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Insiders outdoor – Rad­schaf­fen­de auf Radtour. Teil 1

Nicht wenige Menschen, die in der Fahrrad­branche arbeiten, fahren selbst viel und sehr gerne Fahrrad. Viele mögen es sportlich, manche reisen sogar gerne. Einer von letzteren ist Carsten Zahn, Marketingleiter bei Schwalbe. Was das Radreisen ausmacht, hat er in einem Reisebericht auf seinem tumblr Blog so treffend in Worte gefasst, dass wir es hier ungekürzt wiedergeben. Danke, Carsten, für den Auftaktbeitrag zu unserer Serie Insiders outdoor.

Ich bin da. Irgendwo mitten im französischen  Zentralmassiv. Genau das hier, ist mein Land. Es gibt Berge ohne Ende. Vor mir. Hinter mir. Überall um mich herum. Es gibt keine spektakulären Gipfel wie den Alpen, aber trotzdem sind es große, mächtige Berge, die in alle Richtungen den Horizont bevölkern.

Carsten Zahn mit seinem Bike Friday Reise-Faltrad. Bild: privat
Carsten Zahn mit seinem Bike Friday Reise-Faltrad. Bild: privat

Alle Straßen schlängeln sich in einem wilden Zickzack durch die Landschaft. Gerade Strecken gibt es hier nicht mehr. Ständig geht es nach oben oder unten und um die Berge herum. Ich überquere eine ungezählte Anzahl an Cols. Manche mit Schild – ohne Schild. Viele über 1000 Meter. Andere darunter. Trotzdem ist die Gegend nicht ganz so einsam wie im Jura und im angrenzenden „Auenland“. Es kommt regelmäßig mal ein Auto vorbei. Es gibt viele Bauernhöfe aus massiven Natursteinen und alle 10 bis 20 km kommt auch eine kleine Stadt in der man Essen kann und einen ordentlichen Kaffee bekommt.

Ich finde meinen Rhythmus in dem ewigen Auf- und Ab. Ich genieße es, ins Tal zu rollen und ich genieße danach wieder empor zu strampeln und den Wolken näher zu kommen. Das Klima ist rau. Je weiter ich mich vom Rhonetal entferne, umso seltener sehe ich die Sonne, aber es fallen nur wenig Regentropfen und Wind kommt selten von vorne.

Ich fange an zu Summen. Ich weiß, dass ich vollkommen unmusikalisch bin, aber hier oben hört mich ja keiner.

In mir drin hört es sich gut und richtig an. Meine Seele schwingt.

Um 17.00 Uhr finde ich es noch etwas zu früh, um Schluß zu machen. Die nächste Stadt wird in 35 km angezeigt. Das sollte ich noch schaffen, aber die 35 km sind länger, als es die Zahl ausdrückt oder als es auf der Karte aussieht. Der Tag war lang und die Beine werden langsam schwer. Die Gegend wird einsamer. Die Hänge sind sehr steil und bewaldet. Nach einer langen Abfahrt geht es auf einer spektakulären Brücke über die Loire. Der Fluss ist hier oben noch ganz klein und wild, aber er beansprucht bereits eine mächtige Schlucht für sein Bett. Ich wünsche dem Wasser eine Gute Reise auf seinem weiten Weg bis zum Atlantik.

Es geht auch immer weiter hoch und gar nicht mehr runter.

Gerne würde ich für die letzten Kilometer des Tages auch einfach mal einem Fluß folgen und ganz locker auspedalieren. Aber das steht wohl nicht auf dem Programm. Die Straße klettert wieder heraus aus der Schlucht. Ich habe wenig Lust, hier auf ca. 1000 m Höhe zu zelten und fahre langsam weiter. Die Kilometer schmelzen nur noch ganz langsam. Es geht auch immer weiter hoch und gar nicht mehr runter.

Ich nehme mir fest vor, es nicht zu übertreiben. Besser doch das Zelt aufschlagen, bevor ich mich total kaputt fahre, aber die Beine wollen auch weiter. Ich muss sie nicht zwingen. Sie drehen sich langsam und locker immer weiter weil sie sich auch auf ein warmes Essen und ein warmes Bett freuen.

Schließlich erreiche ich Pradelles. Es liegt auf 1200 m Höhe und wirkt ziemlich ausgestorben. Bevor ich mir sorgen machen kann, ob ich hier ein Hotel finde, führt mich ein einsamer Passant auf dem Marktplatz in eine Herberge, die ich nicht als solche erkannt hätte. Eine asiatische Großfamilie schmeißt den Laden. Oma managt alles und wird mir als „Patron“ vorgestellt. Die Uroma kocht in der Küche. Die Tochter sieht ziemlich gut aus und sitzt den ganzen Abend dekorativ im Gastraum. Die Enkel sind am besten. Sie haben viel Freude daran, sich als Bedienung zu betätigen. Das Mädchen ist heute sieben geworden. Mit einem großen Strahlen auf ihrem Kindergesicht serviert sie mir einen Gang nach dem anderen. Der Junge ist vielleicht drei oder vier. Er eifert seiner großen Schwester fleißig nach und versucht sich eifrig mit mir zu unterhalten. Ihm wird zwar ständig gesagt, dass der Gast nur Englisch spricht aber das kann ihn in seinem Eifer nicht großartig bremsen.

Drei Höhepunkte des Tages:

3. Der Blick nach dem ersten 1000 m Pass hinter dem Rhonetal in die unendliche Bergwelt vor mir.

2. Das Picknick am Straßenrand als sich doch mal kurz die Sonne blicken lässt.

1. Warmes Essen. Warme Dusche. Warmes Bett.

 

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