Von Andreas Worms. Erzählungen, Berichte und Gespräche mit begeisterten Nutzern der Rohloff Schaltung haben mich auf die Nabe neugierig gemacht. Ihre breite Übersetzung mit 526 Prozent und die Robustheit deckten sich mit meinen Anforderungen. Zu diesem Zeitpunkt fuhr ich ein E-Bike mit Bosch-System, genau genommen das R.T1 Hybrid von Rotwild, das über eine 10-fach-Kettenschaltung verfügte. Telefonate mit Rohloff und Bosch ergaben keinerlei Bedenken. Die Schraubaufnahme des Gepäckträgers konnte zur Aufnahme der Drehmomentabstützung der Rohloff Nabe, mittels OEM 2-Adapter von Rohloff, verwendet werden.
Welche Ritzelkombination verwenden?
Nun ging es an die Umsetzung, und gleich tauchten die ersten Fragen auf. Welche Ritzelkombination sollte ich verwenden? Schließlich hatte ich die Absicht, die Möglichkeiten meines Rades zu erweitern und in kleinen, wie in grossen Gängen in den Genuss von etwas „mehr“ zu kommen. Das Handbuch von Rohloff, es ist online verfügbar, gibt ausreichende Auskunft, auch wenn man sich zunächst in die Entfaltungs- und Vergleichstabellen einlesen muss. Ein wenig eigenes hin- und herrechnen brachte das gewünschte Ergebnis im Vergleich zur montierten 10fach Kettenschaltung.
Die Wahl für mein geplantes Rohloff Pedelec fiel auf eine 40-13 Kombination, welche sich im Tourenbetrieb und gerade hier in unwegsamen Gelände, wie Feld- und Walwegen, so wie Steigungen bewährt hat und mir so manche Strecke erst ermöglichte.
Als Beispiel:
Mein Rad war, bei einem 28er (2,18m Umfang) Rad, mit einer Ritzelkombination 40-11 als größtem gang und 40-36 Zähnen als leichtestem Gang ausgestattet – und damit für eine Shimano-Kettenschaltung maximal breit übersetzt. Draus ergeben sich folgende Entfaltungen, also der Weg, den mein Fahrrad pro Kurbelumdrehung zurücklegt:
40 : 11 x 2,18 = 7,927 m
40 : 36 x 2,18 = 2,422 m
Laut Rohloff-tabelle ergibt sich bei der Kombination 40-13 eine Entfaltung von 1,87 m bis 9,84 m und bei einer 40-15er Kombination eine Entfaltung von 1,62 m bis 8,53 m. Beides stellt einen großen Gewinn dar, in den kleinen wie auch in den großen Gängen.
Für das nunmehr auf meiner Radreise auf der Via Baltica von mir gefahrene 29-Zoll-Rohloff Pedelec, ein Rotwild R.C 1 Hybrid, wählte ich die Kombination 40-15 mit einer Entfaltung von 1,71 m bis 9,0m. Der obere Bereich könnte mit Motorunterstützung etwas mehr Entfaltung bieten, ist aber noch ausreichend. Dieses mehr würde eine 38-13er Kombination mit 1,88 m bis 9,86 m abbilden, wobei ohne Motorunterstützung der untere Bereich schwerer zu treten ist. Hier muss jeder nach seinen eigenen Bedürfnissen und Empfinden entscheiden.
Der Umbau
Der Umbau an sich muss ein wenig geplant und den vorhandenen Gegebenheiten am Rad angepasst werden. Nicht jeder Rahmen bietet die Möglichkeit die OEM 2-Achsplatte zu verbauen. Bei meinem Pedelec musste ich das Ausfallende auf der linken Seiten wechseln, was mit einem Kostenaufwand von knapp 30 € die notwendige Aufnahme für die original Drehmomentabstützung bereitstellt. Ebenso steht die Zugverlegung und somit Schaltansteuerung als Externe- oder interne Version zur Wahl. Ich habe mich, aus Montagegründen und einfacher Tauschbarkeit des Systems von einem zum anderen Rad, für eine externe Zugverlegung entschieden.
Fazit:
Der Umbau auf die 14 Gang-Speedhub hat sich gelohnt. Ich möchte keine andere Schaltung mehr fahren. Wenn man mit etwas Voraussicht unterwegs ist und nicht unter Last am Berg schaltet, ist eine Anpassung der Motorelektronik von Ketten- auf Nabenschaltung nicht unbedingt notwendig. Bei der Nabenschaltung wird die Kennlinie verändert um einen reibungslosen Schaltungsablauf zu gewährleisten. Der Motor schaltet schneller ab.