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Mit dem Tablet auf Radreise

Mit einem Tablet kann man die nächste Tagesetappe schnell und präzise planen.
Text & Fotos: Thomas Froitzheim

Tablets eignen sich als Laptop-Ersatz für die Radreise, erfordern aber genaues Hinsehen bei der Auswahl der Ausstattungsvarianten. Wir helfen dabei.

Klar, es geht auch ohne – aber auch auf der Radreise möchten die meisten inzwischen nicht mehr auf den Internet-Zugang verzichten, Fotos ansehen oder eben die Strecke für den nächsten Tag planen. Ideal dafür erscheinen kleine Subnotebooks (wie etwa Trekstor Primebook C11, ab ca. 260 Euro oder Lenovo Yoga 330, ca. 450 Euro), aber mit Netzteil wiegen sie auch meist mehr als 1,5 kg. Deutlich preiswerter und leichter geht es mit einem Tablet, und dies kann sogar das Smartphone ersetzen. Aber durch seinen deutlich größeren Bildschirm eignet es sich erheblich besser für Planung oder Dateibearbeitung als ein Smartphone.
Ideale Outdoor-Kombi: Tablet und GPS-Gerät
Mit seiner großen Kartenfläche reizt ein Tablet zunächst auch zum direkten Navigationseinsatz am Lenker, aber davon würden wir abraten. Denn sein Gewicht erfordert eine entsprechend voluminöse, schwere Halterung und natürlich auch den Platz am Lenker. Die ideale Ergänzung ist ein kompaktes GPS-Gerät am Lenker wie zum Beispiel der Edge Explore, das Teasi One oder der Sigma Rox 12. Diese Geräte sind robust, wasserdicht und in der Sonne meist besser ablesbar. Mit dem Tablet plant man abends die Strecken für den nächsten Tag und überträgt sie dann auf das GPS-Gerät, per Kabel oder drahtlos.
Klein und günstig: Android statt Windows oder iPad
Wer zu Hause einen Windows-Rechner gewohnt ist und dort mit den gängigen Planungsprogrammen wie Garmin BaseCamp oder MagicMaps Tour Explorer arbeitet, würde jetzt zu einem Windows-Tablet greifen. Leider ist die Auswahl an Windows-Tablets aber sehr gering und konzentriert sich auf den High-End-Bereich mit größeren und schwereren Modellen. IPads haben den Nachteil, dass sie sich zur Datenübertragung nicht mit per Kabel mit einem GPS-Gerät verbinden lassen, nicht mit der Maus bedienbar und auch deutlich teurer sind. Deswegen haben wir uns hier auf Android-Tablets konzentriert.
8-Zoll-Tablets reichen aus
Tablets gibt es heutzutage in verschiedenen Größen, wobei die kompakten 8-Zoll-Varianten für die Radreise durchaus ausreichen. Denn ihre Displayfläche kann genügend Kartenfläche für die Planung zeigen, und auch ihre Tastaturfläche ermöglicht komfortable Bedienung. Mit 300 bis 400 g belasten sie das Reisegepäck nur wenig. Unerwünschtes Zusatzgewicht kann hier vor allen Dingen die (mitgelieferte) Schutzhülle bringen, die durchaus mehrere 100 g wiegen kann. Leichte Silikonschutzhüllen wiegen in dieser Größenordnung etwa 60 bis 70 g. Hinzu kommen noch Netzteil und USB-Kabel, ebenfalls etwa 60 bis 80g.

Vom Tablet können Daten über OTB und Kabel zum GPS-Gerät übertragen werden (hier ein Garmin Edge 1030).

Nutztier statt Sportwagen
Es muss auch kein High-End-Tablet wie ein Galaxy Tab S2-8, Asus ZenPad S 8.0 oder Huawei MediaPad M5 sein. Auf der Radreise sind Eigenschaften wie schneller Prozessor, hochauflösendes Display oder bestmöglicher Lautsprecher eher unwichtig, und für Fotos ziehen wir die normale Kamera vor. Neben geringem Gewicht und kompakten Ausmaßen ist vor allem die Display-Helligkeit entscheidend, es sollte auch im Freien noch ausreichend gut ablesbar sein (400 cd ist ein guter Wert). Der Akku sollte möglichst lange durchhalten, und hier zeigen sich auch durchaus Vorteile der Mittelklasse-Tablets mit geringeren Anforderungen an Prozessorleistung und Display-Auflösung: Trotz kleinerem Akku halten diese Tablets häufig länger durch als ihre hochgezüchteten Brüder. Eine Schnellladefähigkeit ist wünschenswert. Die in der Mittelklasse gängige Display-Auflösung von 1280 × 900 Pixeln reicht für die meisten Zwecke absolut aus. Auf jeden Fall sollte das Tablet OTG-fähig sein – denn dann kann man mit einem angeschlossenen Kabel auch Daten übertragen, zum Beispiel gpx-Dateien auf ein GPS-Gerät oder Fotos von einem Speicherchip sichern. Außerdem lässt sich dann noch eine Maus anschließen, was insbesondere bei der Planung auf einer digitalen Karte äußerst hilfreich ist. Achtung: OTG funktioniert nicht mit allen Geräten und Verbindungskabeln – ausprobieren!
Viel Speicher, neues Android und schnelles WLAN
Für eine flüssige und schnelle Bearbeitung sollten 2 GB Arbeitsspeicher vorhanden sein. Als Festspeicher sind 16 GB schon relativ wenig, denn bereits durch Betriebssystem und Apps wird ein Großteil des Speicherplatzes belegt. Ganz wichtig sind in diesem Falle Erweiterungsmöglichkeiten durch eine Micro-SD-Karte mit mindestens 64 GB – diese Karten gibt es inzwischen schon ab 20 Euro.
Achtung: Im Gegensatz zu Smartphones erhalten Mittelklasse-Tablets häufig keine Updates des Betriebssystems mehr. Kauft man jetzt, sollte es mindestens Android 6.0 sein, besser 7.0 oder die aktuelle 8er-Version. Bluetooth ist fast immer vorhanden, aber beim WiFi sollte man ein Auge auf bestmögliche Verbindungen werfen (2,4 und 5 GHz-Nutzbarkeit). Denn je schneller die Daten übertragen werden, desto mehr werden Laufzeit und Akku geschont.
Aus unserer Sicht sollte ein Tablet auch mit SIM-Karte ausgestattet sein, denn dann ist man unabhängig von einem WLAN-Zugang. Die Mobilfunktarife sind inzwischen deutlich gesunken, und so kann ein Tablet unterwegs auch als Ersatz für das Smartphone dienen. Also auf eine LTE-fähige Tablet-Variante achten, denn die preiswerteren haben nur WiFi. Die Aufladbarkeit über eine Micro- SD-Buchse ermöglicht das Anschließen auch externer Ladegeräte.
Nach diesen Kriterien kommen Tablets wie zum Beispiel das Huawei Mediapad T3 8 LTE (ab etwa 160 Euro) oder das Lenovo Tab 4.8 LTE (ab etwa 180 Euro) infrage.
Optimal für den Einsatz auf Radtouren sind outdoorfähige, also wasserfeste und stoßgeschützte Tablets wie das Rug Gear 910 oder Samsungs Galaxy Tab Active 2. Sie sind allerdings auch deutlich teurer und vor allem schwerer und voluminöser als die von uns vorgestellten Varianten.
Apps: tabletfähig und offline
Achtung – nicht alle Smartphone-Apps sind auch für Tablets geeignet. Sie laufen zwar auf Tablets, füllen dann aber nur einen kleinen Teil des Bildschirms aus. Und gerade für die Planung auf der Radreise ist eine bildschirmfüllende Darstellung Pflicht, sonst kann man gleich beim Smartphone bleiben. Insgesamt bietet die Android-Welt deutlich mehr Angebote für die Outdoornavigation als iOS- oder Windows-Apps. Aus unserer Sicht eignen sich vor allem Locus pro oder OsmAnd+ – beide erfordern allerdings eine gute Einarbeitungszeit.
Was zu Hause am heimischen PC in wenigen Minuten erledigt ist, kann sich auf der Radreise als Herausforderung herausstellen. Denn auf dem Campingplatz oder in der Pension ist noch lange nicht immer Internetzugang vorhanden, und wenn ja, dann träufelt die Datenleitung häufig nur.
Über einen OTG-Stecker (hier eine weiße Ausführung) lassen sich auch USB-Geräte wie eine Funkmaus anschließen – sehr komfortabel beim Entwurf einer Strecke.

Reisecheck
Wir testeten ein Huawei MediaPad T3 auf unserer einwöchigen Radreise und waren sehr angetan. Uns stand auch die High-End-Variante MediaPad M5 zur Verfügung, aber wegen der Einschränkungen bei den Anschlüssen (nur USB-C-Buchse) entschieden wir uns für die einfachere und deutlich preisgünstigere Variante.
Fazit: Auch an hellen Tagen konnten wir unsere Touren auf dem Display planen und per Kabel auf ein Garmin Edge 1030 übertragen, das WLAN stellte rasch und zuverlässig Verbindungen her, und Fotos waren mittels USB-Adapter schnell auf dem Tablet gesichert. Den Akku konnten wir bei Pausen oder über unsere Ladeschaltung unterwegs aufladen. Wer ein besseres Display, mehr Speicher, noch geringeres Gewicht oder eine bessere Kamera braucht, sollte sich bei den 8-Zoll-High-End-Varianten umsehen. Was will man mehr?

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