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Radreise Wild Atlantic Way (Irland): GPS-Track und Informationen zur Reise aus Heft 3/15

Irlands spektakuläre Westküste hat einen Namen bekommen: Am 01. April 2014 wurde offiziell der Wild Atlantic Way eröffnet. Vom südlichen Startpunkt Kinsale bis zur Nordspitze bei Malin Head bringt es der „WAW“ auf bis zu 2.500 Kilometer Länge und gehört damit zu den längsten Küstenstraßen der Welt.

WAW
Die Küstenlandschaft am Wild Atlantic Way überrascht mit viel Auf und Ab und vielen baumlosen Ebenen mit Heide. Fotos: Carsten Okkens.

An- und Abreise

Flug: Direktflüge nach Dublin gibt es mit Aer Lingus ab Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und München, mit Lufthansa ab Frankfurt. Fahrradmitnahme gegen Aufpreis möglich (unbedingt bei Buchung anmelden!)
Bahn und Schiff: Direktfähren vom Kontinent nach Irland bietet nur Irish Ferries ab Frankreich an (Cherbourg – Rosslare, Cherbourg – Dublin und Roscoff – Rosslare). Die Anreise zu den Fährhäfen ist mit der Bahn ist extrem zeitaufwändig und umständlich (Berlin – Cherbour z.B. mindestens 24 Stunden und fünfmaliges Umsteigen).
Die Anreise über England braucht ebenfalls Zeit, da zunächst eine der vielen Kanalfähre genutzt werden und dann England per Bahn durchquert werden muss. Durchgangstarife für die Strecken über den Kanal und die Irische See z.B. Hoek van Holland – Harwich / Holyhead – Dublin bietet u.a. STENA LINE an.
Von Dublin nach/von Kinsale/Malin Head: Von Dublin verkehren mehrmals täglich Züge direkt nach Cork. Von dort sind es nach Kinsale ca. 30 Kilometer. Radmitnahme meist auf 2 Räder pro Zug begrenzt. Unbedingt vorbuchen!
Zwischen Dublin und Carndonagh verkehrt 2 x täglich ein Bus. Eine Voranmeldung des Rades ist nicht möglich, in aller Regel aber Problemlos. Carndonagh liegt ca. 6 km von Malin entfernt.

Gefahrene Route

1. Kinsale – Timoleague – Clonacilty – Skibbereen – Schull – Bantry 109 km / 1.533 hm
2. Bantry – Castlebearhaven – Allihies – Lauragh – Kenmare 133 km / 1.400 hm
3. Kenmare – Sneem – Waterville – Caherciveen – Glenbeigh 109 km / 988 hm
4. Glenbeigh – Castlemaine – Dingle – „Slea Head Drive“ – Dingle 115 km / 916 hm
5. Dingle – Connor Pass – Tralee – Ardfert – Tarbert 115 km / 958 hm
6. Tarbert – Shannon Fähre – Killemer – Kilkee – Cliffs of Moher – Doolin 87 km / 733 hm
7. Doolin – Inishmore (Schiff) – Rossaveal (Schiff) – Kilkieran 67 Rad-km / 566 hm
8. Kilkieran – Roundstone – Clifden – Leenane 100 km / 685 hm
9. Leenane – Louisburgh – Westport – Mulranny – Dooega (Achill Island) 106 km / 829 hm
10. Dooega – Corraun – Dooghbeg – Bangor – Ballycastle 116 km / 998 hm
11. Ballycastle – Ballina – Enniscrone – Sligo – Bundoran 146 km / 1.005 hm
12. Bundoran – Ballyshannon – Coolmore – Donegal – Killybegs – Slieve Leagues – Glencolumbkille 104 km / 1185 hm
13. Glencolumbkille – Ardara – Dungloe – Derrybeg – Dunfanaghy 116 km / 1447 hm
14. Dunfanaghy – Carrigart – Letterkenny – Buncrana – Carndonagh 125 km / 1137 hm
15. Carndonagh – Malin Head – Famine Village – Malin 73 km / 513 hm

Gesamtstrecke: 1.621 Kilometer / 14.893 hm

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GPS

Download des GPS-Tracks hier

Sehenswertes (Auswahl):

Kinsale: Charles Fort & James Fort (Festungsruinen), Desmont Castle; Timoleague: Timoleague Friary (Klosterruine, ca. 1400); Bantry: Bantry House (elegantes Herrenhaus an der Bantry Bay); Glengariff: Garinish Island (Garteninsel); Ring of Kerry: Stague Fort, Steinfort unbestimmten Alters (über 2000 Jahre alt), The Kerry Bog Village (sehenswertes Freilichtmuseum zum historischen Leben der Torfarbeiter); Dingle-Halbinsel: Gallerus Oratory (frühchristliches Kirchlein, 8.Jh.), Kilmalkedar mit romanischer Kirchenruine, (12.Jh.), Ogham-Stein, Hochkreuz u. Sonnenuhr aus frühchristlicher Zeit, Beehive-Huts bei Fahan (sog. Bienenkorbhütten, ca. 5.Jh.); Clonfert: Mittelalterliche Kathedrale und (ca.1 km entfernt) Kloster (Ruinen); Grafschaft Clare: Die Karstlandschaft des Burren ist für sich schon die Sehenswürdigkeit, zusätzlich Poulnabrone Dolmen (ca. 3500 v. Chr.), Aillwee Cave (Tropfsteinhöhle). Cliffs of Moher (Klippen, bis zu 200 m senkrecht abfallend); Aran-Insel Inishmore: Dun Aengus Fort, ca. 3000 Jahre alt. Spektakuläre Lage an 100 m hohen Klippen; Connemara: Kylemore Abbey, Schloss von 1871, heute Kloster; Croagh Patrick: Irlands heiliger Berg in der Grafschaft Mayo; Westport: Planmäßig als Oktagon angelegtes Städtchen aus dem 18.Jahrhundert. Greenway, Radweg auf alter Great Western Bahntrasse von Westport nach Achill Island (ca. 42 km), Westport House (18.Jh, heute mit Freizeitpark); Achill Island: Heinrich Böll Cottage (Doogort, keine Innenbesichtigung), Deserted Village (Ruinendorf bei Doogort); Ballycastle: Ceide Fields (ca. 8km westlich): Große Ausgrabungsstätte einer ca. 5000 – 6000 Jahre alten Siedlung. Informatives Besucherzentrum. Downpatrick Head: Spektakuläre Steilküste, ca. 6 km nördlich; Killala: gut erhaltener Rundturm (ca. 1000 Jahre alt) im Ortszentrum; Drumcliff: Grab des irischen Schriftstellers W.B. Yeats (ca. 6km nördlich von Sligo); Donegal: Donegal Castle (15.Jh.); Slieve Leagues: Gehören mit gut 600 m zu den höchsten Klippen Europas (ca. 6km Abstecher von Carrick); Glencolumbkille: Folk Village. Liebevoll hergerichtetes Museumsdorf in schöner Lage; Doagh Famine Village: Sehenswert gemachtes Museumsdorf zum Thema der großen Hungersnot (Famine) im 19.Jh. aus Privatinitiative (ca. 12 km westlioch von Carndonagh).

Übernachten

Der Autor übernachtete meist in privaten Bed & Breakfast-Unterkünften (B&B), die sich in ganz Irland finden und meist guten Komfort sowie ein eigenes Bad (en Suite) bieten. Je nach Qualität und Saison kosten Doppelzimmer ca. 50 – 80 Euro, Einzelzimmer zwischen 35 und 60 Euro. Ein reichhaltiges Frühstück mit Eiern, Speck, Toast und Cerialien gehört immer dazu. Im Norden (County Galway, Mayo und Donegal) wird das Angebot deutlich dünner. In den Sommermonaten ist eine Vorausbuchung empfohlen!

Hotels finden sich fast immer in den größeren Ortschaften. Gut ist das Angebot in beliebten Orten wie Kinsale, Bantry, Kenmare, Tralee, Dingle, Clifden, Westport, Donegal. Doppelzimmer meist ab 100 Euro aufwärts.

Streckencharakter & Ausrüstung

Nahezu die gesamte Tour ist hügelig. Meist sind es nur kleinere Erhebungen, dafür aber stetig und teilweise mit kurzen, knackigen Anstiegen. Der höchste Pass der Strecke ist der Connor Pass auf der Dingle-Halbinsel mit gut 500 Metern. Je nach Gepäcklast empfiehlt sich durchaus eine bergtaugliche Übersetzung. Geübte können die Tour aber durchaus auch mit dem Rennrad meistern. Die gesamte Strecke ist asphaltiert, so dass die Reifenbreite nach eigenem Gusto gewählt werden kann. Die Strecke verläuft fast ausschließlich auf Landstraßen. Nur zwischen Westport und Achill Island verläuft ein Radweg (der Greenway). In den meisten Fällen ist der Verkehr sehr überschaubar bis ruhig. Auf den Halbinseln im Südwesten kann es im Sommer aber zu stärkerem Verkehr kommen. Speziell der Ring of Kerry ist dann recht stark frequentiert. Gelegentlich sind Abschnitte auf Hauptstraßen unvermeidbar. Die bieten dann aber meist einen breiten Seitenstreifen (Shoulder), auf dem es sich unbehelligt fährt. Irische Autofahrer sind recht gelassen und freundlich.

Reiseführer und Karten
Karten

Keine speziellen Radkarten aber sehr gut für Radreisen nutzbar sind die OSI (Ordnance Survey Ireland)-Holiday Maps (1:250000). Es gibt sie in den Bereichen East, North, South und West. Für diese Reise werden die Karten South, West und North benötigt.

Ireland South: ISBN 978-1-907122-39-2
Ireland West: ISBN 978-1-907122-37-8
Ireland North: ISBN 978-1-905306-61-9

Der Wild Atlantic Way ist nahezu perfekt ausgeschildert (weisses WAW-Logo lauf blauem Grund). Die Karte wird deswegen selten benötigt. Allerdings bietet er viele Optionen („Loops“), so dass man ab und zu darauf achten muss, auf der geplanten Variante zu bleiben.

Reisebücher

DuMont Reise-Taschenbuch Irland. Recht informativ und handlich, 17,99 €
DuMont Reise-Handbuch Irland. Noch mehr Informationen, immer noch Radreisetauglich, 22,95 €
Vis-á-Vis Irland. Viele Infos, knapp und anschaulich gehalten, 24,99h

Unterhaltsames

Fettnäpfchenführer Irland: Alles im grünen Bereich von Petra Dubilski, 11,95 €. Wo Missverständnisse lauern. Unterhaltsam und lehrreich.
Irland: Ein Länderproträt von Markus Bäuchle. Aktuell aus der post „Celtic Tiger“-Ära. 16,90 €
Mit dem Kühlschrank durch Irland (von Tom Hawkins). Sehr amüsant. Verrät viel über die Seele der Iren, 8,50 €
Irisches Tagebuch. Der Klassiker von Heinrich Böll. 50 Jahre alt und immer noch schön zu lesen, 5,90 €

Weitere Infos

Irland Information Tourism Ireland, Gutleutstraße 32, 60329 Frankfurt am Main, Tel. 069 9231850 http://www.ireland.com/de-de/

Reiseanbieter

Irland-Spezialist (Radreisen geführt und individuell)
Schnieder Reisen
Hellbrookkamp 29
22177 Hamburg
Tel 040 3802060
www.schnieder-reisen.de

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