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Navi am Handgelenk

Eigentlich ideal: Die Uhr am Handgelenk kann navigieren und ersetzt damit Smartphone oder GPS-Gerät am Lenker. Wir haben GPS-Uhren auf ihre Eignung für Radtouren getestet.

Text & Foto: Thomas Froitzheim

Ähnlich Smartphones, präsentieren sich auch zunehmend smarte Uhren outdoorgeeignet, also stoß- und wasserfest. Je nach Einsatzschwerpunkt nennen sie sich Fitness-Tracker, Smartwatch oder Multisportuhr. Zum eigenständigen Navigieren muss ein GPS-Chip vorhanden sein. Ist dies nicht der Fall, muss die Uhr mit einem Smartphone gekoppelt werden. Sie dient dann nur als externes Display.

Wir haben uns vier sehr unterschiedliche Kandidaten mal genauer angeschaut: Sigma iD Free (ca. 140 Euro), Suunto 7 (ca. 450 Euro), Samsung Gear S2 (Nachfolgemodelle ca. 300 Euro) und Garmin Fenix 6 pro (ca. 600 Euro).

Enttäuschend: Betriebssysteme

Während zwei unserer Modelle (Sigma und Garmin) mit ihren Betriebssystemen bereits die Möglichkeit bieten, eine extern geplante Tour (GPX-Track) auf die Uhr zu übertragen, sucht man diese Möglichkeit bei den Modellen von Suunto und Samsung vergebens. Die neue Suunto 7 (sie hat im Unterschied zu anderen Suunto-Uhren das Android-basierte Wear-OS-Betriebssystem) kann zwar Strecken aufzeichnen, aber die Möglichkeit, mit extern geladenen Tracks zu navigieren, wird in keiner Zeile der Betriebsanleitung erwähnt. Bei Wear OS, auf dem auch zahlreiche andere Smartwatches basieren, gibt es kaum outdoor-navigationsfähige Anwendungen im App-Store. Bei Samsungs Tizen-Betriebssystem ist es nicht viel anders.

Unter den wenigen Kandidaten im App-Store gefiel uns besonders die App „Locus Maps Pro“. Locus Maps ermöglicht sowohl bei der Suunto 7 als auch der Samsung Gear S2 eine durchaus komfortable Navigation. Der aktuelle Kartenausschnitt erscheint schnell und detailliert auf dem Uhren-Display, die Route ist deutlich zu sehen, sogar mit Richtungspfeilen. Die Samsung-Uhr ermöglicht dabei durch ihre drehbare Lünette (das hat die Suunto 7 nicht), den Touchscreen und die außen liegenden Tasten eine wunderbar einfache und schnelle Bedienung. Das Zoomen sowie das Verschieben des Kartenausschnitts funktionieren sehr schnell. So macht Navigation am Handgelenk wirklich Spaß! Das Smartphone bleibt zudem geschützt in der Tasche oder im Rucksack und kann durch sein nicht genutztes Display sehr viel Energie einsparen.

Überzeugend: Navigation

Mit der Sigma iD Free und der Garmin Fenix kann man auch ohne gekoppeltes Smartphone navigieren. Tracks überträgt man auf die iD Free über die Sigma-Link-App. Bei der Fenix sind mehrere Wege möglich, unter anderem die Übertragung von GPX-Dateien per Kabel.

Die iD Free bietet unterwegs nur eine rudimentäre Navigation. Sie zeigt den Track auf einem Graustufen-Display an, allerdings ohne Kartenhintergrund. In der Praxis klappt dies erstaunlich gut – schwierige Wegeführungen wie bei Mountainbiketouren im Wald sollte man damit allerdings nicht unternehmen. Das Display ist auch im Sonnenlicht sehr gut ablesbar. Beim Akku sollte man allerdings nicht zu viel erwarten – eine Tagestour ist aber meistens drin. Wer also Wert auf minimalistische Navigation legt, liegt mit der iD Free richtig. Sie erfreut zudem durch geringes Gewicht, eine pfiffige Fahrradhalterung und einen sehr niedrigen Preis.

Komplett anders zeigt sich die Garmin Fenix 6 pro. Sie besitzt schon eine komplette, vorinstallierte Europakarte und eine schier unendliche Funktionsvielfalt, mit der man sich erst einmal befassen muss. Ihr Farbdisplay begeistert – in jeder Beleuchtungssituation ist die Uhr hervorragend abzulesen, auch bei prallem Sonnenlicht. Der GPS-Empfang kann sich mit klassischen GPS-Geräten durchaus messen und der Energieverbrauch grenzt schon fast an ein Wunder. Nach einer sechseinhalbstündigen Tour mit permanenter Aufzeichnung und eingeschaltetem Display besaß die Uhr immer noch 60 Prozent ihrer Akkuladung. Großer Wermutstropfen: Die Uhr ist nur über ihre Tasten bedienbar, sie besitzt keinen Touchscreen.

Unser Fazit

Wer nicht auf den Preis schauen muss, erhält mit der Garmin Fenix 6 pro eine Uhr mit hervorragendem Display, mehrtägiger Akkulaufzeit, kompletter Karte und zahlreichen Navigationsfunktionen – aber auch Einarbeitungsbedarf. Die sehr preisgünstige Sigma iD Free kann durchaus als Minimal-Navigator dienen, während die Suunto 7 und Samsungs Gear-Modelle für eine wirklich komfortable Outdoor-Navigation ein gekoppeltes Smartphone mit Apps wie Locus Maps benötigt.

Ein grundsätzlicher Nachteil verbindet alle Uhren: Am Handgelenk sind sie einfach nicht so gut abzulesen wie am Lenker. Und selbst wenn sie am Lenker befestigt sind, bleibt die Bedienung durch ihre geringe Größe und die kleinen, seitlichen Tasten doch deutlich hinter der eines Smartphones oder GPS-Gerätes zurück.

 

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