernen Teilnehmer worauf beim Radausflug geachtet werden sollte.
Kilometer 80
10) Premiumstation Duisburg Rheinorange – Erholung für Körper und Seele: An der letzten Station finden Teilnehmer die Zeit für eine Verschnaufpause – auf der Liegebank der Premiumstation. Tipps zu Entspannungstechniken und Stressabbau lassen sich hier gleich anwenden – bei einem schönen Ausblick auf die Rheinorange an der Ruhrmündung. Erholung gehört schließlich genauso zum Sport wie die Bewegung selbst!

Fahrradtransport in Bahn und Flugzeug: Verpackungstipps und Taschenvergleich

Wir zeigen Wege und Stolperfallen beim Fahrradtransport per Flugzeug, Bahn und PKW
hilfreiche Tipps wie man sein Fahrrad transportsicher verpackt

Mit der Verlegung der Startpunktes von der Heimat in die Ferne, bekommt ein Radtrip ganz neue Reize, sei es im Urlaub, am Wochenende oder einfach mal nach Feierabend. RADtouren hat für Sie die besten Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihr Rad am besten dorthin bekommen.

Daheim ist es doch immer noch am schönsten. Aber wie schon Oscar Wilde sagte: „Erst im Ausland lernt man den Reiz des Heimatdialekts genießen.“ Und Tourenradler sind nun mal generell neugierig auf fremde und neue Impulse, wenn auch eher optische als dialektische. Mit dem Rad lässt sich eine Gegend ideal erkunden, aber irgendwann kommt für die allermeisten der Tag, da sie die Grenzen der eigenen Reichweite ignorieren und ihren Horizont im wahrsten Sinne des Wortes erweitern möchten. Dann wird es Zeit, das Bike einzupacken und nicht vor der Haustür, sondern weit, weiter oder ganz weit weg zu starten.

Als „Trägermedium“, sprich Transportmittel, bieten sich die Bahn, das Flugzeug und natürlich der eigene PKW an, ganz abhängig von Reiseziel, Dauer, Entfernung, Budget und Art des Trips. Im folgenden Serviceteil verraten wir, wie man mit diesen drei Verkehrsmitteln möglichst rad- und rückenschonend, sicher und günstig sein Velo mit sich nehmen kann.
Prinzipiell muss man hier erst mal sagen, dass die Radreisen-Fraktion gegenüber den reinen Sportradlern ein wenig benachteiligt ist. Materialbedingt haben sie in allen drei Transportmitteln einen mehr oder weniger kompensierbaren Nachteil. Ihre Räder sind im Mittel nicht nur schwerer, und wegen des größeren Radstandes, breiten Lenkers, wegen Federgabel und Gepäckträger auch voluminöser, in vielen Fällen muss neben dem Bike selbst auch das Zusatzgepäck verstaut werden, je länger die geplante Tour, desto mehr.

Fahrradtransport im Flugzeug
Das Flugzeug ist das offiziell sicherste Fortbewegungsmittel, und auch das schnellste. Das gilt nicht immer, wenn das Rad mit soll. Inklusive der Vorbereitung des Bikes für den Flug, den längeren Check-in-Zeiten, der teils zusätzlichen Wartedauer am Ausgabeband und der Zeit, die man einfach zusätzlich zum Flughafen und von davon ans Ziel braucht, lohnen sich Flugreisen gegenüber dem Bahnverkehr erst ab Strecken mit etwa zweieinhalb bis drei Stunden Flugzeit. Und auch sonst gibt es bei der Kombination Flugzeug und Fahrrad einiges mehr zu beachten, als nur ein entsprechendes Ticket zu besitzen.
Um chronologisch vorzugehen: Zunächst muss das Rad als zusätzliches Gepäckstück im Allgemeinen angemeldet sein. Dazu muss man die jeweilige Service-Hotline aus den Flugunterlagen anrufen. Auf Flügen in typische Fahrraddestinationen kann das zu Stoßzeit schon mal dazu führen, dass man auf einen früheren oder späteren Flug gebeten wird. Wer zuerst anmeldet, wird bei Gefahr einer räumlichen Überlastung des Fliegers bevorzugt. Je nach Airline muss diese Anmeldung zwingend bis zu einer individuellen Frist vor Abflug erfolgen. Tipp: Man wird dabei nach dem Gewicht des Sport- oder Sperrgepäcks gefragt, teils auch nach dem der übrigen Koffer, diese sollte man zumindest ungefähr parat haben. Manche Fluglinie verrechnen die Gewichte, manche nicht. Dann muss das Rad verpackt werden.
das Fahrrad mit auf Reisen zu nehmen ist längst kein Problem mehr, auch nicht im Flugzeug
Grob gesehen existieren vier Methoden, ein Fahrrad für den Flug vorzubereiten:
• In den allermeisten AGBs ist die Verpflichtung eingeschlossen, die Pedale zu demontieren und den Lenker quer zur üblichen Positionierung, also in Fahrtrichtung, zu fixieren. Wichtiger Hinweis, der nicht überall stand: Immer die Luft aus den Reifen lassen! Die Gepäckräume sind nicht so abgedichtet wie die Kabine, hier herrschen in Flughöhe minimaler Luftdruck und Eiseskälte. Reifen selbst mit vermindertem Druck platzen in den häufigsten Fällen!
• Die nächste Stufe wäre, das Rad zusätzlich vor Kratzern im Lack und Rissen in Sattel und Griffen zu schützen. Von passend zugeschnittenen Kartons zum Schutz raten wir ab. Feuchte Luft in der Höhe und die Transportwege an den Flughäfen setzen dem Material zu, und der fehlende Schutz gegen Druckbelastungen und die Notwendigkeit, das gute Stück für den Rückflug irgendwo aufzubewahren, sprechen auch dagegen. Ausnahme: stabile und spezielle Radkartons, die das Rad komplett einschließen.
• Mehr Schutz und Komfort bieten Softbags, riesige Taschen, deren Innenleben ziemlich passgenau auf ein Rad und zwei Laufräder zugeschnitten sind. Gute Modelle sind nicht bloß reine „Beutel“, sondern bieten Riemchen, Polster, extra Kompartiments und Auflagen, die alle Teile an ihrem Platz halten und recht gut schützen. Sie sind recht kompakt und dank Rollen am stabilen Boden gut zum Terminal zu bringen, sie bieten guten Lackschutz und können auf kleines Maß zur Einlagerung gefaltet werden, Ihr Nachteil: Wenn die Tasche nicht senkrecht transportiert wird und dazu noch vielleicht mit weiterem Gepäck oder Fracht beladen, können Speichen oder hervorstehende Teile abbrechen. Zwei der besten Modelle stellen wir Ihnen hier vor.
• Für besonders empfindliche Räder bietet sich Variante vier an, ein Koffer. Er bietet diesen Schutz gegen seitlichen Druck und schützt nicht nur Oberflächen. Die Hartschalen müssen auch nicht wie die Taschen vorbereitet werden, das Verpacken des Bikes geht schneller und man kann sie abschließen. Ihr Nachteil ist ihr Sperrigkeit, der hier vorgestellte XXL-Koffer bringt selbst die meisten Kombis an ihre Grenzen. Gleiches gilt für öffentliche Verkehrsmittel und die Lagerung im Hotel oder Keller zum Beispiel.
•Wie ganz zu Beginn schon mal erwähnt, sind Tourenradler hier im Nachteil. Um die Taschen und Koffer am Markt nutzen zu können, müssen sie ihre Räder teils mehr, teils weniger zerlegen. Der Koffer ist gar der einzige, den wir finden konnten, der auch Tourenbikes ohne Demontage der Gabel aufnehmen kann.
Was man beherzigen sollte
Noch ein paar Tipps zum Fliegen: Koffer und Taschen schützen das Rad, leiden aber recht oft selbst unter dem Flug. Machen Sie prophylaktisch Bilder davon vor dem Abflug. Schießen Sie auch ein Foto sowie eine Liste vom eingepackten Zubehör. Wenn was fehlt, hilft das bei Regressansprüchen. Deshalb auch ganz wichtig: Nehmen Sie sich die Zeit, gleich an der Gepäckausgabe eine halbwegs gründliche Kontrolle durchzuführen. Selbst Koffer sollte man mal öffnen. Sollten wirklich Schäden aufgetreten sein, an jeder Ausgabe gibt es Mitarbeiter, die für solche Meldungen bereit stehen. Beim Check in erhalten Sie mit der Bordkarte den Gepäckabschnitt – für solche Fälle auch später unbedingt aufbewahren. Thema Bodenpersonal: Die Richtlinien des Luftfahrtbundesamtes bzw. ausländischer Pendants sind klar formuliert, zum Beispiel, was Gefahrengüter angeht. Die Fluglinien machen da aber meist ihre eigenen Regeln draus, und die Mitarbeiter setzen die dann wieder nochmals abweichend um. Das zeigte eine umfassende Recherche in fachspezifischen Foren ganz deutlich. Beispiel CO2-Kartuschen zum schnellen Aufpumpen von Reifen: In das Handgepäck dürfen sie nicht, da sie aber kein gefährliches Gas enthalten und den Druckunterschied im Gepäckraum aushalten, sollte man sie aufgeben dürfen. Problem: Die Patronen sind oft nicht graviert, das Personal weiß nicht automatisch, was darin ist. Viele User im Netz berichten davon, dass sie zur Gepäckkontrolle mussten oder gleich die kleinen Druckgefäße abgeben. Eine Patrone ging teilweise dann doch durch. Vielleicht sollte man sich den Stress ersparen.
Offiziell und inoffiziell
Weiteres großes Thema ist der Akku von E-Bikes. Wenig wird in den Foren heißer diskutiert und zitiert! Zwei User haben zum Beispiel unabhängig voneinander bei TUI zwecks Mitnahme eines Pedelecs angefragt. Der eine bekam die Antwort, man dürfe maximal zwei Akkus mit einer maximalen Kapazität von 100 bis 160 Wattstunden im Handgepäck mitnehmen, da liegen die aktuellen Modelle weit drüber. Der zweite Fluggast bekam die Antwort, jedes Fahrrad seiner Wahl mitnehmen zu dürfen.
Offizielle Aussage des Luftfahrtbundesamtes (LBA) nach den Vorgaben der übergeordneten Behörde IATA (International Air Transport Association) ist: Die Lithium-Ionen-Akkus von Pedelecs sind Gefahrgut der Klasse „9“ und dürfen nur von einer diesbezüglich geschulten Kraft verpackt als Fracht aufgegeben werden. Die Ausnahmen, die für Mobilitätshilfen wie E-Rollstühle gemacht werden, gelten nicht! Eine Zeit lang waren E-Bikes noch so selten, dass das Bodenpersonal gar nicht wusste, was sich in den Boxen am Gepäckträger oder im Rahmendreieck verbarg. Heute sind die Mitarbeiten meist schon geschult, folgen aber eher den Anweisungen des Arbeitgebers als denen der LBA. Grund für die Besorgnis der Behörden ist übrigens die reale Gefahr, dass sich solche Akkus selbst entzünden. Vom Rad getrennt ohne geschlossenen Stromkreis ist das bei Markengeräten aber an sich ausgeschlossen. Der letzte große Akkubrand in einem Flieger wurde durch dessen interne Batterie ausgelöst. Viele User im Netz geben den Akku als Paket auf. Wie in der Tabelle unten ersichtlich, erlauben Fluglinien tatsächlich unter gewissen Umständen den Transport. Wichtig ist dann, den Akku wie bei unseren Verpackungstipps bebildert gegen Feuchte und Kälte zu schützen!
 
Wie Sie Ihr Fahrrad günstig und optimal verpacken:
 

 


Sattes Polster
Wie aufwendig man sein Rad gegen die „Reisestrapazen“ absichert, ist sicher sehr individuell hat viel mit Transportmittel, Materialwert und der „Bindung“ von Bike und Besitzer zu tun. Es gibt aber einige, wenige Grundregeln und Kniffe, die in jedem Fall dazu führen, im Ankunftsort keine böse Überraschung erleben zu müssen.
Meistgemachter und vermeidbarster Fehler ist wohl das Vergessen von Werkzeug. Wenn man sich daran macht, sein Bike zum Beispiel auf Kofferraum taugliches Maß zu zerlegen , den Richtlinien der Airline entsprechend umzubauen oder nach unserer Anleitung maximales Polster anzulegen, sollte man alle Tools, die man dazu brauchte, kurz notieren und später dem Gepäck hinzufügen, es sei denn, man kann absolut sicher sein, dass am Zielort genau diese Werkzeuge vorhanden sind! Dazu zählt auch eine Pumpe! Zur Reifenschonung soll bei Flugreisen deren Druck deutlich reduziert werden. Wie ärgerlich, wenn man das am Zielort nicht wieder korrigieren kann. Wer Kabelbinder benutzt hat, sollte an ein Hilfsmittel zu Öffnen denken, zum einfachen Entfernen von Frischhalte- oder Wickelfolie sind kleine Teppichmesser ideal. Wer keinen Drehmomentschlüssel mitschleppen möchte, gleichzeitig aber hochwertige Carbonkomponenten besitzt, solle auf die Werkzeugliste zusätzlich die möglichst Anzahl der Umdrehungen an Schraubverbindungen notieren. So kann man recht genau das Anzugsmoment dieser sensiblen Klemmungen reproduzieren!
Apropos Schrauben: Muss man ganze Teile wie Gepäckträger oder Seitenständer demontieren, die Schrauben entweder wieder ins Gewinde drehen oder separat in kleinen Blistertütchen mitführen. Am Zielort aus einer Sammlung an Schrauben die jeweils passende herauszusuchen, kostet unnötig Zeit und Nerven!
Gerade bei Flugreisen stellt sich außerdem die Frage: Wohin mit dem Polstermaterial während der Tour oder Reise und kann man die Verpackung auch so lösen, dass sie für den Rückweg nochmal zur Verfügung steht? Eine Rolle Gafferband oder Ersatz-Kabelbinder sollte man sicherheitshalber dabei haben. Für echte Weltenbummel: Wer plant, sehr lange und über mehrere Reise-Stationen unterwegs zu sein, dem empfehlen wir, ein Werkzeug zum Ausrichten des Schaltauges mitzunehmen. Wenn es sich um ein austauschbares handelt, sollte man ernsthaft daran denken, gleich ein oder zwei als Ersatzteil einzupacken. Man kann es wie unten zu sehen zwar ganz gut schützen, es ist aber eines der sensibelsten und traditionell meist beschädigtsten Bauteile bei Radtransporten. Und zum Schluss noch ein Tipp aus der Trickkiste: Ein Schild mit drei Blockpfeilen und Schriftzügen wie „fragile“, und „this side up“, am besten auf einem farbigen A4-Karton soll international beim Flughafenpersonal wahre Wunder wirken, was den pfleglichen Umgang mit dem Inhalt angeht!
Wie angegossen
Wem sein Schätzchen lieb und teuer ist, der verpackt es natürlich professionell in einer Tasche oder in einem Koffer. Wie erwähnt sind die Alternativen am Markt eher für Rennräder und kompakte MTBs gebaut, außerdem bieten viele nicht die notwendigen Features, die es für den praktischen und schonenden Transport des teuren und geliebten Zweirads braucht.
 

 
Fahrradtransport in der Bahn
Wenn es nicht gleich ein ganzer Urlaub sondern nur ein Tagestrip sein soll, ist die Bahn als Mittel zu Erweiterung des Aktionsradius immer noch ziemlich weit vorne. Das liegt aber weniger daran, dass mit mehr Gepäck logistisch beim Bahnreisen eher an Grenzen stößt, sondern vielmehr daran, dass ICE-Fernzüge in Deutschland immer noch nicht die Mitnahme von Rädern erlauben, und die speziellen Plätze in ICs und ECs sind schnell ausgebucht. Und wenn die Haken in den kleinen Abteilen leer sind, hat man trotzdem oft mit anderen Fahrgästen ohne Rad zu diskutieren, aus unerklärlichen Gründen sind die Klappsitze im Radabteil unheimlich begehrt. Im europäischen Ausland ist es übrigens nicht viel fahrradfreundlicher bestellt. Die ICEs und Railjet-Züge in Österreich und der Schweiz sind ebenfalls für Räder nicht zugänglich. Bei den Eidgenossen gilt das auch für die französischen TGVs. Interessanterweise kann man in den beiden südlichen Nachbarländern auf Fähren und Schiffen fast immer mitnehmen, oft sogar kostenlos. Berühmt ist der Donauwanderweg bei Radfahrern, hier wird in der Hochsaison ein spezieller Bahn-Pendelverkehr eingerichtet, um müde Biker in ihre jeweiligen Destinationen zu bringen. Ähnliches ist aus dem Trentino in Italien bekannt. Das Reservieren von Fahrradplätzen in einem Verbundszug zum Beispiel ist möglich aber erfordert viel Zeit und kappt jede Flexibilität. Zwei Möglichkeiten gibt es, ohne Stress und in angemessener Zeit mit dem Rad ins Ausland zu kommen:
• Der Radversand: Die deutsche Bahn verschickt Fahrräder wie Pakete, es gibt sogar einen Verpackungsservice, dessen Arbeit ist allerdings mit den von uns vorgestellten Methoden nicht zu vergleichen. Die Räder werden sogar von einem Logistikunternehmen abgeholt und an ein Hotel oder eine Privatanschrift geliefert. Die Kosten belaufen sich mit rund 25 Euro fürs Inland und 33 Euro für Auslandssendungen nach Österreich, Luxemburg und in die Schweiz. Zwei bis vier Tage Vorlauf braucht man für ein „gleichzeitiges“ Eintreffen am Zielort! Im Web sind die Feedbacks durchweg verhalten positiv. Service-Nummer: 0180/ 699 66 33 (20 ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarif bei Mobilfunk max. 60 ct/Anruf)
• Die Fahrradtasche: Ist ein Rad komplett verpackt, ohne dass Teile herausstehen, kann man es auch in den ICE mitnehmen. In den Großraumwagen befinden sich auch ausreichen große Stellflächen, bei hohem Verkehrsaufkommen wird man aber schnell zum Hindernis! Wer so reist sollte eine besonders leichte Tasche nutzen, wie wir sie nebenstehend vorstellen.
In Intercitys und Eurocitys sowie den Nightlinern kann man drei Monate vor Antritt einen Fahrradplatz reservieren. Die Bahn rät dazu, bei der Verbindungssuche die Option „schnellste Route“ zu deaktivieren und nach Direktverbindungen ohne oder mit möglichst wenig Umsteige-Stopps zu suchen. Die Tickets für das Bike kosten etwa neun Euro. Ohne Reservierung hat der Schaffner es in der Hand, ob er einem je nach Passagier- und Radaufkommen mitnimmt. Bei Nahverkehrszügen ist eine Reservierung nicht möglich, auch nicht im Ausland. Wenn die Fahrrad-Abteile besetzt sind, darf man sich jeweils auch in den Eingangsbereichen also zwischen den Türen aufhalten, allerdings nur, wenn dadurch keine anderen Reisenden behindert werden.
Preislich liegt der Nahverkehr, der je nach Bundesland und Verkehrsverbund unterschiedlich geregelt ist, bei etwa fünf Euro pro Ticket. Wer regelmäßig fährt, sollte über ein Verbundticket nachdenken, hier ist im Allgemeinen die Fahrradmitnahme im Nahverkehr kostenlos. Hier noch ein paar weitere Tipps zum Bahnreisen mit Velo:
• Nicht zu Stoßzeiten wie dem Berufs- oder Schulverkehr fahren.
• Frühzeitig am Schild „Zugende“ auf dem Bahnsteig Aufstellung nehmen, die Radabteile sind grundsätzlich am Anfang und Ende des Zuges eingerichtet.
• Im Abteil (Nahverkehr) das Rad seitlich anlehnen und mit dem Hinterreifen in Fahrtrichtung gegen eine Bordwand stellen, der Zug bremst stärker als er beschleunigt. Rad mit einem Gurt sichern. In Fernzügen das Rad mit dem Hinterrad an den Haken hängen und vorher allen Ballast zu entfernen, damit möglichst wenig Gewicht an Laufrad und Rahmen zieht. Flaschen auf Dichtigkeit kontrollieren.
• Sind bereits Räder abgestellt, gebietet es die Höflichkeit zu fragen, ob man sein Rad anlehnen kann.
• Sind die Klappsitze im Radabteil von Personen ohne Rad oder Kinderwagen besetzt, kann und sollte man freundlich um deren Platz bitten. Es könnte bei Verlust von oder Schaden durch das Rad sonst als fahrlässig ausgelegt werden, wenn man sich außer Sichtweite befindet!
• Alternativ zur Zugsuche auch immer mal nach Fernbussen sehen. Die bieten ein schmales Kontingent an Radtransport-Möglichkeiten, als Gepäck in Koffer oder Tasche kann man es in den meisten Fällen mitnehmen.
• Muss man in der Bahn samt Rad stehen, mit einer Hand die Bremse ziehen oder mit den Füßen die Räder gegen Wegrollen sichern.
• Ein nicht gern gesehener Trick, wenn zum Beispiel eine große Gruppe mit Gepäck und Rädern einsteigen möchte und Angst hat, die Türen würden sich zwischenzeitlich schließen: einen Streifen Klebeband mitführen und beim Einsteigen auf die Lichtschranke kleben – aber bitte so, dass keine Kleberrest zurückbleiben und die Geduld der Mitreisenden nicht unnötig strapazieren.
 
Trick für unerwünschte Schließung der Zugtüre
 
• Ist beim Einsteigen eine Treppe oder weite Spalte zu überwinden, aber Radgewicht oder fehlender Platz verhindert ein Hineintragen: Hinterradbremse ziehen und das Rad am Lenker rückwärts bis in die Senkrechte ziehen. Bis an die Bahnsteigkante vorrollen lassen, Bremse wieder ziehen und Vorderrad in den Zug stellen. Mit gezogener Bremse am Rad vorbei einsteigen und Hinterrad in die Bahn ziehen.
• So albern es klingt: Legen Sie zum Beispiel Ihren Helm auf den Knien ab – als Gedächtnisstütze, dass Sie mit Rad eingestiegen sind. Es klingt unfassbar, aber pro Jahr werden über 100 Räder in deutschen Bahnen vergessen!
 


 

Evoc „Bike Travel Bag pro“
Kurzbeschreibung: In die „pro“-Version der Tasche passen Tourenbikes ohne Schutzbleche auch mit großen Rahmenhöhen und sind dann auch sehr gut aufgehoben. Basis ist ein fester Boden mit Alugleitschienen zum Schutz und drei Rollen, die baugleich denen von Inlineskatern sind, Ersatz ist also kein Problem. Innen wird der Hinterbau des Rades durch einen Sockel gehalten, Tretlager, Kurbel und Schaltwerk stehen nicht auf dem Boden auf, letzteres würden wir sicherheitshalber doch demontieren. Der Rahmen wird durch eine Reihe von Gurten und Polstern fest in der überraschend „standhaften“ Tasche gehalten. Die zwei Elemente auf der geöffneten Klappe legt man dem Rad bereits außerhalb an Gabel und Rahmendreieck an, kein lästiges „Reinfummeln“! Die seitlichen Laufradkompartiments fassen sogar 29-Zoll Räder, allerdings nur ohne Druck im Reifen. Die Tasche fährt und trägt sich tadellos, grobes Kopfsteinpflaster mal ausgenommen. Im Gegensatz zur Thule kann man sie schieben, ohne die Tasche dabei anzuheben. Hülle, Boden und Anbauteile wirken solide, der Reißverschluss ist sogar abschließbar.
Inklusive des „Aufbauens“ der Tasche mittels Kunststoffstäben zum Einschieben dauerte das Verpacken und Fixieren des zerlegten Rades keine zwölf Minuten.
Maße: außen: 139 x 36 x 80 cm; innen: 130 x 27 x 78 cm; gefaltet: 139 x 36 x 22 cm; Leergewichicht: 8 Kilo; Preis: 549,- Euro; evocsports.com


 

 
Thule „RoundTrip Traveler“
Die Thule-Tasche ist etwas kleiner, in ihr haben Bikes mit einem Radstand bis 117 cm Platz (Gabel um 180 Grad drehen). Die Radbefestigung ist sehr solide durch einen Gabelblock, der fest mit dem stabilen Boden verbunden ist. Die Gabel wird per Schnellspanner oder Schraubachse fest damit verbunden, das Rad steht samt Tasche dann sicher und aufrecht, das Tretlager wird ebenfalls von einem verschiebbaren Block unterbaut, sodass der hintere Radteil quasi frei schwebt. Die gegenüber Evoc etwas leichtere Textilschicht wird an den kurzen Seiten durch eingeschobene Kunststoffplatten aufrecht gehalten, aber auch räumlich strikter begrenzt, wo sich die Evoc noch etwas stretchen lässt. Bis Rahmenhöhe 54 / 56 sollte das gut funktionieren, danach könnte es eng werden. In den aufgesetzten Laufradtaschen ist wiederum genug Platz auch für große 29er. Griffe, Textilhülle und vor allem die Bodenkonstruktion wirken markentypisch und im Verhältnis zum Preis extrem solide, das Handling ist gut, man muss die Tasche aber stets auf einer Seite anheben. Die Gabelbefestigung hat sehr gut gefallen, die Maße sind wie gesagt für Tourenbikes an der Grenze.
Das „Einsetzen“ des vorbereiteten Rades ging in unter drei Minuten vonstatten, der Einbau der Versteifungsplatten in die Hülle war aber ein kleiner Kampf.
Maße: außen: 131 x 38 x 81 cm; innen: 128 x 35 x 78 cm; gefaltet: 132 x 39 x 28 cm; Leergewicht: 7,7 Kilo; Preis: 399,- Euro; thule.com


 

 
B & W International „Bike Case“
Der Riese unter den Koffern erspart sogar die Demontage von Frontblechen oder Lowridern. Das Rad steht, obwohl eh durch die Hartschalen gegen Druck von den Seiten geschützt, beim Transport auf einer Art Bock, was das gute Stück zum einen in der Koffermitte hält, zum anderen Spannungen und Stöße vom Rahmen fernhält. Laut Anleitung stehen Gabel und Lenker dabei quer zur Fahrtrichtung, so passte unser Testbike aber nicht mehr. Für Kurbel, Schaltauge und Co. besteht hier maximaler Schutz. Das Handling ist trotz des höheren Eigengewichts erstaunlich gut, der Koffer steht dazu auf fünf Rollen. Ihn alleine zu tragen ist aber schon eine Herausforderung, fast eher wegen der Maße und weniger wegen des Gewichts. Die vier Griffe, die professionellen Butterfly-Schließen sowie der Klettgurt und die Aluteile sollten dem „Bike Case“ etliche schadlose Reisen einbringen. Die 28“-Laufradtaschen können mittels Gurten am weichen Noppenschaum befestigt werden und gehören zum Lieferumfang. Der Koffer ist abschließbar.
Den Rahmen muss man einmalig selbst montieren und auf das Rad anpassen. Dann dauert das Verpacken gerade mal drei Minuten.
Maße: außen: 128 x 35 x 78 cm; innen: 125,5 x 85 x 32 cm; Leergewicht: 16,5 Kilo inkl. Zubehör; Preis: 299,- Euro; b-w-international.com


 
Barrierefreier Transport des Fahrrads mit den TranZbags
 
TranZbag „Tranzbag pro“

Ganz neu auf dem Markt ist die ultraleichte Radtasche, in der Schweiz entwickelt, um Räder kostenlos im Öffentlichen Verkehrt transportieren zu dürfen oder um den Kofferraum nach der MTB-Tour nicht vollends zu verdrecken. Die strapazierfähige aber extrem dünne Ripstop-Hülle hat etwa das Volumen eines Handballs. Bei Bedarf faltet man sie auf, nimmt das Vorderrad aus der Gabel und verstaut die beiden Teile in separaten Innentaschen. Ein Gabelschoner gibt zusätzlich Halt, der Reißverschluss schließt das Rad samt Schmutz ein. So kann das Bike mit dem Schulterriemen recht locker getragen werden, selbst ICE-Schaffner dürften nichts dagegen einwenden. Vom 26’’-MTB bis zum Twetyniner sollen alle Bikes in die „pro“-Version passen.
Das Einpacken sollte mit etwas Übung unter einer Minute möglich sein, bisher liegt uns aber weder ein Testprodukt noch ein Preis in Euro vor.
Maße: aufgefaltet: 170 x 100 x 23 cm; gefaltet: 19 x 17 x 7 cm; Leergewicht: 670 Gramm inklusive Hülle und Schultergurt; Preis: 159,90 CHF; tranzbag.com


 
 
 
 
 
Bildnachweis: Timo Dillenberger, Thule, Evoc, TranZbag, B&W International, Shutterstock

Neue Shimano XT Trekkinggruppe mit viel MTB-Technik

Eine elektronische Variante wie die XT-MTB-Gruppe wird die neue Shimano XT-Trekking nicht bekommen. Sonst ist an der XT 2016 mit dem Kürzel T8000 aber viel Top-MTB-Technik an Bord.

Herausragend sind unserer Meinung nach die MTB-Scheibenbremsen mit iSpec-Hebel. Mit ihm lässt sich die Griffweite zum Schalthebel komfortabel und einfach anpassen. Neue 3-Finger-Bremshebeln mit ebenfalls leicht verstellbarer Hebelweite versprechen eine gute Trekkingergonomie. Passende Bremsscheiben wird es bis zur radreisetauglichen Größe von 203 mm geben.
Zukünftig wird nur noch das Shadow-Schaltwerk angeboten. In Kombination mit den Shimano Optislick-Zügen – die unserer Erfahrung nach tatsächlich einen Unterschied machen – soll es geringe Bedienkräfte aber knackige Gangwechsel bieten. Die neuen Schalthebel ermöglichen das Wechseln von mehreren Gängen mit einem Druck. Ebenfalls neu ist der 6V/3,0W Nabendynamo (DH-T8000-3D), der, als 32- und 36- trotz minimalem Rollwiderstand eine hohe Energieausbeute erzielen soll. Eine lobenswerte Überarbeitung haben wir an den neuen Shimano XT Kombi-Klickpedalen ausgemacht: Sie besitzen jetzt „Pins“ und dürften dadurch mit Straßenschuhen deutlich besseren Halt bieten als die eher rutschigen Vorgänger. Die T8000-Gruppe soll laut Shimano ab September 2016 erhältlich sein.  cycling.shimano.eu

Übernimmt viel Technik vom MTB: neue Shimano XT-Trekking-Gruppe mit dem Kürzel T8000. Bild: Shimano.
Übernimmt viel Technik vom MTB: neue Shimano XT-Trekking-Gruppe mit dem Kürzel T8000. Bild: Shimano.

Das neue Top-Modell der Shimano-Nabendynamos: Shimano DH T8000 3D
Das neue Top-Modell der Shimano-Nabendynamos: Shimano DH T8000 3D

XT-Kombi-Klickpedal PD T8000 von der Bindungsseite. Bild: Shimano
XT-Kombi-Klickpedal PD T8000 von der Bindungsseite. Bild: Shimano

Mit Sicherheit trittfester als das Vorgängermodell: neues Shimano XT Kombi-Klickopedal PD T8000. Bild. Shimano
Mit Sicherheit trittfester als das Vorgängermodell: neues Shimano XT Kombi-Klickopedal PD T8000. Bild. Shimano

Verspricht knackigere Gangwechsel bei geringsten Bedienkräften: neues Shimano XT T8000 Trekkimng-Schaltwerk. Bild: Shimano
Verspricht knackigere Gangwechsel bei geringsten Bedienkräften: neues Shimano XT T8000 Trekkimng-Schaltwerk. Bild: Shimano

Optimiert für die Bedürfnisse der Trekkingradler: Shimano XT 3-Fingerbremshebel. Bild: Shimano
Optimiert für die Bedürfnisse der Trekkingradler: Shimano XT 3-Fingerbremshebel. Bild: Shimano

 

Test: Löffler Windstopper Bike Trikot FZ

Ohne Windschutz sind Radfahrer in unseren Breitengraden eigentlich nur bei wenigen Gelegenheiten den ganzen Tag über gut behütet. Aber nicht immer ist man gewillt, eine Windweste in den Trikottaschen zu verstauen. Auftritt: das Löffler Windstopper Bike Trikot FZ.
Es sieht aus wie ein normales Radtrikot und sitzt auch so am Körper, hat aber eine eingebaute Windschutzfunktion. Denn Löffler schneidert das Trikot aus den neuen Gore Funktionsmaterial 1beats2, das Gore auch in seiner eigenen Gore Bike Wear Kollektion verwendet. Die besonders stretchige und leichte Windstopper-Variante kommt rundum zu Einsatz. Nur über der Wirbelsäule und im Bereich der Schulterblätter sitzt durchlässiger Stretchstoff.

Ein Trikot ersetzt Windweste und Radshirt: Löffler Windstopper Bike Trikot FZ mit Gore 1beats2-Technik. Bild: Comtes

Die neongelben Flächen am Rücken sind aus winddurchlässigem Material. Aber auch das winddichte Windstopper-Laminat fühlt sich keinesfalls schwitzig an. Bild: Comtes

Der Schnitt ist körperbetont. Wegen der starken Stretch-Eigenschaften fühlt man sich aber nicht eingeengt. Bild: Comtes

Die drei Rückentaschen fassen jede Menge Kleinkram für die Tour und sind robust ausgeführt. Bild: Comtes

Der breite Armabschluss schneidet nicht ein. Bild: Comtes

Das Trikot musste sich auf ausgedehnten Testfahrten mit dem Rennrad in tropischen Regionen und dem Trekkingbike im mäßig warmen Frühling hierzulande beweisen Und wir können sagen: Das Konzept geht sehr gut auf. Am meisten überrascht waren wir, wie wenig schwitzig es im 1beats2 Trikot wird. Selbst an Sonnentagen mit Temperaturen um die 22 Grad Celsius fühlten sich die meisten Tester hervorragend klimatisiert – und auf Abfahrten perfekt vor Zug geschützt. An kälteren Frühlingstagen um die 10 Grad Celsius war das Bild nicht ganz so eindeutig. Mancher vermisste bei viel
Wind vor allem am Rücken den Windschutz einer geschlossenen Weste. Andere sehnten sich nach einem höheren Kragen. Wieder andere fühlten sich auch hier optimal gerüstet.
Wohl fühlten sich alle Tester mit der Passform. Das Löffler Bike Trikot FZ ist nicht so hauteng geschnitten wie bei modernen Sportjerseys üblich, aber durchaus körpenah. Das dehnbare Material flattert nicht, engt aber dennoch nirgends ein. Der Trikotsaum bleibt auch bei gebückter Haltung an Ort und Stelle und rutscht nicht hoch.
Einen sehr guten Eindruck hinterließ die Verarbeitungsqualität: Alle Nähte sind solide ausgeführt. Der Reissverschluss ließ sich gut mit einer Hand bedienen. Die 3 Rückentaschen schlucken viel und wirken so solide, als könnten sie gelegentliche Überladung verkraften. Reflexmaterial ist eher spärlich vorhanden. Für gesteigerte Sichtbarkeit gibt es aber eine neongelbe Version. Löffler produziert ausschließlich in Europa und sichert die Einhaltung des OekoTex100 zu, was für sozialverträgliche Produktion und Schadstoffreiheit spricht.
Löffler Windstopper Bike Trikot FZ, 129,99 Euro: Radtrikot mit Windschutzfunktion. Größen: 46, 48, 50, 52, 54, 56; Materialien: Polyester, Elasthan, PTFE; Ausstattung: durchgehender Front-RV, 3 Rückentaschen, Reflektoren. loeffler.at

E-Bike-Fahrbericht: Contoura Caldera E mit Shimano DI2

Das Contoura Caldera E rollt auf dem trendigen MTB-Laufradmaß 27,5-Zoll und wird nach Maßgabe des Kunden aufgebaut. Wir haben ausprobiert, wie das Pedelec mit elektrischer Shimano DI2-Nabenschaltung den Redaktions-Maßstäben entspricht.
Was so ein bisschen Farbe am Rad im Schmuddelwetter ausmachen kann. Beim Ampelstopp mit dem Contoura Caldera E erhellen sich manchmal die Gesichter. Manche – meist weibliche – Passanten lassen sich zu Bemerkungen wie „schöner Farbton“ hinreißen. Anscheinend trifft das, Pastelltürkis, das wir beim Wunschradaufbau unter 12 möglichen Tönen gewählt haben, einen Nerv.

Der Ampelstopp ist überhaupt die Gelegenheit, bei der sich viele Vorzüge des Caldera E auf einmal zeigen. Zunächst beim Anhalten: Die für ein Pedelec richtig dimensionierten, nicht zu bissigen Scheibenbremsen bringen das Rad zuverlässig und wohldosierbar zum Stehen. Die Geometrie ist so ausgelegt, dass bei optimaler Sitzhöhe der Fuß noch gut auf den Boden kommt. Das gibt ein sicheres Gefühl. Kaum steht das Rad, vernimmt der Fahrer ein „sssssst“. Das rührt von der elektronischen Shimano DI2-Nabenschaltung her. Im Stand, ohne Druck auf dem Pedal, legt sie selbständig den geeigneten Anfahrgang ein. Etwas, das übrigens nur mit Nabenschaltungen wie der verbauten 8-Gang-Alfine geht.
 

Praktisch und robust: Racktime-Gepäckträger mit Vandalismus-sicheren integriertem Licht und "Schnittstelle" für Systemzubehör. Bild: Gathmann
Praktisch und robust: Racktime-Gepäckträger mit Vandalismus-sicheren integriertem Licht und „Schnittstelle“ für Systemzubehör. Bild: Gathmann

 
Dann das Losfahren: In unserem Stadt-Lieblingsmodus „Norm“, der mittleren von drei Unterstützungssufen, drängt das Rad unter kernigem Motorengeräusch schon zügig nach vorne. Die Gänge wollen schnell gewechselt werden. Das geht mittels einer Schaltwippe neben dem rechten Ergogriff auf leichten Knopfdruck. Wieder nimmt die Elektronik dem Fahrer die Denkarbeit ab: Der Motor regelt ganz kurz die Kraft runter. Dadurch können die Gangwechsel flüssig erfolgen. Grund: Wenn der Motor weiter beschleunigen würde, könnte die Schaltung im schweren Gang hängen bleiben. Das ist bei anderen Systemen des Öfteren der Fall und kann besonders am Berg ärgerlich sein. Und der Komfort des DI2-Systems lässt sich sogar noch steigern. Während unserer Testphase gab Shimano bekannt, dass sich die Schaltung kostenlos zu einer Vollautomatik aufwerten lässt. Die erledigt dann alle Gangwechsel, so wie Motor und Fahrer es brauchen. Zum Umrüsten muss lediglich die Software auf einen neuen Stand gebracht werden.

Viele Komfortpunkte

An Komfort fehlt es dem Contoura Caldera E auch ohne Automatik nicht. Der Grundstein dafür wird schon bei der Konfiguration gelegt. Der einfache Größenrechner des Hartje Konfigurators funktionierte für uns sehr gut. Nach dem Ausmessen der Schritthöhe und der Eingabe auf der Webseite mein-wunschrad.com empfahl er Größe „57“. Das gelieferte Rad überraschte uns zwar im Stand wegen seines „großen“ Aussehens. Das hohe Steuerrohr lieferte aber auf Anhieb eine ausgesprochen bequeme, leicht aufrechte Sitzposition mit einer ausgewogenen Gewichtsverteilung. Die Hände liegen genau da, wo sie von alleine hin wollen.
Mit Tretunterstützung rumpelt man schneller durch Schlaglöcher. Eine Sattelstütze wie das Contec-Modell möchten wir deshalb an einem E-Bike nicht missen. Sie funktioniert so gut, dass der weiche Sattel eigentlich gar nicht sein muss. Auch die dicken Schwalbe Big Ben Reifen sind ein probates Mittel gegen Holperstrecken. Ihr Profil bietet bei Ausflügen in die Natur außerdem auch auf Kieswegen und festem Waldboden noch ausreichend Grip.

Reifen im 27,5-Zoll Maß

Dass die Reifen das ungewöhnliche 27,5-Zoll-Maß besitzen spürten wir kaum. Was gut ist. Das Fahrverhalten ist im besten Sinne ausgewogen. Die Reifen unterstützten die Geradeausfahrt spürbar besser als 26-Zöller, widersetzten sich aber schnellen Richtungswechseln weniger als die größeren 29er – genau das richtige Maß.

In der Stadt komfortabel: Contoura Caldera aus der Hartje Manufaktur. Bild: Partzsch.
In der Stadt komfortabel: Contoura Caldera aus der Hartje Manufaktur. Bild: Partzsch.

Genau richtig bemessen für lange Radtouren empfanden wir die Fahrstufe „Eco“ des Shimano-Systems Die Unterstützung ist fühlbar, äußert sich aber so zurückhaltend, dass der Charakter des Radfahrens erhalten bleibt. Auch die Geräuschentwicklung des sonst eher zu lauteren zählenden Shimano-Motors stört in dieser Fahrstufe nicht. Nicht zuletzt erwies sich die Auslegung als energieaparend. Trotz einstelliger Temperaturen und mit 418 Wh durchschnittlicher Akkukapazität schaffte das Caldera E unsere Standardstrecke mit 799 Höhenmetern und einer Länge von 59 km ohne Probleme. Restreichweite: 19 km im Norm-Modus wären noch drin gewesen. Auch die sonstige Ausstattung ist dank kippsicherem Hinterbauständer und gutem Racktime-Träger für angenehmes Touren geeignet. Da ist die normale Gewichtszulassung von 120 kg schon ein Wermutsropfen.

Fazit:

Das Contoura Caldera E ist nach unseren Maßstäben ein rundum gelungenes Wunschrad: komfortabel aber leicht, wendig aber sicher im Geradeauslauf, insgesamt wartungsarm ausgelegt und sehr gut verarbeitet. Das 27,5-Zoll-Konzept überzeugt auf Anhieb. Gemessen an der sehr guten Ausstattung und der teuren Elektronikschaltung ist der Preis sogar ziemlich fair.
Technische Daten
Contoura Caldera E, 3.099 Euro: Pedelec bis 25 km/h; Rahmen: Alu; konifiziert; Gabel: Alu, starr, Lowrider-Ösen; Rahmenhöhen: He 49, 53, 57 cm / Da 49, 53 cm / Sports Curve 45, 49, 53, 57 cm; Radstand: 1.135 mm; Gewicht: 22,5 kg (mit Pedalen); zul. Gesamtgewicht: 120 kg (Rad+Fahrer+Gepäckträger); Antrieb: Shimano Steps 250 W-Mittelmotor E6000 (3 Unterstützungsmodi); Akku: Shimano Steps Li.Io., 418 Wh; Schaltung: Shimano Alfine DI2 8-Gang-Nabenschaltung; Entfaltung: 2,16 m – 6,61 m / Pedalumdrehung; Bremsen: Shimano Deore, hydr. Scheibenbremsen 180/160; Gepäckträger: Racktime (System+Bügel, 25kg max.); Licht: B&M Lumotec IQ Cyo T (70 Lux) + LED Rücklicht über Akku gespeist; Besonderheiten: winkelverstellbarer Vorbau, Contec Sattelstütze gefedert (Parallel). mein-wunschrad.com
Contoura Caldera E Bewertung

Bikepacking: Experten-Tipps fürs Touren mit Mini-Gepäck

Aus Backpacking wird Bikepacking. Mit leichtem Gepäck geht es auf einen Wochenendtrip oder die ganz lange Tour. Unser Überblick über das Angebot an Bikepacking-Taschen zeigt Wege, die besondere Leichtigkeit des Reisens zu erfahren.

Gegenüber einem klug gepackten Randonneur kann ein klassisches Trekkingrad mit seinen Front- und Backrollern schon fast klobig wirken. Besonders leicht, heißt dagegen die Devise beim Bikepacking. Die Idee dahinter: Möglichst wenig Gepäck dabei zu haben, um mit dem Fahrrad geländegängig und agil zu bleiben. Im Extremfall wird dabei auf Packtaschen verzichtet. Stattdessen kommen spezielle Bikepacking-Taschen zum Einsatz. Alternativ eignen sich auch die kleineren und vor allem leichteren Frontroller-Taschen. Ihr großer Vorteil: Sie finden an jedem Fahrrad einen Platz. Besondere Gepäckträger brauchen sie ebenso wenig wie spezielle Ösen am Rahmen. So wird auch das Mountainbike-Fully zur Tourensänfte für unwegsame Strecken oder das Rennrad zum Tourenexpress für reizvolle Landstraßen – aber ohne den Rücken mit einem Rucksack zu belasten. 

So sieht ein vollausgestattetes Bikepacking MTB aus – im Bild mit dem ganz neuen Ortlieb-Set. Foto: Ortlieb

Mit Bikepacking-Taschen kann das Gepäck besonders nah am Rad transportiert werden. Der Schwerpunkt des Rades verändert sich wenig, das Gewicht kann recht ausgewogen verteilt werden. In Deutschland erhältliche Bikepackingtaschen haben wir ausprobiert und stellen sie hier vor. PorcelainRocket und Gramm Tourpacking fertigen dabei nur auf Maß. Je nach Größe der Taschen können bis zu 40 Liter auf diese Weise direkt am Fahrrad verstaut werden. Ein Beispielset von Revelate Taschen (bestehend aus: Rahmentasche, Lenkertasche+Extra-Tasche, Satteltasche, Gastank, Mountain feedbag und Jerrycan) kommt dabei lediglich auf ein Leergewicht von 1.355 g und wiegt damit noch weniger als ein schon leichtes Ortlieb Frontroller Classic-Set (1.590 g). Rechnet man den Gepäckträger hinzu, sparen die Taschen also rund ein halbes Kilo Gewicht.

Am Rennrad oder Gravelbike findet Tourengebäck ebenfalls in den Taschen Platz – hier ein Set von Apidura. Bild: Gleitsmann

Auch vom Erfinder der wasserdichten Radtaschen, Ortlieb, kommt ganz neu ein wasserdichtes Set fürs Bikepacking. Aktuell bieten  folgende Hersteller maßgeschneiderte oder serienmäßige Bikepacking-Taschen für beinahe jedes Fahrrad in Deutschland an.

Das Spektrum erweitert sich noch, zählt man US-amerikanische Anbieter hinzu, wo der Trend schon länger Radfahrer aller Couleur zum spontanen Wochenendtrip animiert. Hersteller dort, die auch nach Deutschland liefern, sind unter anderem:

Jeden Platz am Rad nutzen

Bikepacking Rahmentaschen nutzen den Freiraum im Rahmendreieck. Es gibt sie als Vollrahmentasche oder Halbrahmen-/Oberrohrtasche. Welche Größe benötigt wird, ist von der individuellen Größe des Rades und dem Fahrradtyp abhängig. Für Fully-Mountainbikes oder Räder mit Trinkflaschenhalter gibt es Taschen mit Aussparungen. Die Größe der Taschen wird (abhängig vom Hersteller) durch die Rahmengröße, die Oberrohrlänge oder das Diagonalmaß des Rahmendreiecks vom Tretlager bis zum Oberrohr ermittelt. In Rahmentaschen wird das schwerste Gepäck transportiert: Bis max. 5 kg sind möglich.

Satteltaschen finden Platz an der Sattelstütze und den Sattelschienen. Auf diese Weise können bis zu 14 l Gepäckvolumen transportiert werden. Mit einem Rollverschluss lassen sich die meisten Taschen in der Größe variieren und verpacken den Inhalt zugleich wasserdicht. Damit die Satteltaschen korrekt montiert werden können, müssen je nach Modell 15 cm Platz an der Sattelstütze sein, sowie 20,3 cm zwischen Reifen und Sattelstreben. Satteltaschen tragen neben Rahmentaschen einen großen Teil des Gewichts und können mit 3,5 kg beladen werden. Je nach Gewicht sind sie teilweise durch ein leichtes Schwingen zu spüren.

Lenkertaschen lassen sich sowohl für Rennlenker als auch für MTB-Lenker passend machen. Bild: Pedaled.

Die rollenförmigen Lenkertaschen sind meist beidseitig mit Rollverschluss zu schließen und werden unter den Lenker gehängt. An „normalen“ Lenkern kann das maximale Volumen der Taschen genutzt werden. Bei Rennlenkern wird das Taschenvolumen durch die Lenkerenden begrenzt. Je nach Modell sorgen Abstandshalter für Kabelfreiheit und vermindern das Scheuern der Tasche an den Kabeln (sehr gut zum Beispiel bei den Lenkertaschen von Revelate oder Blackburn). In der Lenkertasche wird eher leichtes Gepäck bis 2,5 kg verstaut.

Alternative: leichtere Frontrollertaschen in Kombination mit einem Packsack, der auf Gepäckträger oder an Lenker befestigt wird. Diese Art des Reisens eignet sich weniger für das Gelände und eher für die Straße.

Worauf achten beim Packen fürs Bikepacking?

Worauf man beim Packen fürs Bikepacking achten sollte, haben wir Gunnar Fehlau gefragt. Egal ob Rennrad, Tandem, Mountainbike, Fatbike: Er ist auf allem, was Reifen hat und rollt unterwegs und hat dabei meist wenig Gepäck bei sich. Meist zieht es ihn auf zwei Rädern in die Natur. 2009 initiierte er die Grenzsteintrophy, eine 1.250 km lange Selbstversorgerfahrt entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Seine Tipps:

Meine Ausrüstung steht unter dem Motto „weniger ist mehr“. Dennoch gibt es Luxus im Lagerleben: Ich habe immer alle Dinge dabei, um ein Feuer zu entfachen und zu Grillen, auch fehlt selten ein Flachmann und eine kleine Zigarre … schließlich mache ich das ganze aus Spaß. Gentlemen-Sport!

Ein gelungener Overnighter führt mich ins Gelände. Deshalb will ich trotz Ausrüstung schnell und geländetauglich bleiben. Aus diesem Grund wähle ich möglichst leichte Ausrüstung und bringe sie eng und kompakt am Rad unter. Das passiert im klassischen „Bike-Packing-Setup“, bestehend aus selbst(um)gebauter Ortlieb-Lenkerrolle mit fünf Außentaschen sowie Revelate Rahmentaschen und Satteltasche. Die Packlogik entsteht vor jeder Tour dynamisch aus Länge und Härte der Tour und Witterung/Jahreszeit. Generell kommen die schweren und wenig witterungssensiblen Dinge wie Werkzeug, Messer, Säge, Beil, Ersatzmaterial und Kocher usw. in die Rahmentasche und sind damit tief und mittig positioniert.

In der Zeit von April bis November sieht mein Setup folgendermaßen aus: In der Satteltasche befindet sich das Schlafzimmer und die Lagerkleidung. Im Inneren der Lenkerrolle sind alle anderen Dinge, auf die man während der Fahrt nicht zugreifen muss. Die Außentaschen der Lenkerrolle und Taschen auf dem Oberrohr beherbergen alles, was man auch während der Fahrt braucht: Arm-/Beinlinge, Windjacke, Brille, Handy, Kamera, Landkarte, kleine Naschereien usw.

Gut ist Ausrüstung, die leicht, stabil und kompatibel ist. Ich hinterfrage jeden Ausrüstungsgegenstand: So habe ich niemals ein zweites Paar Schuhe dabei und kein Kleidungsstück doppelt. Alle Kleidung eignet sich zum Radfahren und fürs Lager, in der Summe hält diese bis fast an den Gefrierpunkt warm und trocken, notfalls auch im Schlafsack.

Dieses Zwiebelsystem habe ich bei allen Ausrüstungen. Alles ist modular von super-leicht bis superwarm skalierbar. Ich wähle aus drei Schlafsäcken (3/4-lang-superleicht; leicht; warm-geräumig), aus drei Biwaksäcken (ein Hauch von Nichts; normal; dick und robust) und drei Isomatten (gekürzte Leichtmatte; normal; Primaloft-gefüllte Wintermatte) mein jeweils ideales Schlafset aus. Das kann um Inlets und Tarp oder Zelt ergänzt werden. Mein leichtestes Sommerbiwak-Setup wiegt 1.050 Gramm: ¾-Schlafsack, Biwaksack, gekürzte Matte und Daunenjacke. Beim -20°-Fatbikebiwak habe ich dann ein Acht-Kilo-Setup dabei.

Neben dem Schlafzimmer ist mir die Küche am wichtigsten: Leichteste Version ist ein Titan-Grill-Rost, Taschenmesser, Titangöffel und Feuerzeug. Beim Kulturzeug kaufe ich im Probengrößenregal ein, die Zahnbürste ist zum besseren Verpacken gekürzt. Eine Apotheke gibt es bei Overnightern nicht, sonst umfasst sie so viel, um bis zum Handyempfangsbereich durchzukommen.

Im Sommer bin ich über Nacht mit kaum fünf Kilogramm plus Verpflegung unterwegs. Zwei Trinkflaschen in die Trikottasche, eine Banane in die Mitte und los geht es. Am letzten Supermarkt in der Zivilisation wird Proviant besorgt und dann rein in die Natur, bis sich ein schöner Spot fürs Lager findet.

Bikepacking: die richtige Rahmentasche

Die richtige Rahmentasche ist die, die passt. Denn darauf kommt es an: Die Tasche muss zwischen den Rohren des Hauptrahmens sicher Platz und Halt finden. Und das ist gar nicht so simpel, wie es aussieht.
Angesichts der Vielzahl an Rahmenformen muss man schon nachmessen, um festzustellen, welche Voraussetzungen der Rahmen bietet. Auch, ob der Flaschenhalter erreichbar bleiben soll oder, ob man die Flaschen lieber anderswo unterbringt, ist eine Frage, die man sich vor dem Kauf der Rahmentasche beantworten sollte. Zum Glück gibt es inzwischen eine große Vielfalt von Rahmentaschen auch in Deutschland. Wer einen ganz exotischen Rahmen besitzt, was zum Beispiel bei Mountainbikes oder E-Bikes mit Akku am Rahmen der Fall sein kann, ist eventuell nur mit einer maßgeschneiderten Rahmentasche gut bedient. Eine Auswahl des Angebots stellen wir hier vor:
 

Blackburn Outpost Frame Bag

 

Die drei Klettverschlüsse zur Montage am Oberrohr können variabel befestigt werden. Reißverschlüsse rechts und links für Hauptfach und Seitenfach, kleine Netz-Außentaschen. Durch Ausziehen der Tasche ist eine Vergrößerung des Volumens um ca. 1,5 l möglich. Seitlicher Ausgang für Kabel oder Trinkschlauch. Wasserabweisend, verschweißte Nähte. Unten möglichkeit zur Befestigung am Unterrohr oder für eine kleine Luftpumpe.

Blackburn Outpost Rahmentasche. Bild: Partzsch

Blackburn Outpost Frame Bag (medium). Gewicht: 315 g, Volumen: 4,2/5,8 l, Länge: 16,5 cm, weitere Größen: large = 360 g, 5,25/6,95 l, 19,5 cm, Preis: 59,99 Euro. | blackburndesign.com

 

Additive Bag V1

 

Voll-Rahmenschalentasche aus festem Material. Mitgelieferte Adapterschalen erlauben Anpassung an jede Rahmengröße; zusätzlich mit Kabelschutz gegen Scheuerstellen. Wasserdichtes Material, leichter Wassereintritt am Reißverschluss. Breite der Tasche im Innern durch Riemen zu regulieren. Innen-Netztaschen, Clip für Schlüssel. Weniger für Abenteuertouren geeignet als für die Stadt. Die richtige Größe der Tasche wird durch das Diagonalmaß des Rahmens ermittelt.

Additive Rahmentasche. Bild: Partzsch

Additive Rahmentasche Bag V1 (XL). Gewicht: 982 g, Volumen: 15 l, Diagonalmaß: 39-41 cm, weitere Größen: S (27-31 cm/9 l), M (32-34 cm/11 l), L (35-38 cm/13 l), XXL (42-46 cm/17 l), Preis: 149 Euro (bis Größe L: 139 Euro). | additive-bikes.com

Revelate Tangle Frame Bag

 

Starke Klettverschlüsse zum sicheren Halt am Oberrohr; vorderer Klettverschluss kann an vier Stellen befestigt werden. Extra-Halterung im Innern für Befestigung von Luftpumpe. Wasserabweisender, leicht zu öffnender Reißverschluss für großes Hauptfach und schmales Nebenfach mit kleinen Taschen. Im vorderen Bereich kleine Öffnung für Kabel oder Trinkschlauch. Befestigungen an Steuerrohr, Unterrohr, Sitzrohr besonders rutschfest mit feststellbaren Verschlüssen gegen Verrutschen (ähnlich wie bei Blackburn Satteltasche). Zugang zum Flaschenhalter beschränkt.

Revelate Tangle Rahmentasche. Bild: Partzsch

Revelate Tangle Frame Bag (L). Gewicht: 340 g, Volumen: 5,7 l, Länge: 53,3 cm, weitere Größen: S = 3,7 l/43,2 cm, M = 4,5 l/49,5 cm, Preis: 139,00 Euro. Material: Dimension Polyant VX21 X-pac. | revelatedesigns.com

Apidura Mountain Frame Pack

 

Besonders leichte Halb-Rahmentasche. Kleine, verschließbare Innentasche im Hauptfach, kleine Netztaschen im Seitenfach. Gelbes Innenfutter. Vordere Öffnung für Kabel oder Trinkschlauch. Aussparung für Flaschenhalter. Kein Verschieben der Oberrohr-Halterungen möglich. Nicht komplett wasserdicht, zur Sicherheit Packsack verwenden (ab 2016 auch Produktion wasserdichter Taschen). Benötigte Größe wird an Oberrohrlänge festgestellt.

Apidura Mountain Frame Bag. Bild: Partzsch

Apidura Mountain Frame Pack (large). Gewicht: 250 g, Volumen: 3,5 l, Länge: 51 cm, weitere Größen: medium = 4,5 l, 46 cm, 200 g, Preis: 70 Pfund/99 Euro. | apidura.com

Fahrbericht: Shulz Speed Faltrad

Vor fast einem Jahr stach uns ein auffällig attraktives Faltrad auf einer Messe ins Auge. Thomas Froitzheim hat es für uns fast ein Jahr lang getestet: das Shulz Speed. Es stammt mitten aus St. Petersburg und die Shulz-Manufakteure haben aus ihrer Fahrradvermietung inzwischen eine Manufaktur von Falträdern gemacht. Die Räder, die der Hersteller hier im Shulz Video präsentiert, gibt es nun auch in Deutschland zu kaufen.

Aus der Shulz-Flotte – die bisher vornehmlich aus einfachen Cityfalträdern bestand – sticht das „Speed“-Modell in seiner eleganten Rahmenform, dezent-elegant in schwarz/silber lackiert, deutlich hervor. Der Name Shulz ist gleich mehrfach aufgeführt, so auch auf den Kurbelarmen und den Verriegelungsmechanismen, teilweise auch in reflektierender Schrift. Die beiden Scheibenbremsen verstärken den wertigen Eindruck. Mit seinem relativ dicken Sitzrohr und dem Steuerrohr wirkt es schon optisch sehr stabil. Und das ist es auch, wie schon die ersten Fahrversuche zeigen. Spontan fühlt man sich wohl auf dem Shulz, und auch die ersten Speed-Fahrversuche zeigen, dass der Aluminium-Rahmen kräftigen Antritten gewachsen ist. Für ein Faltrad hinterlässt er einen sehr stabilen Eindruck, man kann auch mit Kraft in die Pedale treten, ohne das Gefühl zu haben, der Rahmen oder der Lenker biegen sich stark durch. Das Shulz fährt sich mit seiner Stahlgabel sehr direkt, aber nicht bretthart. Die breiten 20 x 1,50 Zoll-Reifen federn die Unebenheiten der Straße deutlich ab. Eine Federung, wie sie nicht wenige hochwertige Falträder aufweisen, besitzt das Shulz nicht, aber das spart auch Gewicht.
Durch die reaktionsfreudige 8-Gang-Kettenschaltung beschleunigen Fahrer mitsamt Fahrzeug sehr schnell, und das wendige, aber immer stabile Verhalten vermittelt einfach Fahrspaß, vor allem in der Stadt.

Position ist leicht einstellbar

Der Lenker ist durch einen Schnellspanner leicht einstellbar in der Höhe. Die Sitzposition bleibt relativ aufrecht, aber wir haben uns auch auf mehrstündigen Touren damit noch sehr wohl gefühlt. Das einzige, was wir während der langen Testzeit am Shulz vermisst haben, ist ein Gepäckträger. Er wäre zwar nachrüstbar, aber dadurch würden die Falteigenschaften deutlich leiden, und deswegen haben wir uns mit dem Rucksack auf dem Rücken begnügt. Für eine mehrtägige Radreise erscheint es somit nur sehr bedingt geeignet. Schutzbleche sind aber zumindest vorhanden.
Etwas negativ fiel am Anfang der ruppige Kettenlauf auf, der der etwas einfachen Ritzen-Kettenkombination geschuldet ist. Nach der Einfahrzeit von wenigen Kilometern spürt man dies aber schon nicht mehr. Die seilzugbetriebenen Scheibenbremsen packen hörbar, aber durchaus kräftig zu, ohne bissig zu sein, was gerade für ein Faltrad mit einem kleinen Vorderrad sehr wichtig erscheint, da es sonst zu Überschlägen kommen kann. Der Sattel ist angenehm gepolstert, vielleicht schon einen Tick zu weich, was aber spürbar zur komfortablen Fahrweise beiträgt. Das Shulz ist für Menschen bis etwa 1,85 m, vielleicht sogar 1,90 m Größe gut geeignet – bei kürzeren Touren auch für größere Fahrer.

Bei den Falteigenschaften reicht es leider nicht an die berühmten Vorbilder heran. Ein Brompton beispielsweise ist deutlich kompakter und auch schneller zu falten. An das „Speed“ muss man sich gewöhnen, aber dann entdeckt man tolle Eigenschaften. Zum Verstauen im Kombi-Kofferraum reicht zum Beispiel das Umlegen des Lenkers und teilweise Einfahren der Sattelstütze. Die faltbaren Kunststoffpedale verringern die Gesamtbreite zwar nur unwesentlich, eignen sich aber hervorragend, um das Shulz auf die Seite zu legen oder an eine Wandfläche in Bahn oder Auto anzulehnen. Mit 12,8 kg ist das Speed nicht leicht, aber immer noch vergleichsweise gut zu befördern. Die optional erhältliche Tasche ist etwas füllig, schützt das Speed aber gut, nur das Verstauen des Fahrrades in die Tasche will geübt sein. Die Faltmaße betragen dann 79×38×65 cm.

Keine Pannen während der einjährigen Testphase

Pannen gab es während unseres Jahrestests keine. Nur das Mittelscharnier musste einmal nachjustiert werden, weil es hakte. Selbst der Wintereinsatz mit Streusalz hinterließ am russischen Falter keine Spuren. Nur die Reifen verloren über die Wochen immer wieder deutlich Luft, Aufpumpen ist also angesagt.
Fazit: Das Shulz Speed kombiniert optimal Faltbarkeit mit Fahrspaß für kurze Touren.
Ein Hammer aber ist vor allem der Preis. Leider ist das „Speed“-Modell auf dem deutschen Markt nicht direkt verfügbar, kann aber vermutlich geordert werden. Der Rubelpreis beträgt umgerechnet unter 500 Euro – preiswert für diese Ausstattung und ein richtiges Schnäppchen für ein derart wertiges, optisch und technisch flottes Modell. Zu haben ist das Rad zunächst nur über die russische Version der deutschen Webseite: www.shulzbikes.de

Richtige Vorbereitung auf lange Fahrradtouren

Ausflüge in das Umland des Wohnortes mit dem Fahrrad vielleicht am Wochenende bis hin zu längeren Fahrradtouren und Radwanderungen über mehrere Tage, Fahrtourenn liegen im Trend und werden immer beliebter. Damit die Fahrradtour aber auch unterwegs gut und sicher verlaufen kann, sollten vorher die richtigen Vorbereitungen getroffen werden.

MTB und Nordic Walking
Mit richtigem Fahrrad und richtiger Ausstattung auf Tour. Foto: Fotolia/A. Rochau.

Auf das richtige Rad kommt es an

Das Rad sollte zu seinem Fahrer passen. Es sollte auf die Körpergröße und das Gewicht des Fahrers einigermaßen abgestimmt sein. So sind Räder für Männer häufig mit der Stange verstärkt und verfügen über größere Reifen, als die Räder für Frauen. Falls die Fahrradtour ein Familienausflug sein soll, sind auch Jugendliche und Kinder mit den für sie geeigneten Fahrrädern auszustatten. Weiterhin ist es auch wichtig, das passende Rad für die jeweiligen Gelände zu wählen. So können vielleicht sogar E-Bikes für längere Fahrradtouren die passenden Räder sein. Oder für Ausflüge in bergiges oder schwierigere Gelände könnten Trekkingräder oder Mountainbikes die richtige Wahl sein. Zur Grundausstattung der Räder gehören in jedem Fall eine kleine Tasche mit den wichtigsten Werkzeugen, falls kleine Reparaturen unterwegs notwendig werden, wie zum Beispiel Flickzeug, Schlüssel für verschiedene Einstellungen am Rad beispielsweise von Sattel, Lenker und Weiteres, Ersatzventile, kleine Flasche Fahrradöl und Ähnliches. Auch die Luftpumpe darf auf längeren Fahrradtouren nicht fehlen. Praktisch um weiteres Gepäck, wie zum Beispiel Regenzeug oder Lebensmittel mit sich auf dem Rad zu transportieren, sind Packtaschen. Bei den Packtaschen sollte darauf geachtet werden, dass sie richtig angebracht sind und nicht zu überladen werden, damit sie nicht am Hinterrad schleifen können.

Sich in allen Geländen auf Fahrradtouren zurechtfinden

Spezielle Fahrradkarten helfen sich in allen Gegenden zurechtzufinden und weisen häufig die schönsten und interessantesten Fahrradwege aus. Auf Fahrradwegen abseits der Landstraßen ist es für Fahrradfahrer ein sicheres Fahren und häufig lassen sich die Schönheiten der Landschaften oder auch Sehenswürdigkeiten auf diesen Wegen eher entdecken. Aber auch GPS-Wegweiser oder Smartphone-Apps bieten die Möglichkeit, sich in allen Geländen zurechtzufinden und die richtigen Wege zu finden. Das Handy auf Fahrradtouren dabei zu haben, bietet auch die Sicherheit auf Wegen fernab der Straßen, in einsameren oder schwierigeren Geländen, bei einem Notfall Hilfe herbeirufen zu können.

Die richtige Outdoor-Bekleidung schützt bei allen Wetterlagen

Auf längeren Fahrradtouren muss zumindest in Deutschland mit Wetterwechseln gerechnet werden. Die Kleidung sollte dementsprechend den Wetterverhältnissen angepasst sein. Die richtige Outdoor-Kleidung hilft auch auf eventuelle schnell eintretende Wetterereignisse, wie beispielsweise Temperaturschwankungen oder Regengüsse und Ähnliches, perfekt vorbereitet zu sein. Die Auswahl an Outdoor-Bekleidung ist sehr vielfältig. Der Outdoorjacken-Berater von Sportscheck kann dabei eine große Hilfe sein, die perfekt geschnittene Jacke in den richtigen Konfektionsgrößen und Maßen für Männer, Frauen und Kinder zu finden. Festes Schuhwerk gehört auf längeren Fahrradtouren mit zur Grundausrüstung. Nur feste Schuhe ermöglichen ein sicheres Fahren und Wandern in den unterschiedlichen Geländen.

Auf der Fahrradtour unterwegs für das leibliche Wohl sorgen

Das Radfahren und die frische Luft sorgen oftmals für ordentlichen Appetit. Vor dem Antreten der Fahrradtour sorgt ein ordentliches Frühstück für eine gute Grundlage. Das Fahren auf dem Rad kostet ordentlich Kraft und es werden auch viele Kalorien verbraucht. Was gibt es auch Schöneres, als ein kleines Picknick zwischendurch auf einer grünen Wiese. Allerdings sollte während der Tour leichter Kost der Vorzug gegeben werden. Obst und Gemüse als Rohkost, leichte Müsliriegel und Salate sind für die Mahlzeit während der Fahrradtour eine gute Wahl, da der Stoffwechsel nicht zu stark vor dem Weiterfahren belastet werden sollte. Wichtig ist es während der Fahrt auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Der Körper schwitzt bei der Fahrradtour stärker als üblich und die Radfahrer sollten für einen guten Flüssigkeitsausgleich sorgen. Am besten eignen sich hierfür Wasser, Säfte oder Tee.

Praxistest: Bioracer One Bibshorts & Bioracer Sprinter Radtrikot

Das kalte Schwarze – Bioracer schneidert ein Set aus Trikot und Hose, das Sonnenstrahlen reflektiert. 
Schwarz zu tragen, ist eigentlich keine Empfehlung für sonnige Sommertage. Bioracer setzt bei seiner One Serie, die spezielle für heiße Temperaturen ausgelegt ist, auf eine Technik namens Cold Black, zu deutsch „Kaltes Schwarz“ von Funktionstextilspezialist Schoeller. Der Stoff soll UV-Strahlen reflektieren und auf diese Weise den Körper kühlen. Der Hersteller der Coldblack-Technologie, Schoeller aus der Schweiz, gibt an, dass ein Testkörper im Labor auf diese Weise rund 5 Grad Celsius kühler blieb. Außerdem garantiert Schoeller einen Lichschutzfaktor von UPF30, was bei Erwachsenen für lange UV-Strahlen-Aussetzung genügt.

2.000 km Praxistest

 
In unserem über sechs Monate und knapp 2.000 km ausgedehnten Praxistest bewährten sich das Sprinter Trikot und die Trägerhose der One-Serie sehr gut. Der Lichtschutz erwies sich selbst unter der tropischen Sonne Taiwans als genügend, um nicht vorgebräunte Haut über acht Stunden zu schützen. Dabei fühlt sich das glatte in alle Richtungen dehnbare Material auch direkt auf der Haut getragen gut an. Das Mikroklima stimmt. Ein entscheidender Unterschied zu anderen leichten Stoffen lässt sich zwar nicht erfühlen – allerdings verfügen vergleichbar leichte Stoffe meist nur über einen geringen UV-Schutz.
Trotz des körpernahen Schnitts engen weder das Sprinter-Trikot noch die One-Hose stark ein. Das liegt besonders auch an den Bünden, die dem Trend bei der Rennradbekleidug folgen und keine Gummizüge am Abschluss besitzen. So schneiden sie nicht ein und kratzen nicht. An der Hose rutschen sie wegen einer Beschichtung auch nicht nach oben – ein Detail, von dem auch Tourenfahrer stark profitieren.

Auch für Touren gut gelungen

 
Ebenfalls für Touren sehr gut gelungen empfanden wir das Sitzpolster der Bioracer One Hose. Es fühlt sich recht luftig an, ist nicht so stark konturiert wie viele Modelle und fällt eher mitteldick. In der Praxis gefiel die weniger starke Polsterung den Testern gut, auch weil es an den Oberschenkeln nicht einschneidet. Ein anderes praktisches Detail der Bioracer One Hose ist der Schnitt der Träger am Rücken. Die Hose ist insgesamt höher gezogen. Dadurch schützt sie die empfindliche Nierenpartie etwas und transportiert zugleich Schweiß am Rücken von der Haut weg. Das One Jersey war dadurch an heißen Tagen auch ohne Funktionsunterwäsche angenehm im Tragegefühl.

Nach über 20 Wäschen zeigen sich Sprinter-Trikot und One-Hose kaum verändert und ziehen keine Fäden. Übrigens ist Bioracer auf Vereinsbekleidung spezialisiert. Die Kleidung lässt sich deshalb in Kleinauflagen auch individueller gestalten als unser Testset in Uni-Kaltschwarz.

Bioracer One Hose, 129,00 Euro: Hose mit Cold Black-Technologie. Größen: Unisex S, M, L, XL, XXL; Material: Polyester 4-Wege-Stretch, Cold-Black-Ausrüstung, mit Sitzpolster; Besonderheiten: UPF 30. bioracer.de

Bioracer Sprinter Radtrikot, 79,00 Euro: Rad-Jersey mit Cold Black Technologie. Größen: S, M, L, XL, XXL; Material: Polyester 4-Wege-Stretch, Cold-Black-Ausrüstung; Besonderheiten: 3 Rückentaschen, UPF 30. bioracer.de

 
 

Oldenburger Münsterland präsentiert virtuelle Boxenstopp-Route


Sie gehört zu den landschaftlich abwechslungsreichsten Radtouren in Deutschland: die „Boxenstopp-Route” durch das Oldenburger Münsterland. Moor und Geest, Seen und Flüsse, Wald und Berge – auf rund 300 Kilometern hält der Rundkurs im Städtedreieck Bremen-Oldenburg-Osnabrück stets neue Eindrücke bereit. Einen ersten Einblick in die Vielfalt haben Radwanderer jetzt mit einem Video, das einen 360-Grad-Eindruck von dem Radweg bietet. Mehr zu dem Radweg finden Sie auf oldenburger-muensterland.de.

Urlaubsregion Altes Land am Elbstrom

Ein Genuss für Gelegenheitsradler, Familien und Radprofis sind die über 1.000 Kilometer ausgeschilderten Radwege, die alles bieten bis auf eines: steile Anstiege.

Namensgeber für die Urlaubsregion vor den Toren Hamburgs ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas, der Obstgarten Altes Land. Direkt an der Elbe und ihren Nebenflüssen gelegen ist die Region ein „Wasserreich“.

Erlebnisreiches Blütenmeer

Im Frühjahr gibt es wohl kaum eine Urlaubsregion in Deutschland, die in einer so faszinierenden Blütenpracht erstrahlt, wie das Altes Land. Apfel- und Kirschbäume so weit das Auge reicht, verzierte Altländer Fachwerkhäuser, Prunkpforten, Bauerngärten, urige Hofläden und Cafés – so einladend zeigt sich der Obstgarten Altes Land. 15 Millionen Obstbäume blühen bis in den Mai hinein.

Reizvolle Thementouren und Radfernwege

Abwechslungsreiche Tagesausflüge mit dem Fahrrad bieten zehn ausgeschilderte Thementouren von 35 bis 65 Kilometer Länge. Sie führen an Mühlen und Kirchen auf der Stader Geest vorbei, durch den Obstgarten Altes Land und die Hansestadt Stade, durch verwunschene Moorlandschaften über die Elbinsel Krautsand in Kehdingen oder begeben sich auf märchenhafte Spurensuche rund um die Hansestadt Buxtehude. Viel Sehenswertes liegt an den Wegen und lädt zu Erkundungspausen ein.
Das maritime Erbe in der Region ist allerorts spürbar, während einer Radtour gibt es Containerschiffe und Segelboote auf der Elbe zu bestaunen. Sieben Radfernwege für längere Touren führen durch die schönsten Ecken der Urlaubsregion, wie beispielsweise der beliebte Elberadweg, der Nordseeküsten-Radweg, der Mönchsweg oder der Radfernweg „Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer“. Entlang der Routen liegen diverse vom ADFC klassifizierte Bett+Bike Unterkünfte. Es gibt viele Möglichkeiten, die Gegend per Rad zu entdecken – auf eigene Faust oder auch geführt in der Gruppe mit passend zusammengestellten Angeboten nach Wunsch: von Hotelübernachtung, Radlerlunchpaket und Radkarten, mit eigenem oder Leihfahrrad, mit oder ohne Gepäcktransfer bis hin zur Tourenleitung auf begleiteten Rundfahrten. Übersichtlich dargestellt sind alle Routen in der neuen Rad-Infokarte des Tourismusverbandes. Kartenmaterial für die Detailplanung: www.radeln-altesland.de.

Zur Apfel- und Kirschblüte mit dem Elbe-Radwanderbus

Zur Blütezeit lassen sich das geschäftige Treiben auf den Obsthöfen und die vielfältige Natur per Rad kombiniert mit dem Elbe-Radwanderbus ideal erleben. Der Freizeitbus mit Fahrradanhänger fährt vom 16. April bis 3. Oktober 2016 an Wochenenden und Feiertagen parallel zu Deutschlands beliebtestem Radfernweg, dem Elberadweg, vorbei an vielen Erlebnisstationen zwischen Geest und Elbmarsch. Ein Audio-Erlebnisguide erklärt ganz „nebenbei“ Spannendes am Wegesrand.
Alle Informationen zur Urlaubsregion Altes Land am Elbstrom: www.elbe-radwanderbus.de, www.urlaubsregion-altesland.de.

Obstroute: Tour inmitten Obstgenuss und Hansestädte

Wer das Alte Land in seiner „fruchtigen Pracht“ entdecken möchte, fährt die Obstroute in ein oder zwei Schleifen von 37 und 41 Kilometern Länge, als Ein- oder Zweitagestour: Entlang der sich idyllisch zur Elbe schlängelnden Flüsschen Schwinge, Lühe und Este oder dem großen Strom selbst, vorbei an Kirsch- oder Apfelbäumen bis hin zu den Hansestädten Stade und Buxtehude. Das Logo der Obstroute weist den Weg entlang der schönsten Obsthöfe und über die idyllischen Wege durch die Obstplantagen, vorbei an der Hogendiekbrücke und zum Lühe-Anleger. In Jork ist der Besuch des „Gräfenhofes“ sowie des Fachwerkensembles der „Bürgerei“, der Kirchen in Jork und Borstel oder des „Museums Altes Land“ sowie des neu gestalteten Obstlehrpfads ein Muss. Obsterlebnisse an der Strecke: Hofführungen, Obsthof-Express-Fahrten, Apfeldiplom oder kleines Obsthof-Abitur, Apfelbaumpatenschaften. Die Hansestädte Stade und Buxtehude sind gute Ausgangs- oder Zielpunkte der Tour. Beide Altstädte bieten maritimes Flair und ganz besondere Shoppingerlebnisse. Zwischen den Fachwerkhäusern, in den malerischen Gassen oder am historischen Hafen beginnt ein erlebnisreicher Radlertag – oder klingt ein ebensolcher gemütlich aus. Die Märchenstadt Buxtehude besticht u.a. durch die Mühle am Fleth, den Marschtorzwinger und den Stavenort. Für Stade sind Hansehafen, Museum Schwedenspeicher und Burggraben charakteristisch.
Steckbrief Obstroute
Start/Ziel: Lühe – Anleger Grünendeich, Fährstraße, 21720 Grünendeich
Streckenverlauf: Nördliche Schleife: Grünendeich – Hollern-Twielenfleth – Stade – Agathenburg – Horneburg – Guderhandviertel – Steinkirchen – Grünendeich; Südliche Schleife: Grünendeich – Lühe – Borstel – Königreich – Buxtehude – Jork – Steinkirchen – Grünendeich
Gesamtlänge: Nördliche Schleife 37 km, südliche Schleife 41 km; 78 km Gesamtlänge
Übernachtung: z.B. obstArt Hotel Hollern-Twielenfleth, Hotel Altes Land Jork, Hotel am Stadtpark Buxtehude, Vier Linden Kiek In Hotel Stade
Diverse Einkehrmöglichkeiten sowie Reparatur/Verleihservice entlang der Strecke
www.radeln-altesland.de
Weitere Infos: Tourismusverband Landkreis Stade/Elbe e.V., Kirchenstieg 30, 21720 Grünendeich, Tel.: (04142) 813 838
GPS-Track: Zum Download unter www.obstroute.de

Niedersächsische Milchstraße: ursprüngliche Landerlebnisse

Der Name ist hier Programm, denn auf den Rundtouren der Niedersächsischen Milchstraße erhalten Radler Einblicke in die moderne Milchviehwirtschaft. Landwirte und Molkereien öffnen nach Voranmeldung ihre Tore für Besichtigungen und gewähren einen Blick hinter die Kulissen. Die Radtouren 1 (57 km) und 2 (59 km) mit flachem Streckenprofil führen entlang der malerischen Ostemarsch, mitten durch die ausgedehnten Moorgebiete Kehdingens und über die Stader Geest. Weitläufige Weideflächen, einsame Bauernhöfe und urige Dörfer prägen das Landschaftsbild. Milchwirtschaft und Viehzucht haben hier eine lange Tradition. Wer mehr über die Milchproduktion erfahren möchte, kann in verschiedenen Orten entlang der Strecke sein „Milchmagister“ ablegen. Um nur einige Erlebnisse entlang der Strecke zu nennen: Führungen auf verschiedenen Höfen, Christkinddorf Himmelpforten, Prahmfähren in Gräpel und Brobergen, Hansestadt Stade, Heimathof Hüll, Fahrt mit der Moorkieker-Bahn.

Über Stock und Stein: E-Bikes im Gelände

Würde man eine Gruppe Fahrrad-Laien ein E-Bike zeichnen lassen, käme vermutlich das heraus, was landläufig unter einem typischen Hollandrad bekannt ist. Also ein Straßenfahrrad mit aufrechter Sitzgeometrie, großem Gepäckträger und überhaupt ziemlich gut für sämtliche Asphaltrouten geeignet. Nicht ganz falsch: Ein großer Teil der deutschlandweit verkauften E-Bikes wird auch tatsächlich nur auf der Straße oder bestenfalls auf Feldwegen bewegt. Gleiches gilt in den meisten Fällen natürlich auch für Tourenräder. All diese Bikes müssen nicht gefedert sein, um komfortabel auf ausgebauten Strecken fahren zu können. Ebenso muss der Motor nicht sonderlich viel Power bringen, er muss den Fahrer ja nur an Steigungen helfen. Und das wiederum führt auch zur Robustheit: Ein E-Bike, das sein Leben lang nur auf Touren im erschlossenen Gelände bewegt wird, kann viel leichter und mit Teilen aus der Massenproduktion gebaut werden.

Geländefahrten stellen eine viel größere Belastung für Bauteile dar, deshalb sind E-Mountainbikes auch wesentlich robuster konstruiert. Foto: tpsdave(c)pixabay.com.
Geländefahrten stellen eine viel größere Belastung für Bauteile dar, deshalb sind E-Mountainbikes auch wesentlich robuster konstruiert. Foto: tpsdave(c)pixabay.com.

Was aber, wenn dem Besitzer die Straße zu langweilig ist? Wenn er mit dem E-Bike lieber erst über einen schlammigen Waldweg einen Berggipfel erklimmen und auf der anderen Seite mit richtig viel Speed über einen schmalen, von Baumwurzeln überzogenen Fußpfad wieder hinabfahren will? Dann sind herkömmliche E-Bikes nicht nur von der Bauweise, sondern auch den elektronischen Komponenten vollkommen ungeeignet. Bis vor kurzem war auch die Akzeptanz der Mountainbike-Szene für E-Bikes noch gering: Die österreichische Zeitung „Der Standard“ titelte gar noch 2015 spöttisch: „Teurer Spaß für Faule“. Da waren die Journalisten allerdings dem Trend bereits meilenweit hinterher, denn die Akzeptanz hat sich seit über zwei Jahren grundlegend geändert. Nicht nur viele Geländefahrer wollen beim Aufstieg in den Genuss des elektrischen Helferleins kommen, auch die Hersteller haben mittlerweile viel dafür getan, das E-Mountainbike aus der Ecke des unsportlichen Cheaters zu holen. Grund genug, im Folgenden einen Blick darauf werfen, worin sich ein E-Mountainbike eigentlich vom normalen Stadtflitzer unterscheidet.

Erfordernisse

Stöße, Sprünge, harte Landungen, hohe Geschwindigkeiten, unebenes Gelände: Ein Mountainbike muss generell sehr viel höhere Belastungen aushalten können als eines, das für Fahrten in der Stadt reserviert ist. Und gleiches lässt sich eins zu eins auch auf das E-Mountainbike und seinen Verwandten, das E-Pedelec übertragen, denn Elektrofahrrad ist nicht gleich Elektrofahrrad – den primären Unterschied zwischen den vorhandenen Bauformen erklärt die Seite fahrrad.de. Das Problem bei den Bike-Typen: Unterschiedliche Anforderungen bedingen auch unterschiedliche Materialien, Motorleistungen usw.

  • ein Mountainbike benötigt einen tiefen Schwerpunkt
  • die Belastungen einer Geländefahrt sind ungleich höher
  • die vergleichsweise hohe Anzahl der Gänge soll nicht eingeschränkt werden
  • Geländefahrten reduzieren die Reichweite teilweise erheblich

Der tiefe Schwerpunkt wird zwingend benötigt, um das Fahrrad maximal beherrschbar zu machen. Damit scheiden fast automatisch Hinter- und Vorderradantriebe aus: Erstgenannter, weil er das Bike aufgrund seines Gewichts viel zu hecklastig machen würde und Zweitgenannter, weil sich das Gewicht des vorneliegenden Motors nicht nur negativ auf die Lenkbarkeit auswirken würde, sondern weil ein angetriebenes Vorderrad im Gelände aufgrund der Gewichtsverteilung geringer belastet wird und somit schneller durchdreht.
Bleibt also nur der Mittelmotor übrig, der hat den gewaltigen Vorteil, dass seine Lage ziemlich genau in der Mitte des Bikes nicht nur eine neutrale Gewichtsverteilung und eine damit einhergehende Fahrweise ermöglicht, sondern auch noch mehr:

  • Beide Räder bleiben für den Pannenfall, der im Gelände häufig vorkommt, frei zugänglich.
  • Abgesehen vom Tretlager kann grundsätzlich alles andere „Mountainbike-spezifische“ Zubehör verbaut werden.
  • Gefederte Rahmen und Gabeln sind problemlos möglich.
  • Die Kraftübertragung erfolgt direkt auf die Kette.
  • Kompakte Bauweise und damit größere Robustheit bei gleichem Gewicht.

Geht es über Stock und Stein, ist der Mittelmotor meist die beste Wahl. Foto: Ben_Kerckx(c)pixabay.com.
Geht es über Stock und Stein, ist der Mittelmotor meist die beste Wahl. Foto: Ben_Kerckx(c)pixabay.com.

Nachteil des Mittelmotors beim Mountainbike: Dadurch, dass der Antriebsstrang in der Nabe sitzt, ist vorne bauartbedingt nur ein Kettenblatt möglich – wo herkömmliche MTBs derer drei verbaut haben, um Gangzahlen von 24 und mehr zu realisieren. Das bedeutet wiederum, dass sich die Gangzahl auf zirka ein Drittel reduziert. Um hier gegenzusteuern und den Bikes zumindest eine zweistellige Menge an anwählbaren Gängen mit auf den Weg zu geben, erhöhen viele E-Bike-Hersteller die Größe der Zahnkränze am Hinterrad. Das allerdings kann sich negativ auf das Fahrverhalten auswirken, weil die ungefederten Massen etwas größer werden. Gleichzeitig können auch oft keine normalen Ritzel mehr zum Einsatz kommen, weil dann die Übersetzungsverhältnisse zum vorderen Kettenblatt am Antriebsstrang nicht mehr stimmen würden.

Robust & wasserdicht

Allerdings ist dies in der Tat der einzige echte Nachteil von E-MTBs. Was nicht bedeutet, dass die Hersteller es deshalb leicht beim Adaptieren von E-Bike-Technik auf Mountainbikes hätten: Grundsätzlich müssen die Teile zunächst wesentlich mehr aushalten. Das bedeutet, die Motoren und die gesamte Elektrik müssen besser abgekapselt und vor Stößen und Nässe geschützt werden: Ein E-Mountainbike muss eben notfalls auch mal durch einen Bachlauf geschoben werden können, ohne dass es Schaden nimmt. Gleichzeitig müssen auch die Kontakte der Verkabelung so verbaut werden, dass sie sich auch nach dem tausendsten Sprung nicht lösen. Daher sind besonders hochwertige Steckverbindungen und Lötstellen vonnöten. Und nicht zuletzt müssen auch die Akkus all diesen Tortouren ebenso gut standhalten – und dann sollte der gesamte Antriebsstrang auch noch leicht sein, damit das Mountainbike ohne Motorunterstützung nicht zum lahmen Geschoss wird. Und auch der Akku benötigt mehr Power: Erstens, weil die Motoren von E-Mountainbikes meist mehr Leistung liefern und zweitens, weil eine Tour über Stock und Stein oft mehr Strom verbraucht – das wiederum schlägt sich auf die Reichweite nieder.

Fazit

E-Bikes fürs Gelände sind eine Spezies für sich. Allerdings existiert mittlerweile auch in der Szene sehr viel Interesse, sodass sich die Hersteller immer stärker den ganz spezifischen Anforderungen dieser Fahrradgattung widmen können. Schon heute lassen sich hochwertige E-Mountainbikes mit der gleichen Agilität über Stock und Stein bewegen, wie ihre unmotorisierten Cousins. Das beste jedoch: Die Entwicklung geht nach wie vor ungebremst weiter. Das wird sich nicht nur auf die Preise schon heute verfügbarer Technik niederschlagen, sondern auch dafür sorgen, dass die E-MTBs von Morgen noch leichter und agiler werden.

Shimano-E-Bike-Naben lernen automatisches Schalten

Shimano bietet ab sofort eine Automatikschaltung für Pedelecs mit seinem Steps-System und DI2-Nabenschaltung an. Auch Nachrüsten soll möglich sein.
Mit einer neuen Firmware-Version, die Shimano seit dieser Woche zur Verfügung stellt, können laut Mitteilung des Unternehmens E-Bikes, die mit Shimano Steps (DU-E6001 und DU-E6010) und gleichzeitig mit Di2 8-Gang-Naben ausgestattet sind, künftig automatisch die Gänge wechseln. Dabei soll das System durch eine intelligente Programmierung die Vorlieben des Fahrers sogar lernen können, wenn dieser manuell in den Schaltbetrieb eingreift.

E-Bike mit Steps DI2
Mit Shimano Steps und DI2-Antrieb ausgerüstete Räder wie das Contoura Caldera E sind Kandidaten für das Nachrüsten auf Vollautomatik. Bild: Partzsch

Auf einem neuen Niveau präsentiert sich für Shimano Steps E-Bikes ab sofort das Schalten mit Shimano 8-Gang Getriebenaben mit elektronischer Di2-Technologie. Das System wählt zukünftig auf Wunsch automatisch den effizientesten Gang, indem unter anderem Geschwindigkeits- und Trittfrequenz-Daten sowie die Leistung des Fahrers, gemessen am „Druck“, den er auf das Pedal bringt, berücksichtigt werden. Auch bei aktivierter Automatik-Funktion können die bekannten Gangschalter am Lenker wie gewohnt genutzt werden.
Die neue Technik soll auch für sanftere Schaltvorgänge sorgen. Im Automatik-Modus verringert der Motor laut Shimano kurzzeitig die Antriebskraft, wenn ein Schaltvorgang ansteht. Dadurch sinkt die Kettenspannung und der Gangwechsel kann weich und zuverlässig ausgelöst werden, obwohl der Fahrer weiterhin wie gewohnt in die Pedale tritt. Weil der Fahrer der Bedienung des Schaltsystems keine Aufmerksamkeit mehr widmen muss, kann er seine Sinne voll auf die Verkehrssituation oder auch die Schönheit der Natur richten.
Shimano-Getriebenabe. Bild: Shimano
Shimano-Getriebenabe. Bild: Shimano

Welches Schaltverhalten richtig ist, hängt von einer Vielzahl äußerer Einflüsse wie Wind, Berge, Fahrergewicht oder Gepäck ab. Um dem Rechnung zu tragen, haben die Ingenieure von Shimano das Steps Automatik-System in verschiedensten Umgebungen, Geländeformen und Topografien auf Herz und Nieren getestet – von verkehrsreichen Innenstädten über Kopfstein-bepflasterte Dorfstraßen bis hin zu steilen Bergregionen. So soll sich selbst bei hohen Trittfrequenzen, hohem Leistungsoutput oder im Stop-and-Go-Verkehr stets die optimale Performance sicherstellen lassen.
Shimano stellt damit eine von Experten lang erwartete Innovation vor. Aufgrund der hohen Systemintegration des Systems sind die Erwartungen an die Schaltharmonie hoch. Wir sind gespannt, wie es funktioniert und werden hier demnächst berichten.
Bisher gibt es mit der NuVinci Harmony sowie der TranzX AGT lediglich ähnliche Systeme. Das TranzX-System wird immer auf markenfenfremde (Shimano)-Naben aufgesetzt. Die NuVinci-Harmony arbeitet mit einer eigenen Nabe und stellt auf Wunsch stufenlos die passende Übersetzung ein. Beide Systeme sind im Unterschied zu Shimano-Produkt aber nicht lernfähig. Laut Shimano überstimmt der Fahrer bei der Steps-Automatik durch manuelle Schaltvorgänge die Automatik und dann „lernt“ das System diese Besonderheit und ändert das zugrunde liegende Programm. Zukünftig sollen dann auch die automatischen Schaltvorgänge den Vorlieben des Fahrers entsprechen. Für Besitzer aktueller Shimano Steps E-Bikes mit Di2 8-Gang-Naben dürfte die Tatsache interessant sein, dass die Vollautomatik weder einen Neukauf noch den Austausch von Komponenten erfordert, sondern per Firmware-Update bei jedem Shimano Steps Händler nachgerüstet werden kann. Mehr dazu: shimano-steps.com