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Acht touchscreen-taugliche Handschuhe im Test

Die kalte Jahreszeit erschwert die Bedienung von Smartphone und GPS-Gerät, besonders auf dem Rad. Handschuhe ausziehen, dazu noch während der Fahrt, ist nicht nur umständlich, sondern auch gefährlich. Touchscreen-fähige Handschuhe sind die Lösung, wobei wir erstaunliche Unterschiede in der Funktionalität festgestellt haben.

Text & Foto: Thomas Froitzheim

Für einen Praxistest haben wir die Hersteller um „touchscreen-taugliche Winterhandschuhe“ gebeten. Nach Sichtung der eingereichten Exemplare schien uns eine Einteilung des Testfeldes in zwei Kategorien sinnvoll: die voluminösen Winterhandschuhe mit einem Einsatzbereich von - 7° bis + 6° sowie die dünneren Übergangshandschuhe mit einem Einsatzbereich ab + 7°. Als Anwendungsbereich standen sowohl der kurze Trip durch die Stadt als auch die lange Radreise im Fokus, weniger aber der sportliche Einsatz.

Unsere Tests haben wir bei Fahrten zwischen 0° und + 6° durchgeführt. Niedrigere Temperaturen machen bei diesem Test keinen Sinn, da man sein Touchscreen- oder GPS-Gerät nicht bei Minusgraden am Lenker lassen sollte, weil die Kälte auf Dauer den Akku schädigt oder der Touchscreen schlichtweg einfriert.

Geschützt bei jeder Witterung?

Wirklich zuverlässige Aussagen über die Wärmeisolation können wir in diesem Test leider nicht treffen, dazu waren die Testfahrten zu unterschiedlich. Auch in den dicken Winterhandschuhen bekamen wir nach einer Viertelstunde kalte Finger. Es gab jedoch auch Fahrten von mehr als einer Stunde bei knapp über 0°, bei denen die empfindlichen Gliedmaßen halbwegs angenehm warm aus den Handschuhen gezogen werden konnten.

Gegen Wind schützen alle unsere Kandidaten gut, wir hatten aber auch nichts Anderes erwartet. Kurze Fahrten durch den Regen von etwa einer Viertelstunde waren auch kein Problem, jedoch bei mehrstündigen Regenfahrten werden alle unsere Handschuhe mehr oder weniger schnell passen müssen. Aufgrund der vielen Nähte und der starken Belastung kann ein Fingerhandschuh bei starker Beanspruchung auf Dauer kaum wasserdicht sein.

Tippen, spreizen, tasten

Bei unserem Test haben wir uns auf die Bedienung von am Lenker montierten Smartphones oder GPS-Geräten konzentriert, nicht etwa auf das (verbotene) Telefonieren während der Fahrt. Als erstes war natürlich spannend, wie sensibel die Handschuhe auf einen Touchscreen reagieren, und ob auch kleine Datenfelder zielsicher zu treffen sind. Besonders wichtig war uns dabei die Bedienung mit der Fingerkuppenspitze (und nicht mit der breiten Fingerkuppe), also das gewohnte Tippen auf den Bildschirm. Daumen und Zeigefinger mussten zeigen, ob auch das Spreizen („Pinching“) klappt, also Zoom-Vorgänge, die bei der Fahrt häufig anfallen. Desweiteren haben wir probiert, wie gut sich seitliche Wischvorgänge durchführen lassen, mit denen man beispielsweise durch Menüseiten blättert. Nicht unwichtig war auch das leichte Streichen über den Bildschirm – manche Materialien erwiesen sich hierbei als regelrechte Wischbremser, zum Beispiel beim Giro Ambient.

Die Touchscreen-Bedienung haben die Hersteller durchaus unterschiedlich gelöst. Bei den meisten Modellen wurden dafür die Fingerkuppen von Daumen und Zeigefinger sowohl des rechten als auch des linken Handschuhs ausgewählt, optisch erkennbar durch abgesetzte Bereiche.

Roeckl geht hier einen anderen Weg: Neben dem Daumen wird der Ringfinger genutzt, mit dem Argument, dass der Zeigefinger für andere Vorgänge (Schalten und Bremsen) wichtiger ist. Nach längerer Nutzung konnten wir uns damit zwar etwas anfreunden, überzeugend fanden wir diese Lösung nicht. Wer üblicherweise mit Daumen und Zeigefinger auf dem Bildschirm tippt und zoomt, wird diese neue Art zumindest als gewöhnungsbedürftig empfinden.

Vaude stattet sein „Hanko Gloves II“-Modell nur am Zeigefinger mit einem Spezialfeld aus, das sich aber leider als praxisuntauglich erwies. Dagegen waren wir schon bei den ersten Versuchen überrascht, wie leicht und präzise man mit den beiden Shimano- und Roeckl-Modellen sowie mit dem Pearl Izumi sein Smartphone bedienen kann. In der Reaktion stehen die dicken Winterhandschuhe den leichten Übergangshandschuhen kaum nach. Dicker Handschuh bedeutet also noch lange nicht schlechte Touchscreen-Bedienbarkeit.

Die Sensorfelder der beiden Giro-Modelle hingegen reagieren deutlich schwerfälliger, eine Bedienung mit den Fingerspitzen ist nur mit dem dünnen Cascade-Modell möglich. Der Vaude-Handschuh reagiert gerade einmal bei flächigem Auflegen des Fingerkuppenbereichs – unzureichend.

Eine Bedienung mit dem „Fingernagelbereich“ – also der Außenkuppe von Daumen bzw. Zeige- oder Ringfinger – ermöglichen die beiden Roeckl-Modelle, der Pearl Izumi sowie der Shimano Wind Glove. Wer sich daran gewöhnt, kann durchaus auch kleine Menüfelder auf den Touch-Displays zur Reaktion bringen.

Besser Soft-Keys als harte Tasten

Geht es neben der Touchscreen-Tauglichkeit zusätzlich um die Tastenbedienung, dann liegen unsere dünneren Übergangshandschuhe naturgemäß vorn, insbesondere bei den schmalen, seitlichen Tasten eines Smartphones. Eine wirkliche Feinfühligkeit kann man aber auch mit den dünnsten Fahrradhandschuhen nicht erwarten. Gerade bei den Smartphones ragen die Tasten nur sehr selten über das Gehäuse hinaus. Die im Trend liegenden Soft-Keys sind allerdings durchaus ein Fall auch für die dickeren Touchscreen-Handschuhe.

Optisch macht sich die Touchscreen-Fähigkeit bei einem Handschuh durch die abgesetzten Textilfelder mehr oder weniger deutlich bemerkbar. Wer Wert auf Optik legt, erhält mit dem Shimano Wind Control oder dem Giro Cascade sehr schicke Modelle, die man durchaus auch bei nicht-sportlichen Gelegenheiten tragen kann.

Fazit

Wer in der nasskalten Jahreszeit Rad fährt, kann mit den richtigen Handschuhen sein Smartphone oder sein GPS-Gerät schnell und sicher bedienen, fast schon wie mit dem bloßen Finger. Bei unseren Testhandschuhen konnten wir allerdings sehr deutliche Unterschiede in der Funktionsweise feststellen – von „sehr gut“ bis „weniger geeignet“.

Für Fahrten bei Temperaturen ab zirka 7° eignen sich unsere Übergangshandschuhe, weil sie insbesondere bei der Bedienung von Geräten mit filigranen Touchscreen-Feldern und auch bei Tasten im Vorteil sind.

Als Testsieger bei den Übergangshandschuhen haben wir den Shimano „Wind Control Glove“ ermittelt, auf dem Siegerpodest der Winterhandschuhe konnte sich der Pearl Izumi „Elite Gel Glove“ platzieren, dicht gefolgt vom Shimano „Windstopper Thermal Reflective Glove“.

Den kompletten Test lesen Sie in RADtouren 1/2020.

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