Rund 80 Prozent aller Deutschen klagen über Rückenschmerzen. Die meisten Beschwerden rühren von „unspezifischen“ Rückenproblemen und werden von Muskeln, Sehnen, Bändern oder Faszien verursacht.
Eine der häufigsten Ursachen liegt im zu langen und falschen Sitzen; dies betrifft vor allem Menschen mit einem Bürojob. Wer acht oder mehr Stunden am Tag sitzt, riskiert eine Versteifung der Wirbelsäule, vor allem im Lendenbereich, verkürzte Hüftbeuger und verspannte Schulter- und Nackenmuskulatur. Hinzu kommt oftmals eine schwache Rumpfmuskulatur, die die Rückenprobleme noch verstärkt, da der Bauch als Gegenspieler zum Rücken diesen eigentlichen schützen soll.
Die Mischung macht´s
Die beste Therapie ist Bewegung! Geeignet ist ein Mix aus Mobilisation, aktiver Bewegung wie Radfahren oder Schwimmen und Dehnung. Es empfiehlt sich, besonders die Muskeln im Bauch- und Rückenbereich, sowie die Bein- und Schultermuskulatur mit Hilfe gezielter Übungen zu kräftigen, um den Schmerzen entgegenzuwirken. Fahrradfahren bietet eine gute Kombination aus Ausdauer und Kräftigung: Es schont den Rücken, da es hier anders als beim Fußball oder Joggen keine abrupten Bewegungen oder Stöße gibt, und entlastet so die Bandscheiben. Gleichzeitig kräftigt das Treten in die Pedale die Bein- und Rumpfmuskulatur. Dies wiederum stabilisiert und stützt den Rücken. Zeitgleich werden beim Radfahren viele Kalorien verbrannt und die Gelenke entlastet – ideal also auch für Menschen mit Knieproblemen. Ein weiterer Pluspunkt: Eine ausdauernde Radtour stärkt das Herz- und Lungenvolumen und verbessert das Herz-Kreislauf-System. Außerdem wird der Stoffwechsel angeregt, wodurch Fettpölsterchen abgebaut werden können. Mikronährstoffe wie Vitamin B1 können die Wirkung von nicht-medikamentösen Maßnahmen bei Rückenschmerzen ideal unterstützen.
Ergänzend zum Radfahren sollten Übungen zur Mobilisation der Wirbelsäule gemacht und die Muskulatur gedehnt werden. Der Fokus sollte hier im Rückenbereich und im Hüftbeuger liegen, um Verkürzungen vorzubeugen beziehungsweise abzubauen. Auch Yoga kann eine Möglichkeit sein, die Beweglichkeit wiederherzustellen und Schmerzen loszuwerden. Wichtig ist ein ganzheitliches Training, bei dem alle gesundheitlichen Aspekte beachtet werden.
Gut zu wissen
Wenn das Gesäß taub wird, Nacken und Arme schmerzen oder die Handgelenke kribbeln, ist dies meistens ein Hinweis darauf, dass das Fahrrad falsch eingestellt ist. Hier ist es besonders wichtig, das für sich passende Rad mit dem entsprechenden Sattel und Lenker zu finden, welches genau auf den Fahrer eingestellt ist, um Schmerzen vorzubeugen. Um die Fitness zu verbessern und gelenkfreundlicher zu radeln, ist es zudem ratsam, einen leichteren Gang einzulegen und kontinuierlich zu treten. Viele Radfahrer machen den Fehler, mit schweren Gängen Tempo aufzubauen, vor sich hin zu rollen, wieder ein paar Mal in die Pedale zu treten und weiter zu rollen. Empfehlenswert ist hier aber ein gleichmäßiges Tempo, um von den Vorteilen des Fahrradfahrens zu profitieren.