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Winterziele: Der Sonne hinterher

Wenn es kalt und nass wird in Deutschland, erscheint eine Flucht in warme Gefilde auch für den Radurlaub attraktiv. Wir haben lohnende Ziele für Ganzjahres-Schönwetter-Fahrer gesucht und sechs ganz verschiedenen gefunden: von Traumzielen vieler Radreisender wie Patagonien, Neuseeland oder Kuba bis zu exotischeren und nahen Destinationen.
Texte: Lisa Partzsch

Im Winter zieht es viele Reiseradler in fremde Länder. Foto: Shutterstock.

  • Mit der Planung für eine Wintertour im Warmen sollte man ein Jahr vor Reiseantritt beginnen. Denken Sie also jetzt schon einmal an den Winter 2015/16.
  • Bei geführten Radreisen können die Räder in der Regel beim Reiseveranstalter gemietet werden, manchmal jedoch gegen Aufpreis. Die Räder sind in gutem Zustand und entsprechen auch den Streckenanforderungen. Die Preise für den Fahrradtransport können je nach Fluggesellschaft schwanken. Informieren Sie sich frühzeitig darüber, auch ob eine bestimmte Verpackung nötig ist.
  • Mit etwas Übung lassen sich die sechs Ziele auch individuell bereisen, in jedem Land werden aber auch von mindestens zwei Reiseveranstaltern geführte Radreisen angeboten.

Vorgeschlagene Winterziele:

Indien
Indonesien
Kuba
Neuseeland
Patagonien
Zypern


Für Kurzentschlossene: Zypern

Zypern ist als Winterziel für all jene geeignet, die angenehme Temperaturen in der kalten Jahreszeit suchen, aber nicht unbedingt einmal um die Erde fliegen wollen. Schmale, unbefahrene Asphaltstraßen winden sich durch eine abwechslungsreiche Landschaft und sind ideal für genussreiche Radtouren. Zypern besticht durch kleine Dörfer, ungewöhnliche Kulturlandschaften und beeindruckte Küstenstraßen.

Immer wieder bieten sich beeindruckende Ausblicke auf Küste und Meer. Foto: Shutterstock.

Geografisch gehört die am äußersten östlichen Rand des Mittelmeers gelegene Insel bereits zu Asien, politisch und kulturell aber zu Europa. Was das Reisen erschweren kann, ist die Inselteilung, die da facto seit 1974 besteht: seitdem bildet der Süden die Republik Zypern, während der Norden die Türkische Republik Nordzypern ist. Als Pufferzone gibt es die sogenannte „Grüne Linie“.
Die politischen Unstimmigkeiten zwischen beiden Teilen der Insel schmälern jedoch nicht ihre landschaftliche Schönheit. Zwei Gebirgszüge bestimmen die Landschaft: das zur Küste hin abfallende, schroffe Pentadaktylos-Gebirge im Nordosten und der waldreiche Troodos-Gebirgszug vulkanischen Ursprungs im Landesinnern. Die fruchtbare Ebene Mesaoria („zwischen den Bergen“) erstreckt sich dazwischen. Die Küste der Insel besteht aus Sand- und Kiesstränden sowie teils steil abfallenden Felsküsten mit kleinen Buchten. Landschaftlich gesehen unterscheiden sich der Nordwesten und der Süden der Insel voneinander. Der Nordwesten, speziell die Region um Polis, ist besonders bewegt und bietet sportlichen Radlern viele Uphills und Downhills. Im Süden der Insel sind vier große Städte, Nikosia Lefkosa, Limasso und Larnaca. Hier ist die Landschaft gemäßigter und es gibt viel Tourismus.
Einen Besuch wert ist die abgelegene und touristisch noch wenig erschlossene Karpas-Halbinsel im türkischen Teil der Insel. Hier findet der Besucher weitläufige Sandstrände und einsame Buchten. Kulturinteressierte Radler sollten sich die Ruinenstadt Salamis im Osten der Insel ansehen. Sie lässt sich gut mit dem Rad erkunden. Die Kombination von Ruinen, Sanddünen und dem Meerespanorama macht diesen Ort besonders reizvoll.
Zypern ist zu einem beliebten Ziel für Mountainbiker geworden. Foto: Baumeler Reisen.

Länderinfos Zypern
Anreise: in ca. 3,5 Stunden mit dem Flugzeug z.B. von Frankfurt a.M., Zürich oder Wien (teilweise nur saisonal)
Visum: Ein Visum ist nur für den Nordteil nötig und wird direkt an der Grenze ausgefüllt; bei einer Einreise zuerst in den Nordteil kann eine Weiterreise in den Süden kompliziert sein.
Gesundheit: keine Reiseimpfungen erforderlich
Währung: im türkischen Gebiet: 1 Euro = 2,8 Türkische Lira (TRY); im griechischen Gebiet: Euro
Klima: Das mediterrane Klima beschert der Insel höhere Temperaturen als im nördlichen Mittelmeerraum und von der levantinischen Küste wehen oft heiße Wüstenwinde. Zwar sind die Monate zwischen November und April regenreich, mit Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad aber mild. Manchmal steigen die Temperaturen sogar über 20, sie fallen aber selten unter 15 Grad.
Besonderheiten: Linksverkehr
Streckencharakter/Straßenqualität: Besonders in den Bergen sind die Straßen sehr gut ausgebaut, da häufig neu.
Zeitzone: MEZ +1
Reiseveranstalter: Baumeler Reisen, Biketeam Radreisen, Wikinger Reisen


Immergrünes Paradies: Indonesien

Der größte Inselstaat der Welt hält besonders mit Bali eine Insel bereit, die sich von bergtauglichen Radlern gut auf dem Rad erkunden lässt. Qualitativ gute Straßen mit wenig Verkehr überziehen die Inseln und führen durch die tropische Flora Indonesiens.

Reisfelder und grüner Urwald prägen Bali. Foto: Martin Siering.

Die Landschaft Balis ist geprägt von Reisfeldern, die terrassenförmig angelegt sind. Tropische Blütenbäume wie Frangipani, Bougainvillea und Hibiskus sorgen für Farbtupfer im immergrünen, tropischen Regenwald. Ein Gebirgszug mit mehreren Bergen über 3.000 Meter Höhe zieht sich über den Großteil der Insel vom Westen nach Osten. Nur der Bereich um die größte Stadt Balis, Denpasar, im Süden ist weniger gebirgig. Die meisten Berge sind vulkanischen Ursprungs. Vom Abang-Berg (Teil des Batur-Massivs, das entstand, als der gigantische Batur-Vulkan ausbrach und in sich zusammensackte) hat man einen faszinierenden und unvergesslichen Blick auf die benachbarte Insel Lombok und den Gunung Agung, den höchsten Berg Balis.
Die Straßen auf Bali führen auf und ab durch das hügelige Land. Müde Radler können ihr Rad aber problemlos in ein Bemo verladen. Bemos, auch „angkot“ genannt, sind offene Minibusse, die auch von Balinesen genutzt werden. Sie sind klein und können auf den schmalen Straßen zwischen den Dörfern problemlos navigieren.
Die Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten sind hervorragend. Auch Individualreisende benötigen kein Zelt, da sich überall preiswerte Unterkünfte finden lassen. Sie heißen Losmen,Wisma oder Homestays.
Wer sich Bali alleine nicht zutraut, sollte sich an einen der Reiseveranstalter wenden. CocosTravel bietet Reisen von 5 bis 14 Tagen in überschaubaren Gruppen und führt abseits touristischer Wege, sodass man einen guten Eindruck von der Insel bekommt. Baumeler Reisen bietet eine kombinierte Bali/Java-Tour über 14 Tage an.
Für Selbstplaner: eine empfohlene Rad-route führt von Legian über Ubud, Penelokan, Air Panas, Batur, Besakih, Putung, Limpah, Candi Dasa, Bat Cave, Bangli, Peliatan zurück nach Legian bzw. Kuta.
Bali lässt sich auf ruhigen Straßen erkunden. Foto: Cocos Travel.

Länderinfos Indonesien
Anreise: in ca. 18,5 Stunden von München/Amsterdam nach Denpasar (Bali) über Bangkok, Singapur, Kuala Lumpur, Taipeh oder Hongkong
Visum: Mit EU-Reisepässen ist ein Visa on Arrival notwenig, wird bei Grenzübertritt ausgestellt und kostet für 30 Tage 35 US-Dollar (Stand: Sep. 14); Fluggesellschaften verlangen normalerweise die Vorlage eines Ausreisetickets; bei der Ausreise sind 20 US-Dollar in bar zu bezahlen.
Gesundheit: Hepatitis A/B-, Tollwut-, Typhus- und Japanische Encephalitis-Impfung; Insektenschutzmittel
Währung: 1 Euro = 15.217 Indonesische Rupiah (IDR)
Klima: In ganz Indonesien herrscht tropisch feuchtes Klima mit ganzjährig warmen Temperaturen. Die Regenzeit ist von Oktober bis April. Als ideale Reisezeit wird Mai bis Oktober angegeben, da besonders im Januar/Februar der Monsun auf Bali und Java besonders stark ist. Auf beiden Inseln ist es kaum windig.
Streckencharakter: Die Straßen sind in gutem Zustand.
Besonderheiten: In Indonesien herrscht Linksverkehr! Gute Beleuchtung und Sichtbarkeit bei Nacht sind wichtig. Auf der Straße gilt das Recht des Stärkeren. Die Versorgung mit Fahrradersatzteilen ist schlecht.
Zeitzone: MEZ +6 bis +8
Literatur: Karten von Periplus Travel Maps oder Nelles Maps/Road Atlas (hier sind auch kleinste Wege verzeichnet)
Reiseveranstalter: Baumeler Reisen, CocosTravel


Für Abenteurer im Sattel: Kuba

Kuba ist ein Geheimtipp unter Radfahrern. Besonders der Osten der karibischen Insel ist bisher wenig vom Tourismus erschlossen. Die wechselvolle Geschichte von spanischen Eroberern, Zuckerbaronen, Revolutionären und Kommunismus geben der Insel, zusammen mit der beeindruckenden Natur, ein ganz eigenes Gesicht.

Noch wenig vom klassischen Tourismus erschlossen: der Osten Kubas. Foto: Shutterstock.

Auf Kuba findet jeder Radfahrer eine für ihn passende Strecke: von flachen und weitestgehend verkehrsfreien Strecken über leicht hügelige bis hin zu unbefestigten Schotterpisten durch die Berge. Radwege oder festgelegte Radrouten gibt es nicht, der Verkehr auf den Straßen ist aber überschaubar. Als selbstgeplante Tour kann Kuba abenteuerlich sein. Wer sicher sein möchte, kann die Insel auf einer geführten Radreise erkunden. Für eine selbstgeplante Tour sollte man beachten, dass der Wind immer aus Osten weht.
Die Nordküste ist eine felsige Steilküste, während die Südküste eher flach ist und viele Sandstrände hat. Hier finden sich Mangrovenwälder und seichte Feuchtgebiete wie die Sümpfe auf der Zapata-Halbinsel. Auf Kuba gibt es viel große Gebirgszüge, die durch ausgedehnte Tiefebenen voneinander getrennt werden. Der Osten der Insel ist sehr gebirgig und wird von der Sierra Maestra westlich von Santiago geprägt, ein Gebirgszug, der steil zum Meer abfällt. Von den Gebirgen gibt es schöne Abfahrten durch Pinienwälder, Palmenhaine und Bananenplantagen.
Während nördlich der Sierra Maestra Regenwald dominiert, befindet sich in der Region um Guantanamo, am östlichen Zipfel der Insel, das trockenste Gebiet Kubas mit bizarren Kakteen- und Savannenlandschaften.
Der bekannteste Nationalpark ist der Parque Nacional Alejandro de Humboldt im Osten (benannt nach dem deutschen Wissenschaftler Alexander Humboldt, der die Insel 1800/02 besuchte), dessen Gebirge treppenartig abfällt und der von tiefen Tälern und schmalen Canyons durchzogen wird. Steinige Abschnitte mit Grotten und Höhlen wechseln sich ab mit langgezogenen Sandstränden. Das Besucherzentrum befindet sich in der „Bahía de Taco“, ca. 20 Kilometer nordwestlich der Stadt Baracoa.
Wer viele unterschiedliche Bereiche der Insel erleben möchte, sollte für Zwischentransporte Touristenbusse von VíAzul nutzen.
Radstrecke auf dem Weg nach Boca de Yumuri. Foto: Wikinger Reisen.

Länderinfos Kuba
Anreise: Flugzeit zwischen knapp 13 Stunden bis 19,5 Stunden von Frankfurt a.M., Düsseldorf, München, Berlin oder Zürich nach Varadero, Havanna oder Holguín
Visum: Reisepass und eine „Touristenkarte“; Individualreisende sollte sie direkt bei der Kubanischen Botschaft in Deutschland besorgen, sie ist aber auch über das Reisebüro erhältlich. Die Touristenkarte erlaubt einen touristischen Aufenthalt in Kuba für 30 Tage. Bei der Ausreise muss eine Gebühr von 25 CUC bar am Flughafen bezahlt werden.
Gesundheit: Hepatits A/B-, Typhus-, Tollwut- und Cholera-Impfung; Insektenschutzmittel (Denguefieber)
Währung: 1 Euro = 1,24 Kubanische Peso Umwandelbar (CUC)
Klima: beste Reisezeit zwischen Oktober und März, dann ist Trockenzeit; tropisches Klima mit Temperaturen bis 35 °C im Dezember; ständig wehender leichter Wind lassen die Temperaturen nicht so warm wirken; im Osten generell wärmer als im Westen
Besonderheiten: wenig Verkehr; Autofahrer hupen häufig, ehe sie sich Radfahrern nähern; es gibt keine Radwege oder Beschilderung
Zeitzone: MEZ -6
Internet: cubadiplomatica.cu/alemania
Literatur: relativ genauer Atlas „Guía de Carreteras“ (christoph-blaha.de)
Reiseveranstalter: Baumeler Reisen, Rotalis, Südamerika Reiseportal, Weinradel, Wikinger Reisen


Im Land des Windes: Patagonien

Patagonien ist ein Gebiet im Süden Südamerikas zwischen den Flüssen Rio Colorado in Argentinien und dem Río Bío Bío in Chile sowie der Magellanstraße. Es ist ein weites, von Wind und Wetter zerfurchtes Land, das Reiseradler jedoch mit einmaligen Landschaften und Stimmungsbildern erschlägt.

Viele Straßen durch Patagonien sind unbefestigt. Foto: Valhalla Tours.

Die in Argentinien und Chile befindlichen Teile Patagoniens sind eigentlich zwei voneinander getrennte Großlandschaften. Während der chilenische Teil feuchtes, kühles Klima der Westanden hat und von Valdivianischem Regenwald einem sogenannten „kalten Regenwald“ überzogen ist, liegt der argentinische Teil eigentlich immer im Regenschatten der Anden und ist dadurch sehr trocken. Der immerwährende starke Wind ist charakteristisch für Patagonien.
Die einsame Landschaft ist ein Traum für alle Fahrradabenteurer. Zwei Strecken sind besonders beliebt: Die Sieben-Seen-Route im Norden Argentiniens und die Carretera Austral in Chile.
Die Sieben-Seen-Tour (Camino de los Siete Lagos) führt durch eine unberührte Seen- und Flusslandschaft. Üppige Urwälder und Wasserfälle und karge Vulkanlandschaften säumen die Strecke. Die über 230 Kilometer lange Strecke führt über asphaltierte Straßen, bietet aber auch die Möglichkeit gelegentlich auf Naturtrails auszuweichen. Sie beginnt im Norden in Junín de los Andes und führt über San Martín de Los Andes, Villa La Angostura, Dina Huapi nach Bariloche. Alternativ kann man auch in Bariloche starten.
In Chile ist die Carretera Austral (Ruta 7) eine Traumstraße für Reiseradler. Auf rund 1.300 Kilometern führt sie durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Fjorden, Gletschern, Regenwald und Seen von Puerto Montt im Norden nach Villa O’Higgins im Süden. Etwa 20 Prozent der Strecke verlaufen auf geteerten Straßen, der Rest sind grob oder fein geschotterte Naturstraßen mit sehr wenig Verkehr.
Egal, ob man sich für eine individuelle oder eine organisierte Radreise durch Patagonien entscheidet: Radfahren kann dort sehr anstrengend sein. Es ist daher nur etwas für fitte Radler mit guter Kondition. Bei Individualreisen sollte man genügend Erholungszeit einplanen.
Andenquerung im Norden Patagoniens. Foto: Wikinger Reisen.

Länderinfos Chile/Argentinien
Anreise: mit einem Direktflug in etwa 14 Stunden von Frankfurt nach Buenos Aires; mit Zwischenstopp bis zu 26 Stunden; nach Chile mit Umsteigen in Buenos Aires in 17 Stunden und 40 Minuten oder 21 Stunden
Visum: bis zu 90 Tage ohne Visum mit EU-Reisepass, der noch 6 Monate gültig sein muss; mehrmalige Ein- und Ausreise über die Landesgrenze mit Fahrrad ist problemlos (Chile und Argentinien)
Gesundheit: Hepatitis A/B-, Tollwut- und Typhus-Impfung; Insektenschutzmittel
Währung: in Argentinien der argentinische Peso: 1 Euro = ca. 11 ARS; in Chile der chilenische Peso: 1 Euro = 720 CLP
Klima: sehr unterschiedlich in den Regionen; im Norden wärmer als im Süden; in Argentinien trocken, in Chile regnerischer
Streckencharakter: Gelegentlich gibt es Fahrradspuren; die Hauptstraßen sind geteert, Naturstraßen haben eine feingeschotterte, glatte Oberfläche
Zeitzone: MEZ -4
Sehenswürdigkeiten: Gletscher Perito Moreno (wächst als einziger Gletscher auf der Welt noch)
Reiseveranstalter: Südamerika Reiseportal, Valhalla Tours, Wikinger Reisen


Das schönste Ende der Welt: Neuseeland

Neuseeland vereint eine Fülle an landschaftlichen Kontrasten: seichte Hügel, raue Küsten und karges Bergland, Vulkane und Regenwald, die schneebedeckten Gipfel der Neuseeländischen Alpen, beeindruckendes Fjordland und ruhige Obst- und Weinanbaugebiete.

Weite und hohe Berge in Neuseeland. Foto: Shutterstock.

Der Inselstaat im südlichen Pazifik besteht aus Nord- und Südinsel und hat von der Nordspitze bis zur Südspitze eine Länge von 1.600 Kilometern. Die Nordinsel ist geprägt von malerischen Hügeln und Bergrücken und ein gutes Gebiet zum entspannten Radfahren. Die Südinsel wartet jedoch mit einer beeindruckenderen Landschaft auf.
Beide Inseln haben viel zu bieten und um das meiste davon auf dem Rad, zu sehen und einen guten Eindruck vom Land zu haben, sollte man realistischer Weise einen Reisezeitraum von drei bis sechs Monaten einplanen. Wer jedoch nur weniger als sechs Wochen Zeit hat, sollte sich für eine bestimmte Region entscheiden. Ein Tipp: Planen Sie die gesamte Zeit auf der Südinsel ein.
Die Infrastruktur für Radfahrer ist auf Nord- und Südinsel ausgezeichnet. Auf wenig befahrenen Nebenstraßen lassen sich beide Inseln erkunden. Seit 2010 gibt es ein Netz von 22 Radwegen, die die Inseln überziehen und eine Länge von bis zu 320 Kilometern haben.
Der Mountains to Sea Trail verläuft über 317 Kilometer auf der Nordinsel durch den Whanganui und Tongariro National Park. Er ist für geübte Radfahrer geeignet und sehr gut ausgeschildert. Eines der Highlights ist die Fahrt über das Hapuawhenua Viadukt.
Der Otago Central Rail Trail ist ein Radweg, der über 150 Kilometer größtenteils auf ehemaligen Bahntrassen entlang führt. Man folgt einer alten Bahnstrecke aus der Goldgräberzeit, die im Süden der Südinsel von Clyde nach Middlemarch führt und einen tollen Blick auf die Landschaften Zentral-Otagos bietet.
Der Alps 2 Ocean Cycle Trail ist Neuseelands längste, durchgängige Radstrecke auf der Südinsel. Er führt über eine Länge von 300 Kilometern von Aoraki Mount Cook bis zur historischen Küstenstadt Oamaru. Die Route ist in acht Stücke unterteilbar, die eine Länge von bis zu 55 Kilometern haben. Auf dem ersten Teilstück der Strecke müssen Radfahrer ein kurzes Stück mit dem Hubschrauber fliegen, um den Tasman River zu überqueren. Alternativ kann man den Alps 2 Ocean Trail auch auf der Ostseite des Lake Pukaki beginnen.
Alle verzeichneten Radwege weisen unterschiedliche, aber gute Wegqualität auf: Es findet sich alles von asphaltierten Wegen bis wenig befahrenen Straßen, von Naturstraßen bis Mountainbike-Singletrails durch den Wald.
Eine Radtour um den Lake Tekapo mit schönen Aussichten. Foto: Nature Trailz/Biketeam Radreisen.

Länderinfos Neuseeland
Anreise: in etwa 24 Stunden von Frankfurt a.M. mit Zwischenumstieg in Singapur, Bangkok oder Dubai nach Auckland (wichtigster Flughafen auf der Nordinsel)
Visum: Reisepass; bei einem Aufenthalt bis zu 90 Tagen wird kein Visum benötigt; bei Einreise sind ein Rück- oder Weiterflugticket vorzulegen sowie ausreichend finanzielle Mittel für die Bestreitung des Aufenthalts vorzuweisen.
Besonderheiten bei Einreise: Neuseeland hat verhältnismäßig strenge Bio-Sicherheitslinien, um die Einschleppung von Schädlingen und Seuchen zu verhindern; Gegenstände, die mit Erde in Berührung gekommen sind (z.B. Zeltboden) müssen bei der Einreise deklariert werden und vom Zoll (kostenfrei) gereinigt/desinfiziert werden.
Gesundheit: keine besonderen Impfvorschriften; Sonnenschutz!
Währung: 1 Euro = 1,60 New Zealand Dollar (NZD)
Klima: gemäßigte Breiten; der nördliche Teil der Nordinsel bisweilen subtropisch; die Westküste der Südinsel ist das niederschlagsreichste Gebiet der Welt; man sollte sich praktisch auf jedes Wetter vorbereiten.
Besonderheiten: Linksverkehr
Streckencharakter: ausgezeichnete Infrastruktur; einige Strecken über Bahntrassen; sonst meist wenig befahrene Nebenstraßen
Zeitzone: MEZ +11
Internet: nzcycletrail.com, newzealand.com/int/visitor-information-centre
Literatur: Karten (Kiwi-Maps) in iSite-Büros (Touristen- informationen); Mapworld (Laden speziell für Karten und Navigation) in Christchurch
Sehenswürdigkeiten: Milford Sound (Anreise besser mit dem Bus als mit dem Fahrrad); Pancake Rocks bei Punakaiki, Cathedral Cove, Waikite Valley, Lady Knox Geyser, Clivden Cave
Reiseveranstalter: Baumeler Reisen, Biketeam Radreisen, Valhalla Tours, Velociped Fahrradreisen, Wikinger Reisen


Zwischen Wüste und Regenwald: Indien

Indien ist das siebtgrößte Land der Erde und mit seinen mehr als 3 Millionen Quadratkilometern fast neunmal größer als Deutschland. Von den Ausläufern des Himalayas im Norden und dem Wüstenstaat Rajasthan im Nordwesten bis zu tropischen Regenwäldern im Süden hat es viel zu bieten. Auf einer Reise in dieses faszinierende Land sollte man sich auf eine Region beschränken.

Fruchtbare Natur im Süden Indiens. Foto: Shutterstock.

Als eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt kann Indien für europäische Reisende zunächst anstrengend wirken. Besonders um die großen Städte sollte man mit dem Rad einen Bogen machen. Weniger chaotisch als der Rest des Landes ist Südindien.
In Südindien lassen sich farbige Hindutempel und die Stauseen von Kerala besichtigen. Die Landschaft ist geprägt von Reisfeldern. In Karnataka bildet die Stadt Mysore das touristische Zentrum und gilt zugleich als eine der schönste Städte Südindiens. Am südlichsten Zipfel, Cape Comorin, kann man die spektakulärsten Sonnenuntergänge genießen.
Viele geführte Radreisen von „Indien erfahren“ werden zum Beispiel durch Kerala angeboten. Eine 16-tägige Tour durch Kerala führt über eine Länge von 580 Kilometern und bietet einen Einblick in diesen vielseitigen Bundesstaat. Durch die Randgebiete der Western Ghats, ein Gebirge an der Westküste, führt die Strecke durch tropische Regenwälder, Reisfelder und Gewürzplantagen. Eine Nacht wird in einer Hütte im Regenwald verbracht.
Trotz eines dichten Straßennetzes ist die Qualität der Straßen nicht besonders gut. Im Norden sind die Straßen besser als im Süden. Das Verkehrsaufkommen und -verhalten auf den Straßen ist extrem anders als in Europa, aber auf dem Land nicht gefährlicher als hier, wenn man die dortigen Regeln befolgt. Die kulturellen Unterschiede machen Indien als Reiseland zu einem anspruchsvollen Ziel. Wer dieses Land vom Sattel aus kennenlernen möchte, sollte sich für den Anfang daher eine organisierte Radreise aussuchen.
Bunte Tempel prägen den Süden. Foto: Indien erfahren.

Länderinfos Indien
Anreise: bei Direktflügen in etwa 7,5 Stunden von Frankfurt nach Delhi, Mumbai, Bengaluru, Chennai und Pune; von München nach Delhi und Mumbai; mit Zwischenstopp beträgt die Flugzeit bis 14,5 Stunden
Visum: Reisepass und Visum erforderlich; Visa können beim indischen Konsulat in Deutschland per Post bestellt werden; Touristenvisum: 6 Monate für 80 Euro; längste Visumfrist ohne Begründung: ein Jahr für 110 Euro.
Gesundheit: Reiseimpfungen gegen Hepatitis A und Typhus, bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Gefährdung auch gegen Hepatitis B, Tollwut, Meningokokken-Meningitis ACW und Japanische Encephalitis. Insektenschutzmittel! Wasser nur aus geschlossenen Flaschen trinken.
Währung: 1 Euro = 76,55 Indische Rupien (INR)
Klima: Monsun von Juli bis September; heiße Trockenzeit von April bis Juni; in Nordindien starker jahreszeitlicher Wechsel; im Süden sind die besten Reisemonate Oktober bis Mitte Februar, weil dann die Regenzeit vorbei ist. Die Luftfeuchtigkeit ist jedoch ganzjährig sehr hoch. Der Süden hat ein konstant tropisches Klima, bei dem es sehr heiß werden kann.
Zeitzone: MEZ +4,5
Sehenswürdigkeiten: die Tempelstadt Madurai, Sri Aurobindo Ashram, die Modellstadt Auroville
Reiseveranstalter: Indien Erfahren, Rotalis, Weinradel, Wikinger Reisen

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