Die Carbon Composite Sohle ermöglicht effizientes Pedalieren und gibt dabei vertikal keinen Millimeter nach – direkte Kraftübertragung, obwohl die Schuhe keine Ratsche haben. Die Schuhe passen sich dank dem Schnürsystem sehr gut an die Fußform an. Dickes Lob: Die Schnürsenkel lösen sich nicht, selbst nicht nach 100 Kilometern auf Tour.
Optisch ist der der Schuh von schlichter, dezenter Schönheit: klassischer Style mit hervorragend verarbeiteten Nähten, allein die Haptik sowie der Duft des Leders verströmen schon beim Öffnen des Kartons einen Eindruck von hoher Qualität – der sich dann auch unterwegs und in einem Testzeitraum von zwei Monaten eindrucksvoll untermauern ließ. Schön der für Quoc Pham typische mittige Reflexstreifen an der Ferse, der in der Dämmerung und Nachts ein kleines Plus an Sicherheit bringt.
Das Schnürsystem verdient einer ausführlichen Würdigung – es ist schlicht genial: Mit je zwei doppelten Ösen, die anatomisch sinnvoll einmal auf Höhe des Mittelfußes sowie über dem Sprungbein platziert sind, kann der Schuh zum einen passgenau geschnürt werden. Zum anderen verhindern die Doppelösen, dass sich die Schnürsenkel lösen. Gegen Ende einer 100-Kilometer-Runde musste der Testfahrer sogar anhalten – aber nicht um die Schuhe fester zu binden, sondern um die Schnürsenkel etwas zu lösen.
Die Carbon-Composite Sohle sorgt für effizientes Pedalieren, jedenfalls bekommt man vertikal und im runden Tritt gut Druck auf’s Pedal. Dank des Schnürsystems und des anschmiegsamen, hochwertigen Leders passt sich der Schuh perfekt an die Fußformen an, das hat aber auch eine Kehrseite, denn der Komfort sowie das Fehlen einer Ratsche gehen logischerweise auf Kosten des Seitenhaltes. In bestimmten Fahrsituationen, bei denen stärkere Scherkräfte wirken, im Wiegetritt etwa, aber auch beim Ausklicken, ist der Night Rider deutlich nachgiebiger, als Rennradschuhe mit Ratschen. Wer sonst Schuhe mit Carbonschalen fährt, merkt die Differenz nochmal deutlicher – aber dafür ist der Quoc Pham ja auch nicht gedacht. Aber unterm Strich hält der Night eine gute Balance zwischen Steifigkeit, Komfort, Leichtigkeit und eben der tollen Optik.
Auf langer Strecke sitzen die Schuhe stets angenehm, es drückt nichts. Die Innensohle ist sehr steif und hochwertig, sie kommt mit einer leichten Fußbettunterstützung daher und trägt sich angenehm. Die vielen Löcher im Oberschuh sorgen nicht nur für eine klassische Optik, sondern vor allem für eine perfekte Ventilation, ebenso wie die Belüftungsöffnung an der Sohle unter den Zehen. Das Handling ist hervorragend: Die Montage der Cleats geht einfach vonstatten, wobei die Skala an der Unterseite der Sohle die korrekte und schnelle Positionierung der Pedalplatten bei der Erstmontage erleichtert, vor allem aber einem Wechsel richtig sinnvoll ist – ein gut gelöstes Detail! Mit ca. 670 Gramm (Paar) sind die Schuhe sehr leicht. Der Absatz ist austauschbar, was die Nutzungsdauer durchaus erhöhen kann.
Fazit: Optisch herausragender, bestens verarbeiteter Traumschuh für die Liebhaber des klassischen Styles die in punkto Steifigkeit, Komfort, Leichtigkeit dennoch einen durchdachten Schuh auf Höhe der Zeit bekommen – mit einer minimalen Einschränkung beim Seitenhalt.
Quoc Pham Night – Rennradschuh
Verfügbare Modelle: Black, Pink, White, Black Leather (Testmodell), Größen: UK 5.5 – UK 12.5, Preis: 219 GBP (ca. 255 Euro) bzw. 239 GBP (ca. 278 Euro; Modell Black Leather), Gewicht: 670 Gramm (Paar); Besonderheiten: Carbonsohle, Obermaterial: Leder bzw. Atmungsaktive Mikrofiber, 3M-Reflektorstreifen an der Ferse. austauschbarer Absatz